rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Quelle: dpa/Angelika Warmuth

Berliner Corona-Lockerungen ab Dienstag

Terminshopping beginnt, mehr Schüler kehren zurück

Ab Dienstag können die Berliner wieder shoppen - für die meisten Läden brauchen sie aber einen vorab vereinbarten Termin. Außerdem dürfen wieder mehr Schüler in den Präsenzunterricht - und die Kitas kehren zum "eingeschränkten Regelbetrieb" zurück.

Nach monatelanger Pause dürfen viele Geschäfte in Berlin am Dienstag wieder öffnen - allerdings nur, wenn Kunden einen Termin ("Click & Meet") gebucht haben, strenge Hygieneregeln eingehalten werden und solange die 7-Tage-Inzidenz nicht über 100 steigt. Die Anzahl der Kunden, die das jeweilige Geschäft gleichzeitig betreten dürfen, hängt von der Größe der Verkaufsfläche ab. Je 40 Quadratmeter Ladenfläche darf nur eine Kundin oder ein Kunde zum Einkaufen kommen. Alle Kunden müssen zudem ihre Kontaktdaten hinterlassen.

Darauf hatte sich der Senat am Donnerstag geeinigt und damit die entsprechende Vereinbarung zur Corona-Pandemie von Bund und Ländern umgesetzt.

Gartencenter, Blumenläden und Babyfachmärkte zählen im Gegensatz zu den Terminbuchungs-Geschäften nun zu Läden des täglichen Bedarfs. Deshalb dürfen sie ohne Termine für Kunden öffnen.

Mehr zum Thema

Beschränkungen wegen Corona

Was in Berlin derzeit erlaubt ist - und was nicht

Da in Berlin der Montag ein Feiertag war, als einzigem aller Bundesländer, beginnt das sogenannte "Click & Meet"-System dort erst am Dienstag. Viele Firmen bieten online Reservierungen an oder sie veröffentlichen im Internet Telefonnummern von Standorten, die geöffnet werden.

In anderen Ländern wie Brandenburg fiel die erste Öffnungsbilanz am Montagabend durchwachsen aus. Händler, die bereits komplett öffnen durften, meldeten hohes Kundeninteresse. Zu einem Ansturm hätten die ersten Lockerungen nach Angaben von Stadtverwaltungen aber nicht geführt, Einkaufstourismus sei ausgeblieben. Der Handel hatte die strengen Auflagen kritisiert, weil sie nur wenig Umsatz versprechen.

Klassen vier bis sechs kehren zurück in die Schule

Auch körpernahe Dienstleistungen wie Massagen sind seit Dienstag wieder erlaubt, allerdings müssen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mindestens einmal pro Woche einem Schnelltest unterziehen. Die Kunden und Kundinnen hingegen brauchen einen tagesaktuellen Schnelltest, um bedient zu werden.

Seit Dienstag sollen außerdem die vierten bis sechsten Klassen wieder Wechselunterricht erhalten und die Kitas wieder für alle Kinder offen stehen. Fahrschulen, Boots- und Flugschulen dürfen ebenfalls wieder öffnen. Auch Museen, Galerien, Gedenkstätten, die Tierhäuser von Zoo und Tierpark und das Aquarium können wieder Besucher empfangen. Diese müssen in geschlossenen Räumen eine medizinische Maske tragen. Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat am Donnerstag bereits angekündigt, dass erste Museen am 16. März öffnen.

Mehr zum Thema

Neue Corona-Regeln in Kraft

Diese Lockerungen gelten ab Montag in Brandenburg

Private Treffen und Sport erleichtert

Baumärkte dürfen in Berlin, anders als in Brandenburg, vorerst nicht wieder aufmachen. Auch Hotels, Restaurants, Kneipen und Kinos – die schon seit Anfang November dicht sind - bleiben geschlossen. Prostitution zählt, anders als Massagen, nicht zu den körpernahen Dienstleistungen und ist von den weniger strengen Regeln zunächst ausgenommen.

Private Besuche werden erleichtert: Seit Montag dürfen sich wieder bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten treffen, Kinder unter 14 Jahren nicht eingerechnet. Ebenso dürfen fünf Menschen aus zwei Haushalten wieder gemeinsam Sport im Freien treiben. Erlaubt ist auch der gemeinsame Sport in festen Gruppen von bis zu 20 Kindern bis zwölf Jahren.

Berlin nähert sich wieder der 100er-Inzidenz

Die angekündigten Lockerungen hängen allerdings von den Inzidenzzahlen ab. Steigt die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner über 100, werde die Notbremse gezogen, so die Senatsverwaltung. Es zählt immer der Wert für ganz Berlin, nicht für den jeweiligen Wohnbezirk. Am Montag lag er bei 70,4, Tendenz steigend. Vor zwei Wochen hatte die Inzidenz noch bei etwa 58 gelegen.

Während es in Pankow in den sieben Tagen bis Montag nur 37,1 festgestellte Neuinfektionen je 100.000 Einwohner gab, hat als erster Bezirk Neukölln mit 107,3 wieder die 100er-Marke überschritten. Wird dieser Wert stadtweit erreicht, will der Senat das öffentliche Leben wieder stärker zurückfahren.

Sendung: Abendschau, 08.03.2021, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen