rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik

Chronologie Gerhart-Hauptmann-Schule

Wie es anfing - wie es eskalierte: Die Besetzung der Schule

Die Gerhart-Hauptmann-Schule in Berlin-Kreuzberg stand mehrere Jahre leer, beherbergte dann verschiedene Projekte und geriet vor knapp zwei Jahren in den Fokus, als eine Gruppe von Flüchtlingen das Gebäude besetzte. Ein Rückblick auf die Ereignisse von der Besetzung bis zum aktuellen Räumungsultimatum des Bezirks.  

29. Oktober 2014: Der Berliner Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg teilt offiziell mit: Ende Oktober wird die Gerhart-Hauptmann-Schule geräumt. Am 31. Oktober sollen die Besetzer das Haus verlassen. Bezirkssprecher Sascha Langenbach erklärt: "Ich bin optimistisch, dass es
eine Reihe von Leuten gibt, die einsehen, dass jetzt Schluss ist." Und der Bezirk kündigt an, andernfalls den Senat um Polizeihilfe für eine Räumung zu bitten.

21. Oktober 2014:
Berliner Künstler und Kulturschaffende setzen sich für die Flüchtlinge in der besetzten Schule in Kreuzberg ein. Sie fordern, dass die Flüchtlinge dort bleiben können und die Idee von einem Flüchtlings-, Kultur- und Sozialzentrum in dem Gebäude weiterverfolgt wird. Zu den Unterstützern gehören Mitarbeiter des Grips- und des Maxim-Gorki-Theaters.

7. Oktober 2014: Nach wie vor ist die Schule von 45 Flüchtlingen besetzt. Eine Schlägerei sorgt für einen erneuten Einsatz der Polizei. Bei dem Einsatz kommt es auch zu Gewalt gegen die Beamten. Drei Männer werden festgenommen.

9. September 2014: Der Senat sichert dem Bezirk zu, die Kosten für die Unterbringung und den Lebensunterhalt der Flüchtlinge in der besetzten Schule zu übernehmen.

3. September 2014:
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg verkündet eine Haushaltssperre. Der Grund ist die voraussichtliche Überziehung des Etats um  Mehrausgaben von rund vier Millionen Euro (Gesamthaushalt: 640 Mio.). Eine der vorab nicht bilanzierten Mehrausgaben waren die rund zwei Mio. Euro für Wachschutz und Betriebskosten der Gerhart-Hauptmann-Schule. Allerdings sieht sich hier sehr schnell der Senat in der Lage und wohl auch in der Pflicht die Kosten zu übernehmen. Was bleibt ist der Vorwurf: Die Flüchtlinge sorgen dafür, dass die Verwaltung nicht einmal Geld für Kopierpapier hat.

19. August 2014: Der Bezirk fordert vom Senat die Kostenübernahme für den privaten Sicherheitsdienst, der die besetzte Schule bewacht, sagt aber gleichzeitig zu, die Kosten zu senken.

15. Juli 2014: Der Senat sichert den registrierten Flüchtlinge in der besetzten Schule zu, dass sie ihre Umverteilung in die Hauptstadt beantragen können, wenn sie bereits in anderen Bundesländern Asylverfahren laufen haben.

14. Juli 2014: Nachdem die verbliebenen Flüchtlinge eine Einigung unterschrieben haben, erklärt der Senat, dass sie in der besetzten Schule bleiben können und das Gebäude zunächst nicht geräumt wird. Hintergrund ist das Vorhaben des Bezirks, die Schule zu sanieren.

1. Juli 2014: Die Polizei erhält ein Räumungsersuchen von Bezirksbaustadtrat Hans Panhoff (B'90/Grüne), das für einige Verwirrung sorgt. Die Grünen dementieren: Panhoff habe nur um polizeiliche Unterstützung bei Verhandlungen mit den Flüchtlingen gebeten. Bezirksbürgermeisterin Monika Hermann äußert sich nicht.

