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Audio: Brandenburg aktuell | 02.06.2020 | Studiogespräch mit Landesbranddirektor Rudolph | Quelle: rbb/Sebastian Schiller

Großeinsatz in Elbe-Elster

Feuerwehr bringt Moorbrand im Loben unter Kontrolle

Mit einem Großaufgebot hat die Feuerwehr den Brand im Moorgebiet "Loben" eingedämmt und ein Übergreifen der Flammen auf angrenzende Nadelwälder verhindert. Im Laufe des Tages sollen bereits die ersten Einsatzkräfte wieder abgezogen werden. 

Auch vier Tage nach dem Ausbruch eines Großbrandes auf einem Gebiet im Südbrandenburger Landkreis Elbe-Elster dauern die Löscharbeiten für die Feuerwehr an. "Die Lage hat sich aber entspannt", sagte der diensthabende Landrat Marten Frontzek am Dienstag. Am Morgen seien noch rund 160 Einsatzkräfte im Moorgebiet "Loben" bei Plessa gewesen, diese Zahl werde aber im Laufe des Tages auf "wahrscheinlich deutlich unter 100" reduziert. Tags zuvor war der Brand bereits unter Kontrolle gebracht worden.

Kampfmittelbeseitigungsdienst durchsucht Schutzstreifen

Nach Angaben von Frontzek erfüllen die sogenannten Dauerregner ihren Zweck. Einsatzkräfte hatten diese an den Brandrändern installiert, um ein Überspringen der Flammen auf an das Moor angrenzende Nadelwälder zu verhindern.

Zwar sei der Brand nach Einschätzung der Einsatzleitung vor Ort unter Kontrolle, sagte Frontzek. "Aber es besteht zum jetzigen Zeitpunkt die reale Gefahr, dass das Feuer in dem Moorgebiet wieder angefacht wird, zum Beispiel auch durch Munitionsreste, die in dem Wald vorhanden sind."

Der Kampfmittelbeseitigungsdienst soll am Dienstag zudem weiter einen Waldbrandschutzstreifen durchsuchen. Am Montagabend hätten die Experten dort Munition gefunden und beseitigt, sagte Frontzek. Die Arbeiten an dem rund einen Kilometer langen Streifen, der "als reine Vorsichtsmaßnahme" eingerichet worden sei, waren deshalb unterbrochen worden.

Feuerwehr an Pfingsten mit bis zu 200 Kräften vor Ort

Das Feuer war am Freitag ausgebrochen und hatte sich innerhalb weniger Stunden immer weiter ausgedehnt. Ein Moorgebiet, ein angrenzendes Waldstück und ein Schilfgürtel brannten. Die Feuerwehr war zu Pfingsten mit bis zu 200 Einsatzkräften vor Ort, auch ein Löschhubschrauber der Bundespolizei unterstützte. Ortschaften waren nicht in Gefahr. Die Brandursache war zunächst noch unklar.

Der Brand gilt als das erste Großschadensereignis in diesem Jahr in Brandenburg, bis zum Sonntag hatte das Feuer etwa ein Fünftel der Fläche des Moores vernichtet. Bis zum Samstag weitete sich der Brand auf etwa 100 Hektar des teilweise unter Naturschutz stehenden Geländes bei Plessa im Landkreis Elbe-Elster aus. Umweltminister Axel Vogel (Grüne) will sich am Dienstag vor Ort ein Bild von der Lage im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft machen.

Quelle: rbb/Sebastian Schiller

Höchste Waldbrandgefahr in Brandenburg

Der Waldbrandschutzbeauftrage des Landes Brandenburg, Raimund Engel, geht eigenen Worten zufolge davon aus, dass die Gefahrenstufe im Land in den kommenden Tagen steigen wird. Der rbb-Welle Antenne Brandenburg sagte er, er nehme an, dass es weitere Waldbrände geben werde. Im Elbe-Elster-Kreis sowie acht anderen Landkreisen stieg die Waldbrand-Gefahr am Dienstag auf die höchste Stufe 5 [mluk.brandenburg.de].   

2019 brannte es 417 Mal in Wäldern in Brandenburg. Mehr als 13.000 Hektar Fläche standen in Flammen. Das entspricht grob der Fläche der Stadt Frankfurt (Oder), die sich auf einer Fläche von etwa 14.800 Hektar ausbreitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.06.2020, 15 Uhr

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