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Video: rbb|24 | 28.07.2021 | Material: Brandenburg aktuell | Quelle: dpa/Max

Schutzphase nach den Sommerferien

Brandenburg führt zweiwöchige Maskenpflicht für Grundschüler ein

Zum Schutz vor der Delta-Variante verschärft Brandenburg die Corona-Regeln an Schulen. Um Neuinfektionen durch Reiserückkehrer zu verhindern, wird eine zweiwöchige Maskenpflicht eingeführt. Sie gilt für alle Jahrgänge.

Die Brandenburger Landesregierung hat eine zweiwöchige Maskenpflicht für Schüler aller Altersgruppen beschlossen. Die Maskenpflicht soll zu Beginn des neuen Schuljahres ab 9. August auch für Grundschüler und im Hort gelten, wie die Staatskanzlei am Mittwoch nach der Kabinettssitzung mitteilte.

Diese Schutzmaßnahme sei mit Blick auf die Reiserückkehrer notwendig, erläuterte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Mittwoch in Potsdam. Bei langen Klausuren und während des Stoßlüftens sollen die Masken abgenommen werden dürfen. Ausgenommen ist auch der Sportunterricht. Zudem gilt die Maskenpflicht ab der 7. Klasse auch über die ersten zwei Wochen nach den Ferien hinaus und eine regelmäßige Corona-Testpflicht in allen Schulen. "Die Schule darf nur betreten, wer sich zwei Mal die Woche einem Test unterzieht", betonte Ernst.

Die Voraussetzungen für den Präsenzunterricht an den Schulen sei gut, allerdings komme der beste Schutz der Kitas und Schulen von außen. "Von Erwachsenen, die sich impfen lassen, sich diszipliniert verhalten und ihre Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen wahrnehmen."

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Neue Regeln für Großveranstaltungen

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) forderte im rbb Fernsehen erneut, die Impfung von Kindern ab zwölf Jahre in Betracht zu ziehen. "Die Stiko empfiehlt schon jetzt die Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen", so Woidke. Er würde es begrüßen, wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) des Robert Koch Institutes angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante eine Empfehlung für die Impfung von Jugendlichen geben würde. Die Risiken für Kinder und Jugendliche seien bei einer Ansteckung mit der Delta-Variante erhöht, so Woidke. Es gelte für die Stiko nun abzuwägen "zwischen der Gefährdung durch Corona und dem Risiko, das mit einer Impfung in jüngeren Jahren möglicherweise verbunden ist".

Neben der Maskenpflicht an Schulen enthalten die neuen Corona-Richtlinien auch neue Regeln für Konzerte, Partys und andere Großveranstaltungen. Trotz der zunehmenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sollen in Brandenburg von Anfang August an wieder größere Veranstaltungen unter Voraussetzungen zugelassen werden. Bei mehr als 1.000 Zuschauern wird die weiterhin zulässige Personenzahl auf die Hälfte der restlichen Kapazität der Einrichtung beschränkt. So könnten in einem Veranstaltungsort mit der Kapazität von 2.000 Gästen 1.500 Menschen zugelassen werden, wenn das Abstandsgebot eingehalten werden könne, erläuterte die Staatskanzlei in einer Mitteilung.

Festivals können unter Auflagen mit bis zu 7.000 Gästen stattfinden, solange die 7-Tage-Inzidenz den Wert von 35 nicht überschreitet. Sonst liegt die Grenze bei maximal 5.000 Gästen. Für private Feiern bleibt die Obergrenze bei 100 Personen unter freiem Himmel und 50 Gästen in geschlossenen Räumen. Ein besonderer Anlass ist für die Zusammenkünfte aber nicht mehr notwendig.

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Testpflicht für Gastronomie ab bestimmter Inzidenz

Während eines Gottesdienstes ebenso wie bei Kulturveranstaltungen muss nach Inkrafttreten der neuen Corona-Regeln am 1. August zudem keine Maske mehr getragen werden. Voraussetzung ist, dass feste Sitzplätze und ein Mindestabstand von einem Meter zwischen den Teilnehmenden vorhanden sind.

Für die Gastronomie und das Hotelgewerbe soll die Testpflicht für Gäste weiter nur dann ausgesetzt bleiben, wenn die Region bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 20 liegt, hatte das Kabinett in den Eckpunkten erklärt.

Brandenburg und Deutschland insgesamt hätten im Vergleich zu vielen europäischen Regionen noch relativ geringe Inzidenzwerte, erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Mittwoch. "Aber auch bei uns steigen sie und haben sich seit dem Tiefstand Anfang Juli mehr als verdoppelt. Wir dürfen das gemeinsam Erreichte nicht in Gefahr bringen, um einen erneuten Lockdown zu verhindern."

In Brandenburg Aktuell betonte Woidke, er gehe nicht davon aus, dass noch einmal so harte Einschränkungen nötig seien, wie das Land sie in den vergangenen 16 bis 18 Monaten über längere Zeiträume hinweg hinnehmen musste. "Ich glaube schon, es wird dann Einschränkungen eventuell geben müssen, für Menschen die nicht geimpft sind. Aber das haben wir jetzt auch schon", sagte Woidke.

Das Virus breitet sich in Brandenburg aktuell vergleichsweise langsam aus. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner laut Robert Koch-Institut mit 5,7 deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt von 14,5. Insgesamt 75 Prozent aller Infektionen gehen in Brandenburg inzwischen auf eine Ansteckung mit der Delta-Variante zurück.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28. Juli 2021, 9 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 28.07.2021 um 19:36 Uhr geschlossen

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