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Quelle: dpa/Patrick Pleul

Fokus auf energieintensiver Industrie

Kompetenzzentrum für Klimaschutz in Cottbus eröffnet

Für rund ein Viertel der deutschen CO2-Emissionen ist die energieintensive Industrie verantwortlich. Ein bundesweites Kompetenzzentrum für Klimaschutz soll künftig helfen, diesen Schadstoffausstoß zu verringern. Es wurde am Freitag in Cottbus eröffnet. 

In Cottbus ist am Freitag ein bundesweites Kompetenzzentrum für Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) eröffnet worden. Die Mitarbeiter sollen Möglichkeiten finden, wie Industriezweige mit hohem Energiebedarf, wie die Stahl-, Zement-, Kalk- oder Chemieindustrie, künftig weniger Emissionen ausstoßen können.

Die Erwartungen an das Zentrum sind groß. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach sieht darin die Keimzelle einer Denkfabrik.

Hier zieht das Zentrum ein | Quelle: rbb/Th. Krüger

Zentrum soll noch wachsen

Die Herausforderung: Bis 2050 soll die deutsche Industrie treibhausgasneutral werden, so ist es zumindest im Klimaschutzgesetz festgelegt. Für rund ein Viertel der deutschen CO2-Emissionen ist die energieintensive Industrie verantwortlich. Für die Prozesse in diesen Branchen ist das KEI zuständig, meint Leiter Bernd Wenzel. "Die Firmen werden zu uns kommen, wenn sie Fördermittel für die Umsetzung ihrer Pläne brauchen", erklärt er.

Von aktuell sechs soll das Zentrum auf 20 Mitarbeiter anwachsen. Die sollen Verbindungen zu Firmen und zur Wissenschaft herstellen. Ein Kooperationspartner ist bereits die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU). Zu den Aufgaben der Mitarbeiter gehört aber auch, die Öffentlichkeit über das komplexe Thema zu informieren.

"Wir knüpfen an die herausragende Unterstützung an, die es bereits an der Hochschule gibt", sagte Bundesumweltministerin Svenja Schulze am Freitag bei der Eröffnung. "Hier bekommen die Unternehmen konkrete Unterstützung. Hier wird es Diskussionsforen geben, hier werden wir den Austausch organisieren."

Das Logo des neuen Kompetenzzentrums | Quelle: rbb/Iris Wussmann

Eine Kernaufgabe ist die sogenannte "Dekarbonisierungsmilliarde". Das ist die Fördersumme, die in den nächsten vier Jahren an Unternehmen gehen soll, die ihre Prozesse umstellen wollen. Laut Wenzel gilt das beispielsweise für Stahlwerke, die auf Wasserstoffbasis arbeiten wollen. Voraussetzung ist aber, dass der Bundestag dem noch zustimmt.

Noch sei aber alles im Aufbau. Es gebe noch nicht einmal ein Förderrichtlinie. Für Cottbus könne das Zentrum aber dennoch eine große Außenwirkung erzeugen. Bei der Suche nach Nachnutzungsmöglichkeiten alter Braunkohlekraftwerke soll außerdem auch die Region vom neuen bundesweiten Kompetenzzentrum profitieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.11.2019, 16.10 Uhr

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