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Audio: radioeins | 13.03.2023 | Simon Wenzel | Quelle: IMAGO / Matthias Koch

Neuer Investor vorgestellt

777 Partners investiert 100 Millionen in Hertha BSC

Hertha BSC hat am Montag das Investitionsvolumen seines neuen Investors verkündet: 100 Millionen Euro soll die Kapitalerhöhung betragen. 777 Partners knüpft dieses Investment laut eigenen Angaben an keinerlei Bedingungen.

Mitten im Abstiegskampf hat Fußall-Bundesligist Hertha BSC seinen neuen strategischen Partner vorgestellt. Bei einer Pressekonferenz mit Präsident Kay Bernstein, Geschäftsführer Thomas Herrich und Investor Josh Wander, dem Chef von 777 Partners, machte der Verein am Mittowch das Investitionsvolumen des Unternehmens aus Florida öffentlich.

Demnach wird 777 Partners zunächst insgesamt 100 Millionen Euro in den Verein investieren. Zu weiteren Inhalten des Deals wollten sich Investor Josh Wander und der Klub nicht äußern. Laut "Kicker" erwirbt der Investor offiziell rund 75 Prozent der Anteile an der KGaA - und damit etwa zehn Prozent mehr, als die Tennor-Tochter Peil Investment B.V. hielt. Das deckt sich mit rbb-Informationen aus Vereinskreisen.

Windhorst-Anteile abgekauft

Investor 777 Partners steigt bei Hertha BSC ein

Hertha BSC hat einen neuen Investor. Wie der Klub am Samstag mitteilte, übernimmt die Investmentfirma 777 Partners alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA, die bislang Lars Windhorst und seiner Tennor Holding gehörten.

Herrich: "Zentraler Baustein für die Lizensierung"

Für Hertha sind unmittelbare Zuwendungen elementar für die wirtschaftliche Stabilität. "Der Einstieg von 777 ist ein zentraler Baustein der Lizenzierung und um die Verbindlichkeiten der Vergangenheit abzubauen", sagte Hertha-Geschäftsführer Thomas Herrich. Am Mittwoch müssen die Berliner die Unterlagen für die kommenden Saison bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) einreichen.

Das Investment der US-Amerikaner ist für die Berliner bitter nötig. Das Geschäftsjahr 2021/22 hatte die Profiabteilung des Klubs mit einem Minus von 79,75 Millionen Euro abgeschlossen, auch in den vorigen Jahren wirtschaftete die Hertha über ihre Verhältnisse - trotz der geflossenen 375 Millionen Euro von Windhorst. "Jeder im Verein hat die Sehnsucht, wieder zur Ruhe zu kommen", sagte Bernstein.

Bereits am Samstag hatte der Hauptstadt-Klub verkündet, dass die Investmentfirma 777 Partners alle Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA übernimmt, die bislang Lars Windhorst und seiner Tennor Holding gehörten, das sind 64,7 Prozent.

Das Unternehmen erhält im Zuge der Übernahme der Anteile von Herthas Ex-Investor Lars Windhorst zwei Plätze im Aufsichtsrat, der nunmehr nur noch aus insgesamt fünf statt zuvor neun Mitgliedern besteht. Außerdem übernimmt der neue Partner zwei Sitze im Beirat der Gesellschaft.

Bernstein: "Big City Club-Label beerdigen"

Für Hertha-Präsident Kay Bernstein ist die neue Kooperation eine Zäsur nach turbulenten Jahren. Der Klub-Chef rechnete mit dem ehemaligen Investor, aber auch der ehemaligen Vereinsführung ab. Es sei der Tag, das Label "Big City Club" ein für allemal "zu beerdigen".

Der "Größenwahn der vergangenen Jahre", sei vorbei. Man wolle "demütig" arbeiten und "sich auf das Wesentliche" zu konzentrieren. Wander bezeichnete Bernstein und Herrich als "die richtigen Leute, den Club zu führen".

Am Samstag war in der Ostkurve des Olympiastadions ein kritisches Transparent zum Thema Investment im Fußball ausgerollt worden. "Jetzt haben wir die dritte Partnerschaft. Wir haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt", so Bernstein.

US-Unternehmen 777 Partners

Das ist Herthas neuer Investor

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Vorheriger Austausch mit Investor über Bobic-Entlassung

777 Partners war laut Aussage der Vereinsverantwortlichen schon vor der Verkündung der Zusammenarbeit in wichtige Entscheidungen der Berliner, wie die Trennung von Geschäftsführer Fredi Bobic, eingebunden. "Natürlich waren sie involviert. Es ist ein Mitnehmen: Wie bewertet ihr diese Maßnahmen", sagte Präsident Kay Bernstein.

Fredi Bobic hatte Ende Januar noch am Abend des verlorenen Derbys gegen Union Berlin überraschend seinen Posten räumen müssen und klagt mittlerweile gegen eine später ausgesprochene fristlose Kündigung. Auch in Transferfragen habe man sich vor dem Vertragsabschluss mit dem neuen Investor abgesprochen. "Es ist etwas ganz Normales, wenn man sich da austauscht", sagte Bernstein.

Hertha-Investor hat zahlreiche Klubs im Portfolio

Der neue Investor mit Sitz in Miami bringt anders als Windhorst viel Erfahrung im Profi-Fußball mit. Seit September 2021 hat das Unternehmen verstärkt in Fußball-Vereine weltweit von der ersten bis zur dritten Liga investiert. Neben dem Pariser Vorortsverein Red Star Paris gehören auch die Erstligisten FC Sevilla, Standard Lüttich, Vasco da Gama aus Brasilien, Melbourne Victory sowie der Zweitligist CFC Genua zum Portfolio.

Leiter der Fußball-Abteilung ist seit Ende Mai 2022 Don Dransfeld, der zuvor als strategischer Direktor beim englischen Meister Manchester City unter anderem auch für die Übernahme anderer Vereine weltweit tätig war.

Sendung: rbbUM6, 13.03.2023, 18 Uhr

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