30. Juni 2014: Polizeipräsident Kandt stellt dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg ein Ultimatum: Entweder der Bezirk beantragt die Räumung oder die Polizei zieht von den Schule und aus den Nebenstraßen ab.

25. Juni 2014: Rund 40 Flüchtlinge weigern sich, die Gerhart-Hauptmann-Schule zu verlassen. Einige von ihnen haben sich auf das Dach des Gebäudes zurückgezogen. Die Polizei riegelt das Gebäude und die Nebenstraßen ab - auch um zu verhindern, dass neue Flüchtlinge in das Gebäude gelangen.

24. Juni 2014: Rund 140 Menschen verlassen die besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule und werden in andere Unterkünfte gebracht. Begleitet wird der Einsatz vor Ort von 1.700 Polizisten, die die Nebenstraßen abriegeln.

23. Juni 2014: Der Senat vermeldet, dass Unterkünfte für die Flüchtlinge der besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule zur Verfügung stehen. Jetzt sei der Bezirk gefragt. Dieser spielte den Ball umgehend zurück: Von neuen Unterkünften wisse man nichts, sagt ein Sprecher.

28. Mai 2014: Das Bezirksamt kündigt an, in der Schule zwei Duschen einbauen und eine reparieren zu wollen. Nur ein Teil der Flüchtlinge läßt sich auf einer Liste registrieren - dies ist Voraussetzung für eine neue Unterkunft und eine Einzelfallprüfung.

25. April 2014: In der Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg kommt es unter zwei Flüchtlingen zu einer tödlichen Messerstecherei. Ein 40-Jähriger aus Gambia soll seinen Mitbewohner erstochen haben. Der Vorfall löst eine erneute Diskussion über die Zustände in der besetzten Schule aus.

8. April 2014: Der Oranienplatz ist kein Flüchtlingscamp mehr. Die Bewohner bauen ihre Hütten und Zelte ab und beziehen ihre neuen Unterkünfte in Friedrichshain oder im Flüchtlingslager Marienfeld. Beim Abbau kommt es teilweise zu Rangeleien zwischen den Flüchtlingen. Am Abend demonstrieren in Kreuzberg vornehmlich linke Unterstützer gegen den Abbau des Flüchtlingscamps. Es kommt zu vereinzelten Festnahmen.

18. März 2014: Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD) präsentiert einen Lösungsvorschlag: Die Flüchtlinge erklären sich bereit, den Oranienplatz sowie die Gerhard-Hauptmann-Schule zu räumen. Im Gegenzug bekommen sie eine sechsmonatige Duldung, die Möglichkeit Deutsch zu lernen und die jeweiligen Berufsabschlüsse anerkennen zu lassen. Unklar bleibt, wie viele der Flüchtlinge sich auf den Kompromiss eingelassen haben.

3. März 2014: Auf dem Oranienplatz bauen sich die Flüchtlinge Holzbuden - statt der provisorischen Zelte und befeuern damit die Debatte um schnelle Lösung weiter an.

22. Januar 2014: Nach der anhaltenen Kritik an den hygienischen und sozialen Zuständen in der besetzten Schule wollen Bezirk und Flüchtlinge für mehr Sicherheit und Sauberkeit sorgen. Ein Kernteam aus Bewohnern soll für die Sicherheit sorgen.

17. Dezember 2013:
Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an, weil bei einer Auseinandersetzung ein 39-jähriger verletzt wird. Tatverdächtig ist ein 23-Jähriger aus dem Tschad. Er wird von den Beamten festgenommen.

14. November 2013:
Bilanz nach einem Jahr: Seit Monaten leben etwa 250 Flüchtlinge in der ehemaligen Schule. Vor allem Gewaltakte sorgen dort für Schlagzeilen. Erneut wird dort ein Flüchtling bei einem Streit niedergestochen. Der Tatverdächtige ist flüchtig.

