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Quelle: dpa/Jens Kalaene

Pflegeheime teils unvorbereitet

Wohlfahrtsverbände: Besuchslockerungen gehen zu schnell

Die Wohlfahrtsverbände in Brandenburg haben die kurzfristige Änderung der Anti-Corona-Regeln für Pflegeheime kritisiert. Die Lockerung der Besuchsregelungen in Einrichtungen der Altenpflege sei zwar richtig, gehe jedoch "zu schnell und zu weit", erklärte die Liga der Wohlfahrtsverbände am Samstag in Potsdam. Die Möglichkeit für die Bewohner, bereits seit Samstag wieder Besucher zu empfangen, sei auf Kosten von Einrichtungen und Pflegekräften beschlossen worden.

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Einrichtungen wenden ein: Besuche müssen vorbereitet werden

Pflegeeinrichtungen und Mitarbeitende könnten sich nicht "innerhalb kürzester Zeit auf den verständlichen Andrang von Angehörigen vorbereiten", betonte Bernd Mones, Liga-Vorsitzender und Caritasdirektor der Diözese Görlitz. Die Einrichtungen benötigten Vorlauf, um die nun möglichen Besuche auch abzusichern, also für die Organisation und Koordination sowie für die Schutzmaßnahmen.

Zutritt muss "gesteuert werden"

Bewohner brandenburgischer Alten- und Pflegeheime dürfen nach Angaben des Gesundheitsministeriums seit Samstag unter strengen Auflagen wieder Besuch bekommen. Zuvor galt seit Mitte März zu ihrem Schutz ein Besuchsverbot. Darunter hätten in den vergangenen Wochen viele Bewohnerinnen und Bewohner sehr gelitten.

Die Lockerung sieht den Angaben zufolge vor, dass Patienten in Krankenhäusern, Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen sowie Bewohner von Pflegeheimen und in besonderen Wohnformen nun Besuch durch eine Person empfangen können. Dabei muss der neuen Eindämmungsverordnung zufolge jedoch sichergestellt werden, dass der Zutritt gesteuert wird und unnötige physische Kontakte vermieden werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 09.05.2020, 14 Uhr

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