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Audio: Inforadio | 01.06.2021 | Sebastian Schöbel | Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Ungenutztes Notfallzentrum

Berliner Corona-Klinik an der Messe wird wieder abgebaut

Das Corona-Notfallkrankenhaus auf dem Berliner Messegelände soll bis September komplett abgebaut werden. Die Klinik war im Frühjahr 2020 als Zentrum für den Ernstfall entstanden, genutzt wurde sie allerdings nie. Der Regierende verteidigte das Projekt.

Das nicht genutzte Corona-Klinik auf dem Berliner Messegelände soll bis Ende September komplett abgebaut werden. Das bestätigte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit am Dienstag dem rbb.

Im Frühjahr 2020 war das Reservekrankenhaus auf dem Berliner Messegelände innerhalb weniger Wochen aufgebaut worden. Dort hätten laut Behörde rund 500 Infizierte und Covid-19-Patienten isoliert und behandelt werden können, falls die Berliner Kliniken im Laufe der Pandemie an ihre Grenzen stoßen sollten.

Krankenhaushygienische Abnahme

Corona-Klinik erhält grünes Licht für Inbetriebnahme

Kosten in Millionenhöhe

Das Land Berlin hat dem landeseigenen Klinikkonzern Vivantes bisher rund 13,4 Millionen Euro für die Corona-Klinik gezahlt. Das Geld decke die medizinische Ausstattung und den Betrieb ab, heißt es in einer Antwort der Gesundheitsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des Abgeordneten Marcel Luthe (Freie Wähler).

Darüber hinaus zahlt das Land der ebenfalls landeseigenen Messe Berlin GmbH seit Mitte März 2020 monatlich rund 1,2 Millionen Euro für die Nutzung der Flächen, sagte ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung. Diese mietet die Flächen, Vivantes betreibt das Krankenhaus. Die Miete mindere die Einnahmeausfälle der Messe.

Die Baukosten waren zunächst mit rund 31 Millionen Euro veranschlagt worden. Laut Sprecher liegen sie bei rund 24,6 Millionen Euro.

Müller: "Bau war die richtige Entscheidung"

"Es ist ein großes Glück, dass niemand behandelt wurde", sagte der Berliner Regierende Michael Müller auf der Senatspressekonferenz am Dienstag. "Ich möchte mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn die Situation weiter eskaliert wäre und unsere Krankenhäuser es nicht geschafft hätten - und wir hätten so eine Vorsorge nicht gehabt", so Müller weiter.

Er erinnerte zudem an Phasen vor wenigen Wochen, in denen die Berliner Corona-Ampel bei der Intensivbettenbelegung noch auf Rot stand. Damals sei noch nicht zu erkennen gewesen, in welche Richtung sich die Zahlen entwickeln würden.

Der Bau des Krankenhauses ist laut dem Regierenden somit richtig gewesen. Mit dem Projekt konnte Berlin demnach auch anderen Städten und Ländern helfen, beispielsweise durch das Bereitstellen der Baupläne. "Es war gut ausgegebenes Geld und gut, dass wir für diese Vorsorge gesorgt haben", sagte Müller. Bis auf den Fußboden ließen sich die Bestandteile des Krankenhauses zudem weiterverwerten oder in die Krankenhäuser überführen.

Sendung: Abendschau, 01.06.2021, 19:30 Uhr

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