9. August 2013: Die Debatten gehen meist um das Protestcamp der Flüchtlinge auf dem Oranienplatz, die Gerhart-Hauptmann-Schule steht dabei in dieser Zeit selten im Fokus. Innensenator Frank Henkel (CDU) sorgt dabei vor allem mit seinem Vorhaben für Debatten, über die Bezirksaufsicht die Räumung des Flüchtlingscamps anzuordnen. Die Parteien streiten sich über Wochen und Monate über das Thema.

9. April 2013: Eine Polizeiaktion in der besetzten Schule sorgt für Protest und Empörung. Ein Sondereinsatzkommando stürmt das Haus. Angeblich sind die Beamten auf der Suche nach einem Straftäter.

18. März 2013: Das Bezirksamt teilt mit, die Flüchtlinge müssten die besetzte Schule bis Ende März verlassen. Einen Tag später heißt es dann, sie dürfen doch länger bleiben.

21. Dezember 2012: Ein Mann verletzt drei Menschen in dem besetzten Schulgebäude mit einem Messer. Er gehört vermutlich nicht direkt zur Gruppe der Asylbewerber.

11. Dezember 2012:
Der Bezirk kündigt an, die Flüchtlinge könnten bis Ende März 2013 in dem Schulgebäude bleiben.

8. Dezember 2012: 100 Flüchtlinge vom Brandenburger Tor und vom Oranienplatz besetzen in Kreuzberg die "leerstehende Schule Reichenbergerstraße, Ecke Ohlauerstraße", also die ehemalige Gerhart-Hauptmann-Schule. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) erklärt in einer ersten Reaktion: Die Besetzung wird nur für wenige Tage geduldet.

Wenige Monate zuvor hatte eine Gruppe von Aktivisten und Flüchtlingen auf dem Oranienplatz ein Protestcamp errichtet. Die Besetzung der Schule und des Platzes waren Teil einer Reihe von Aktionen zur Verbesserung der Lebenssituation von Flüchtlingen in Deutschland. Vor allem ein Protestmarsch von Flüchtlingen aus dem Bundesgebiet nach Berlin im September und Oktober 2012 , womit sie gegen die Unterbringung in "Lagern, gegen die Residenzpflicht und gegen das Arbeitsverbot protestierten, sorgte dabei für Aufmerksamkeit.  

Artikel im mobilen Angebot lesen

Berlin-Lichterfelde

Löscharbeiten nach Großbrand in Fabrikgebäude abgeschlossen

Bogensee-Areal in Barnim

Bürgermeister von Wandlitz fürchtet Einzug von rechten Ideologen in Goebbels-Villa

Handball

VfL Potsdam macht Aufstieg in die 1. Bundesliga vorzeitig perfekt

Regionalliga Nordost

Fünf Gründe, warum Energie Cottbus der Aufstieg jetzt nicht mehr zu nehmen sein wird

Nach langer Spielunterbrechung

Cottbus siegt beim BFC und macht großen Schritt Richtung Aufstieg

HU Berlin

Polizei leitet nach pro-palästinensischen Protesten 37 Strafermittlungsverfahren ein

Berlin-Pankow

Neunjähriger von Motorrad angefahren und schwer verletzt

Berlin-Moabit

Mann mit Israelflagge wird mit Faust ins Gesicht geschlagen

Europawahl

Politiker aus Berlin und Brandenburg verurteilen Angriff auf SPD-Politiker in Dresden

Landesparteitag

Berliner Grüne stimmen für Neuordnung des Verfassungsschutzes

Berlin

Polizei räumt Blockade der "Letzten Generation" auf der Elsenbrücke

S-Bahn Berlin

Ringbahn am Wochenende zwischen Halensee und Beusselstraße unterbrochen

Interview | Traditionen

"Bei einer Jugendweihe kommen mal 800 oder auch mal nur 50 Euro zusammen"

Bildergalerie

Jugendweihe: Damals und jetzt

Interview | Stationsleiter Frank Girschik

30 Jahre ADAC-Luftrettung in Senftenberg

Nachwuchs gesucht

Rund 180 Stellen in Berliner Gefängnissen sind derzeit unbesetzt

74. Filmpreis-Verleihung

Goldene Lola geht an Matthias Glasners Familiendrama "Sterben"

