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Quelle: dpa/Andreas Franke

Wasserverlust in angrenzenden Seen

Umweltinitiativen begründen Widerspruch gegen Tagebau-Betriebsplan

Die Deutsche Umwelthilfe und die Grüne Liga haben beim Brandenburg Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR) eine Begründung für einen bereits 2020 eingereichten Widerspruch gegen den Betriebsplan des Tagebaus Jänschwalde (Spree-Neiße) eingereicht. Das teilten die Umweltverbände am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit.

Umwelthilfe und Grüne Liga geben in der Begründung an, dass Maßnahmen gegen den Wasserverlust im Pinnower See nicht wirksam seien und dass die Auswirkungen des Tagebaus auf die angrenzenden Eichenbestände und die dort lebenden Tierarten nicht genügend geprüft worden seien. Das Landesbergamt müsse nun die Rechtmäßigkeit der Betriebszulassung vor dem Hintergrund der aktuellen Erkenntnisse erneut prüfen.

Wasserverlust mit unklarer Ursache

Bereits 2018 war der Tagebaubetreiber Leag vom LBGR aufgefordert worden, in mehrere Seen in der Region Wasser einzuleiten. 2021 sollte damit ein Wasserstand erreicht werden wie zuletzt 2010. Doch insbesondere im Pinnower See sei der Wasserstand weiter gesunken, trotz der Einleitung von Grundwasser durch die Leag, so die Umweltverbände.

"Die angeordnete Wassereinleitung in den See ist gescheitert, daher muss der Tagebau als Hauptursache des Wasserentzuges gestoppt werden. Denn eine Beseitigung des Pinnower Sees hat die LEAG nie beantragt und hätte sie auch nie genehmigt bekommen. Darauf droht der Weiterbetrieb des Tagebaues aber hinauszulaufen", heißt es in der Mitteilung.

Anfang April hatten Recherchen des rbb ergeben, dass der Wasserverlust im Pinnower See nicht allein auf den Tagebau Jänschwalde zurückzuführen ist. Das LBGR erkannte damals "Abweichungen vom Lehrbuch" und kündigte weitere Überprüfungen an. Laut dem Präsidenten des LBGR, Sebastian Fritze, spielen neben dem Tagebau Jänschwalde auch weitere Faktoren, wie Baumwuchs, Oberflächenverdunstung und geringe Niederschläge eine Rolle.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.05.2021, 14:30 Uhr

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