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Video: rbb | 13.03.2021 | Lisa Steger | Quelle: ZB

Brandenburger Gesundheitsministerin über Impfungen

"Einen schlimmeren Start hätte man kaum hinlegen können"

Brandenburg gehört deutschlandweit zu den Ländern mit den geringsten Impfquoten. Einer der Gründe für die Schwierigkeiten waren große technische Probleme mit der Termin-Hotline. Gesundheitsministerin Nonnemacher zeigt sich zerknirscht.

Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat um Entschuldigung für den holprigen Start der Corona-Impfungen gebeten. "Einen schlimmeren Start hätte man kaum hinlegen können", sagte sie den Zeitungen "Der Prignitzer" und den "Potsdamer Neuesten Nachrichten" (Samstag) in einem Interview.

So sei am 4. Januar die Hotline für die Impfterminverbabe an den Start gegangen und unter der Last von rund 200.000 Anrufen der Brandenburger zusammengebrochen: "Dass so viele alte Menschen tagelang, von morgens bis abends, am Telefon sich die Finger wund gewählt haben, tut mir aufrichtig leid. Die Lösung sei nun, dass alle über 80-Jährigen schrittweise einen Brief mit der Sonderrufnummer bekommen hätten. Auch seien dann verstärkt Online-Buchungen ermöglicht worden. Zudem habe man die Kommunen stärker eingebunden.

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Im Januar und Februar wurden die Impfungen laut Nonnemacher vom Beratungsunternehmen Kienbaum für das Ministerium und für die Kassenärztliche Vereinigung gesteuert. Diesen Einsatz der Berater, der nach Ministeriumsangaben rund 468.000 Euro netto kostete, verteidigte Nonnemacher. "Externe Unterstützung der öffentlichen Verwaltung ist eine angebrachte Maßnahme bei einer solchen Herkulesaufgabe", sagte sie.

Brandenburg weit hinten beim Anteil der Erstimpfungen

Brandenburg lag zuletzt beim Anteil der Erstimpfungen an der Bevölkerung im Ländervergleich auf dem letzten Platz. In Reaktion darau hatte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) das Ressort der Grünen-Ministerin kritisiert.

Die Landesregierung will die Impfungen nun beschleunigen. Die Zahl der Impfdosen soll von zuletzt rund 65.000 auf mehr als 80.000 in der nächsten Woche steigen. Die Impfzentren haben auch samstags geöffnet. Bislang sind über das Land verteilt elf solcher Impfzentren in Betrieb. Am Dienstag (16. März) soll zusätzlich ein zwölftes Impfzentrum in der Rolandhalle in Perleberg (Prignitz) eröffnet werden.

Seit vergangener Woche werden zudem in zunächst vier ausgewählten Praxen chronisch kranke Patientinnen und Patienten geimpft. Noch im März soll nach Angaben des Landesgesundheitsministeriums und der Kassenärztlichen Vereinigung (KVBB) das Angebot auf rund 50 Praxen erweitert werden. Geplant ist dabei, dass die Ärzte die Termine selbst an ihre Patienten vergeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13. 3. 2021, 10 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 13.03.2021 um 19:09 Uhr geschlossen

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