Bildergalerie

So war die Lola-Gala: Preisträger und Highlights des Deutschen Filmpreises

Tag des offenen Ateliers in Brandenburg

Künstler laden zum Entdecken und Mitmachen ein

Anti-Mobbing-Tag

"Jeder sollte jeden mit Respekt behandeln"

Cottbus-Trainer Wollitz

"Es ist nicht verboten, an den Fußballgott zu glauben"

Topspiel gegen Cottbus

Der BFC und die Frage, wie die Regionalliga-Saison noch zu retten ist

Fußball-Bundesliga

Diese Berliner und Brandenburger wären perfekt als Bayern-Trainer

Brandbeschleuniger festgestellt

Feuerwehr löscht zwei brennende Autos in Cottbus

Schreiner-Nachfolge

VBB-Chefin Ute Bonde soll neue Berliner Verkehrssenatorin werden

Tarifkonflikt

Bau-Arbeitgeber lehnen Schlichterspruch ab - Streiks drohen

Cybercrime-Ermittler gehen Verdacht nach

Durchsuchung bei Polizeischülern nach Semesterprüfungen

Energie Cottbus

Claus-Dieter Wollitz hört 2025 als Trainer auf

Berliner Fußball-Verband

Spielabsagen wegen Großbrand in Berlin-Lichterfelde

Union Berlin vor Spiel gegen VfL Bochum

Klassenkampf mit Ex- und womöglich zukünftigem Berliner

Basketball-Bundesliga

Alba Berlin im Saisonendspurt mit Hindernissen

Rückkauf des Fernwärmenetzes

Berlin wärmt sich wieder selbst

Auswärtsspiel in Elversberg

Hertha-Trainer Dardai verspricht Gulasch bei Torfestival

Charité Berlin

Revision im Verfahren gegen Herzmediziner

Laufender Befangenheitsantrag

Nächster Gerichtstermin zwischen Fredi Bobic und Hertha BSC geplatzt

Nach Urteil des Oberlandesgerichts

Cottbuser Verwaltungsgericht entscheidet für rechtsextremen Jura-Studenten

Grünen-Veranstaltung im Barnim

Polizei räumt Versäumnisse wegen Blockade von Göring-Eckardts Wagen ein

Theatertreffen-Eröffnung | "Nathan der Weise"

Die Aufklärung der Untoten

Ideen für alternative Nutzung

Potsdam steuert bei Kita-Plätzen in ein Überangebot

Interview | Musical "Irena"

Kann man über den Holocaust singen und tanzen?

Werder (Havel)

Baumblütenfest geht in die nächste Runde - das Volksfest beginnt

Historisches Areal in Wandlitz

Goebbels-Villa zu verschenken

Verletzt ins Krankenhaus

Vom Smartphone abgelenkt - Frau stürzt ins S-Bahngleis

LIVE-STREAM | Lola-Gala in Berlin

Der Deutsche Filmpreis wird verliehen - und das sollten Kino-Fans wissen

Preisvergleich

Camping-Urlaub ist in Berlin mit am teuersten - Brandenburg im Mittelfeld

Fußball-Bundesliga

Was die Trainer-Gerüchte bei Union über den Zustand des Vereins aussagen

1. Mai-Bilanz

Knapp 40 Ermittlungsverfahren eingeleitet - 34 Personen vorübergehend festgenommen

Veränderungen bei Volleyball-Meister

BR Volleys verkünden drei Zugänge

76 Millionen Euro

Nach Einbruch ins Grüne Gewölbe will Sachsen Schadenersatz von Juwelendieben

Jubiläum der EU-Osterweiterung

"Brücken sollen verbinden und nicht trennen"

Brala-Eröffnung

Das sind die strittigsten Debatten in der Brandenburger Landwirtschaft

Literaturpreis

Kleist-Preis geht in diesem Jahr an Sasha Salzmann