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Video: Brandenburg aktuell | 15.03.2021 | Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Einsatz von Selbsttests geplant

Weiterführende Schulen in Brandenburg starten mit Wechselunterricht

Am Montag öffnen in Brandenburg die weiterführenden Schulen für den Wechselunterricht. Begleitet werden soll der Start von großflächigen Corona-Selbsttests. Doch an vielen Schulen seien diese noch gar nicht verfügbar, bemängelt die GEW.

Drei Wochen nach den Grundschulen öffnen am Montag auch die Gesamtschulen, Oberschulen und Gymnasien in Brandenburg für den Wechselunterricht zwischen der Schule und zuhause.

Das soll nach Wunsch der Landesregierung mit einem flächendeckenden Start der Corona-Selbsttests flankiert werden. Zunächst sollten die Schulen mit rund 300.000 Testkits versorgt werden. Ob alle rechtzeitig beliefert werden können, blieb offen. "Ich gehe davon aus, dass wir mindestens an den weiterführenden Schulen, vermutlich aber an allen Schulen, am Montag Tests zur Verfügung haben", sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) Ende vergangener Woche.

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"Schulleitungen teilweise heillos überfordert"

Der Landesschülerrat Brandenburg sieht viele Schulen kurz vor der weiteren Öffnung für den Wechselunterricht nicht genug auf die Corona-Testungen vorbereitet. "Die Schulleitungen sind teilweise heillos überfordert", sagte die Vorsitzende Katharina Swinka der Deutschen Presse-Agentur. "Das ist schon erschreckend." Sie befürchtet, dass nicht alle Schulen am Montag mit dem Testen loslegen können. "Die Zulieferung ist noch nicht abgeschlossen", sagte Swinka, die in die 12. Klasse der Gesamtschule Peter Joseph Lenné in Potsdam geht. An ihrer Schule bekämen zunächst nur die 10. und 13. Klassen die Selbsttests.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte, den Wechselunterricht in den Schulen auszusetzen, bis genug Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte getestet seien. "Die ausgelieferten Tests sind in vielen Schulen noch nicht verfügbar und sie sind für die Anwendung nicht geeignet", teilte die GEW mit. "Ohne konkretes Wissen über das aktuelle Infektionsgeschehen vor Ort und einer Phase der sich rasch ausbreitenden Virusmutationen ist die Ausweitung des Unterrichts in Präsenzform nicht zu verantworten."

Der Brandenburgische Pädagogen-Verband verlangte mehr Schutz für die Lehrkräfte. Alle Lehrerinnen und Lehrer müssten zeitnah eine Schutzimpfung erhalten, vor den Öffnungen der Schulen müsse es Selbsttests für Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler geben, teilte der Verband am Sonntag mit. Bisher können sich Grundschullehrkräfte und Erzieherinnen und Erzieher von Kitas impfen lassen.

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Bildungsministerin: Schulen haben Erfahrungen mit Tests

Das Bildungsministerium wies in einem Schreiben an die Schulämter darauf hin, dass die Tests nicht unbedingt zum Wochenbeginn gemacht werden müssten. Die Schülerinnen und Schüler könnten sie im Laufe der Woche machen - aber nur, wenn bei unter 18-Jährigen das Einverständnis der Erziehungsberechtigten vorliege. Die Lehrkräfte hätten die Aufgabe, die Tests auszuteilen, die Anwendung zu erläutern und das Testen zu beaufsichtigen.

Die Gewerkschaft hatte am Freitag gemeinsam mit dem Landeselternrat vor einem "Testchaos" gewarnt. Kritik kam auch vom Landeslehrerrat, der die Lehrkräfte nicht genug vorbereitet sieht. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) hatte Bedenken jedoch zurückgewiesen und darauf verwiesen, dass die Schulen bereits Erfahrungen mit Tests haben.

Sendung: Brandenburg aktuell, 15.03.2021, 19:30 Uhr

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