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Quelle: imago images/Fotostand

Cottbus empfängt Babelsberg im Landespokal

Endspiel im Achtelfinale

Bei diesem Landespokal-Achtelfinale leuchten den Fußball-Fans in Brandenburg die Augen. Energie Cottbus und der SV Babelsberg sind aktuell die besten Klubs im Land und Erzrivalen. Auf dem Rasen und auf den Tribünen schenkt man sich nichts. Von Andreas Friebel Das Spiel wird auf rbb24.de im Livestream übertragen.

Das Achtelfinale im Landespokal Brandenburg zwischen dem FC Energie Cottbus und dem SV Babelsberg 03 sehen Sie am Samstag ab 13 Uhr bei uns im Livestream und im rbb Fernsehen.

Sie sind Landespokal-Rekordsieger: Babelsberg und Cottbus haben den Titel schon jeweils zehn Mal geholt. Die Lausitzer zuletzt im Frühjahr, die Nulldreier im Jahr davor. Doch für einen Klub ist der Weg ins Finale am Samstag zu Ende. "Hoffentlich nicht für uns", sagt Babelsbergs Coach Markus Zschiesche - und: "Es ist schon schade, dass wir im Achtelfinale gegen Cottbus spielen müssen. Ich glaube, das ist ein bisschen zu früh. Aber wir können das nicht beeinflussen. Das Los hat entschieden."

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Ein Duell auf Augenhöhe

Und deshalb gibt es ein vorgezogenes Endspiel. Und das schon im Achtelfinale. Die beste Auswärtsmannschaft der Regionalliga Nordost spielt beim besten Heimteam der Liga. Claus-Dieter Wollitz erwartet deshalb ein ausgeglichenes Duell: "Es sind mittlerweile zehn bis zwölf Mannschaften, die um den Aufstieg mitspielen. Babelsberg ist Fünfter. Nur einen Punkt hinter uns. Wir sind beide auf Augenhöhe."

Tatsächlich sind die Formkurven beider Mannschaften ähnlich. Die Lausitzer haben sich nach anfänglichen Problemen mittlerweile gefangen, stehen mit Aufstiegs-Ambitionen auf dem dritten Platz der Regionalliga Nordost und starteten zuletzt eine Siegesserie. Diese wurde allerdings am vergangenen Wochenende vom BFC Dynamo gebrochen. Auch die Babelsberger spielten zuletzt guten Fußball und gewannen fünf der letzten zehn Spiele. Aber auch sie haben ihre Generalprobe vor dem Pokal-Achtelfinale verloren. Gegen den Chemnitzer FC kassierten sie am Sonntag ihre erste Heimniederlage der Saison.

Beide Teams zuletzt mit Niederlagen

"Beide Mannschaften haben zuletzt einen Schuss vor den Bug bekommen. Mal sehen, wie die Reaktion ausfällt", sagt SVB-Verteidiger Marcus Hoffmann - der in seiner Jugend bei Energie Cottbus spielte - mit Blick auf das Achtelfinale. "In der Liga gibt es momentan viele Mannschaften, die sich gut entwickeln. Man sieht ja, wie eng das da oben ist", analysiert er weiter.

Die Potsdamer werden allerdings auch im Landespokal auf ihren Kapitän und Top-Stürmer Daniel Frahn verzichten müssen, der seit zwei Wochen mit einer Knieverletzung fehlt. "Er ist natürlich ein wichtiger Spieler. Wir haben es aber in den letzten Wochen sehr gut aufgefangen und haben auch andere gute Spieler. Wir versuchen das auf mehrere Schultern zu verteilen und dementsprechend gehen wir an die Sache ran", zeigt sich Trainer Zschiesche zuversichtlich.

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Unruhe im Vorfeld

Egal ob Liga oder Pokal: Beim Duell zwischen den beiden Teams ging es meist eng zu. Und leider gab es auch sehr häufig Ärger auf den Tribünen. Denn die Fanlager beider Klubs liegen seit Jahren im Dauerclinch. Um das am Samstag zu verhindern, setzt der FC Energie auf Abschreckung.

Tickets für den Gästeblock gibt es nur online und personalisiert. Dies lehnen Teile der Babelsberger Fanszene ab und wollen die Partie boykottieren. Sehr zum Leidwesen von Trainer Zschiesche, der aber auch gewisses Verständnis zeigt: "Ich als Trainer will immer ein volles Stadion haben. Eine große Kulisse ist immer schön. Deshalb sollten alle die Chance haben, dabei zu sein."

Denn Cottbuser Fans können ihre Tickets auch an der Tageskasse kaufen und diese sind nicht personalisiert. Allerdings hat der FC Energie den SV Babelsberg expliziert darum gebeten, dass seine Fans beim nächsten Spiel bei den Filmstädtern (im Dezember) auch nur personalisierte Karten für den Gästeblock kaufen können. Das soll potenzielle Gewalttäter abschrecken.

Derzeit existiert ein Aufruf aus der Babelsberger Fanszene, dass man ohne Karte in die Lausitz reisen sollte, um vor dem Stadion gegen den "Sicherheitswahn" zu protestieren. Ob es dazu kommt, wird sich zeigen. Die Polizei ist jedenfalls in höchster Alarmbereitschaft. Zumal das Brandenburg-Duell ohnehin ein Hochsicherheitsspiel ist.

Gut gefülltes Stadion erwartet

In Summe werden am Samstag etwa zwischen 5.000 bis 6.000 Besucher im Stadion der Freundschaft erwartet. Für ein Achtelfinale im Landespokal ist das eine ganze Menge, freut sich der Cottbuser Abwehrspieler Jonas Hofmann. "6.000 Fans wären berauschend. Das würde uns natürlich auf dem Rasen helfen. Wir wollen den Zuschauern in jedem Fall etwas bieten und alles raushauen, um eine Runde weiterzukommen."

Denn es gilt: verlieren verboten. Nur der Sieger hat die Chance, weiter um den Landespokal zu spielen und ihn im Frühjahr ein elftes Mal zu gewinnen.

Sendung: rbb24, 17.11.2022, 18 Uhr

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