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Audio: Inforadio | 09.06.2021 | K. Buchmann | Quelle: dpa-Symbolbild/Daniel Reinhardt

Regelunterricht

Unterricht in Berlin findet wieder in ganzen Klassen statt

Ab Mittwoch gilt an allen Berliner Schulen wieder Regelbetrieb. Dafür gesorgt hat letztlich eine Gerichtsentscheidung. Maßnahmen wie Tests und Maskenpflicht bleiben aber bestehen - auch im neuen Schuljahr.

Alle Schulen in Berlin kehren an diesem Mittwoch zum Regelunterricht zurück. Für die beiden letzten Wochen vor den Sommerferien wird damit der bisherige Unterricht für wenige Stunden pro Tag in kleinen Gruppen wieder erweitert.

Geplant sei "pandemiebedingter Regelbetrieb (...) in vollen Lerngruppenstärken", wie der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) Anfang der vergangenen Woche angekündigt hatte. Es bleibt also bei der Maskenpflicht in Schulräumen, bei Hygiene- und Abstandsregeln und auch bei der Testpflicht für Personal und Schülerschaft. Auf den Pausenhöfen muss dagegen keine Maske mehr getragen werden. Die Präsenzpflicht bleibt ausgesetzt. Eltern, die große Sorge um die Gesundheit haben, müssen ihre Kinder auch weiterhin nicht zur Schule schicken.

Berliner Verwaltungsgericht

Schüler mit Eilanträgen für Präsenzunterricht erfolgreich

Zwei Grundschüler sind gerichtlich gegen den Wechselunterricht an ihrer Schule vorgegangen - mit Erfolg. Das Verwaltungsgericht sieht angesichts der sinkenden Infektionszahlen keinen Grund mehr, kompletten Präsenzunterricht weiter zu verbieten.

Gerichtsentscheidung brachte die Kehrtwende

Ursprünglich wollte der Senat erst nach den Sommerferien wieder zum Regelbetrieb zurückkehren. Doch eine Gerichtsentscheidung zwang die Berliner Landesregierung zum Umdenken. Das Verwaltungsgericht Berlin hatte nach Eilanträgen entschieden, dass Berlin für eine Schülerin und einen Schüler einer Grundschule Präsenzunterricht sichern muss. Die beiden wurden im Wechsel bei halbierter Klassenstärke unterrichtet. Die Kinder könnten Vollbeschulung bei weiter geltenden Corona-Schutzmaßnahmen beanspruchen, entschied das Gericht.

Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) teilte daraufhin mit, man akzeptiere die Gerichtsentscheidungen. Sie kündigte nach der Gerichtsentscheidung einen "Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen" an. In einem Schreiben an die Schulleitungen hat die Bildungsverwaltung ausdrücklich betont, neben dem Fachunterricht sollten die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit haben, sich in der ganzen Lerngruppe zu treffen, Kontakte wieder aufzunehmen, über Erlebtes zu sprechen und gemeinsame Aktivitäten anzugehen. Die Bildungsverwaltung hat außerdem angeregt, die Gelegenheit zu nutzen, kurz vor Sommerbeginn möglichst viel im Freien zu lernen.

Schulen in Berlin

Millionenschweres Aufholprogramm soll Lernlücken schließen

Verschärfte Testpflicht zum Schulanfang

Derweil sollen Schülerinnen und Schüler auch während der Sommerferien die Möglichkeit bekommen, Lernlücken zu schließen. Vor allem für Schulanfänger und für die Jahrgangsstufen 7 und 8 soll es entsprechende Ferienangebote geben. In der vergangenen Woche hat Senatorin Scheeres ein "Aufholprogramm" vorgestellt, für das 64 Millionen Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung stehen. Der Großteil davon (44 Millionen) soll eingesetzt werden, mit Lerncoachings und Wochenendschulen. Um bewerten zu können, welche Defizite es gibt, sind in Berlin zu Beginn des Schuljahrs sogenannte Lernstandserhebungen geplant.

Die Ferien beginnen in Berlin am 24. Juni. Das neue Schuljahr soll dann im August für alle Jahrgangsstufen und alle Schularten mit komplettem Präsenzunterricht starten. Die Testpflicht für Schülerinnen und Schüler sowie die Lehrkräfte bleibt nach Angaben der Bildungsverwaltung bestehen.

Für Schülerinnen und Schüler sind in der ersten Schulwoche sogar drei statt wie üblich zwei Schnelltests Pflicht. Lehrkräfte müssten sich schon während der Präsenztage vor Schuljahresbeginn testen lassen, hieß es aus der Bildungsverwaltung. In allen Schulräumen bestehe weiterhin die Pflicht, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen.

Sendung: Inforadio, 9. Juni 2021, 6 Uhr

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