Woche der Selbsthilfe
Bundesweite läuft aktuell die Woche der Selbsthilfe. Daran beteiligt sich auch das Haus der Begegnung der Lebenshilfe in Frankfurt (Oder). Themen dort sind vor allem die Folgen der Corona-Erkrankung, wie Post- und Long-Covid.
Betroffene und Angehörige können sich am Mittwoch, den 7. September, besonders in Gesprächsrunden, Vorträgen und Workshops informieren und austauschen; doch auch darüber hinaus sei dies an regelmäßigen Terminen möglich, erklärt Peggy Zipfel, Leiterin des Hauses für Begegnungen und zuständig für die Kontakt- und Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen: "Wir nehmen wahr, dass zunehmend Leute zu uns kommen, die einfach nicht mehr weiterwissen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die nachgeordnete Struktur so gut wie gar nicht existiert", sagte sie dem rbb. Zwar gebe es stationäre Versorgungen - jedoch sei der ambulante Bereich nach wie vor nicht in der Lage, entsprechende Hilfen zu leisten, so Zipfel weiter.
Aufgrund von Long-Covid würden sich Menschen aus ihrem sozialen Umfeld zurückziehen und seien vom Abstieg bedroht, "weil einfach nicht klar ist, wie sie weiter ihr Leben finanzieren können", meint Zipfel. Der Beraterin zufolge, werde dies auch wissenschaftlich belegt: Die Corona-Folgen seien ein langer Prozess, wo es gesellschaftliche Netze zur Absicherung benötige.
Doch Peggy Zipfel weiß auch Positives zu berichten. So würden sich bereits Akteure und Akteurinnen, wie Ärzte und Kliniken, ehrenamtlich in ersten Netzwerken organisieren. "Das ist etwa ein Atem-Training, ein kognitives Training und insbesondere die psychologische Betreuung." Besonders letztgenanntes sei wichtig, da es zu wenige Psychologen gebe.
Im Frankfurter Haus der Begegnung gibt seit einem Jahr eine Post-Covid-Selbsthilfegruppe. Insgesamt treffen sich dort inzwischen 57 verschiedene Selbsthilfegruppen [www.lebenshilfe-ffo.de].
Sendung: Antenne Brandenburg, 07.09.2022, 10:30 Uhr
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