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Audio: rbb24 Inforadio | 21.10.2022 | jakob Rüger | Quelle: imago images/Jan Huebner

Interview | Union-Kapitän Christopher Trimmel

"Laufen, Beißen, Kratzen - das erfüllen wir immer"

Der 1. FC Union gewinnt und gewinnt. Gegen Heidenheim gab es im Pokal den fünften Sieg in Serie. Christopher Trimmel bekam eine Pause auf der Tribüne. Wieso das für den Kapitän gar nicht entspannt war und wie er auf den Tabellenführer-Hype blickt.

rbb|24: Herr Trimmel, haben Sie eigentlich mit Präsident Zingler eine Meisterprämie ausgehandelt?

Christopher Trimmel: (lacht) Nein. Vielleicht gibt es den ein oder anderen Spieler, der eine individuelle Meisterprämie im Vertrag hat. Aber ich denke, da wird dann vom Verein etwas Nettes kommen. Über solche Dinge sprechen wir aber intern nicht. Es ist eine schöne Momentaufnahme, die wir genießen. Aber wir wissen natürlich, dass noch sehr viel passieren muss, damit wir über solche Dinge sprechen. Wir haben noch andere Ziele vor uns.

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Trotzdem ist es ja so, dass die Medien und Fußball-Experten in Deutschland gerade darüber diskutieren, ob Union Berlin Meister werden kann. Wie nehmen Sie diese Diskussion wahr?

Das gehört einfach dazu und das verstehe ich auch. Jeder möchte so ein bisschen erklären, warum wir so erfolgreich sind. Und das seit Jahren, das muss man ja auch betonen. Es ist sehr viel harte Arbeit, das kann ich bezeugen. Wir nehmen das natürlich wahr, wir genießen das auch, wenn über uns im positiven Sinne gesprochen wird, aber wir wissen auch, dass sich das im Fußball schnell drehen kann. Deswegen sind wir bodenständig, werden weiter hart arbeiten und hoffen, dass es so weitergeht.

Sie haben die zweite Liga noch erlebt, den Aufstieg und die vergangenen Bundesliga-Spielzeiten. Warum entwickelt sich Union immer so weiter, ohne dass es eine Delle gibt?

Wir haben mittlerweile Dinge entwickelt, die im Verein schon fest verankert sind. Eigenschaften wie Mentalität oder die sogenannten Basics, von denen der Trainer immer gerne spricht. Die setzen wir immer um, weil die halt einfach umzusetzen sind: Ob das jetzt Laufen, Beißen oder Kratzen ist. Das erfüllen wir immer, weil wir das mittlerweile schon so verinnerlicht haben. Ich glaube, dann hat es jeder Gegner schwer.

Nach vorn hatten wir in den letzten Jahren immer wieder Unterschiedsspieler, die einfach die guten Phasen, die sie hatten, auch genutzt haben. Dann braucht man nicht viel, um Tore zu erzielen. Im Endeffekt sind wir aber auch immer abhängig von anderen Mannschaften. Jede Mannschaft hat in der Bundesliga mal eine schlechte Phase. Es ist nur wichtig, da schnell wieder rauszukommen. Ich hoffe, dass das - wenn diese schlechte Phase mal bei uns kommt - bei uns dann der Fall ist.

Am Sonntag geht es gegen den Tabellenletzten Bochum. Inwieweit ist so ein Spiel eine Herausforderung für den Kopf?

Wenn du Erster bist, ist jedes Spiel eine Herausforderung. Du wirst als Favorit gehandelt, aber darin sehe ich kein Problem. Wir haben eine so gute Einstellung und Mentalität. Der Trainer lässt es gar nicht zu, dass wir glauben, es laufe von allein oder wir den Gegner unterschätzen. Es wird ein hartes Spiel. Wir spielen auswärts. Bochum steht auch schlechter da als sie wirklich sind. Ich kenne da ein paar Spieler. Die lassen sich nicht hängen, das weiß ich. Von daher brauchen wir wieder eine Top-Leistung, um dort was mitzunehmen und die werden wir auch abliefern.

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Urs Fischer ist ja auch ein Teil der Erfolgsgeschichte von Union Berlin. Wundern Sie sich ein bisschen, dass es offenbar für Urs Fischer keine Anfragen von anderen Vereinen gibt?

Der wird schon bei dem ein oder anderen Verein gehandelt werden, da bin ich mir ziemlich sicher. Wenn du so erfolgreich bist, speziell als Trainer, weckt das schon Interesse von anderen Klubs. Ich glaube, er lässt das dann nicht an sich rankommen und das beschäftigt ihn nicht. Er macht einfach weiter. So ist er. Ich glaube schon, dass es da was gegeben hat, aber ich bin froh, dass er verlängert hat.

Im DFB-Pokalspiel gegen Heidenheim standen Sie nicht im Kader. Wie entspannt war das für Sie, ein Fußballspiel von Union mal von der Tribüne zu erleben?

Gar nicht entspannt. (lacht) Das ist gar nicht mein Ding, da oben zu sitzen. Ich bin nur froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Es war ja doch eine sehr souveräne Leistung. Ich habe aber schon lieber die Perspektive vom Feld aus. Ich habe trotzdem die Daumen gedrückt.

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Jakob Rüger, rbb Sport.

Sendung: rbb24 inforadio, 21.10.2022, 21:14 Uhr

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