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Video: Abendschau | 13.03.2021 | Anja Widell | Quelle: dpa/Unrecht

Weniger Impfstoff auch in Brandenburg

Astrazeneca-Engpass führt zu Verzögerung von neuen Impfterminen in Berlin

Deutliche Einschränkungen bei der Lieferung vereinbarter Impfstoffdosen von Astrazeneca stellen Berlin vor neue Herausforderungen: Neue Impftermine können nun erst verzögert angeboten werden. Bereits gebuchte Termine sollen stattfinden.

Die Lieferkürzungen beim Impfstoff des Herstellers Astrazeneca haben auch Auswirkungen auf Berlin. Die Senatsgesundheitsverwaltung erklärte am Samstag, man werde "neue Termine strecken" müssen. Wer jetzt schon einen Termin habe, werde aber geimpft.

Ursprünglich hatte Berlin nach Angaben von Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) bis Ende März rund 204.000 Astrazeneca-Impfdosen bekommen sollen. Nun seien bis dahin nur noch 172.800 Dosen zu erwarten.

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Der schwedisch-britische Konzern Astrazeneca hatte am Freitag bekannt gegeben, dass bis zur Jahresmitte nur weniger als die Hälfte der geplanten Menge geliefert wird. Der Konzern begründete dies unter anderem mit Exportbeschränkungen. Thüringen hatte daraufhin die Vergabe von Impfterminen gestoppt und den geplanten Start von Impfungen beim Hausarzt verschoben.

Gebuchte Impftermine sollen auch in Brandenburg stattfinden

Brandenburg will trotz dieses Engpasses alle bisher online gebuchten Impftermine
stattfinden lassen. Das teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Gabriel Hesse, am Samstag mit. Die erneuten Lieferengpässe für den Astrazeneca-Impfstoff zeigten, dass sich die Behörden weiter nicht auf die angekündigten Lieferungen verlassen können: "Damit bleibt die Terminvergabe eine große Herausforderung." Über Folgen für den weiteren Verlauf der Impfungen äußerte sich der Sprecher nicht.

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Die letzte Lieferung von 12.000 Impfdosen von Astrazeneca habe Brandenburg am Freitag erhalten, so das Ministerium. Die Terminvergabe für Impfungen mit Astrazeneca läuft dort online über die Seite www.impfterminservice.de. Die Termine werden nur für einen begrenzten Zeitraum freigeschaltet. "Dieses Verfahren bewährt sich nun", sagte der Sprecher.

In Brandenburg hatte Landesgesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Samstag Versäumnisse bei der Organisation des Impfsystems eingeräumt und Besserungen versprochen. Derzeit ist das Land auch nicht mehr wie in den vergangenen Tagen Schlusslicht im Vergleich der Bundesländer gemessen an der Zahl der verimpften Dosen. Die Quote lag nach Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Samstag bei 6,8 Prozent, etwas schlechter liegt nun Nordrhein-Westfalen mit 6,7 Prozent.

Sendung: Inforadio, 13. 3. 2021, 18 Uhr

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