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Audio: Antenne Brandenburg | 26.01.2023 | Elke Bader | Quelle: Elke Bader/rbb

Rüdersdorf (Oderland)

Gymnasiasten stellen sich mit Ausstellung gegen Rassismus und Diskriminierung

Viele von ihnen mussten selbst Erfahrungen mit Ausgrenzungen im Alltag machen. Jetzt wollen die Schüler vom Rüdersdorfer Gymnasium ein Zeichen setzen. Damit soll nicht nur das Bewusstsein geschärft, sondern auch die Demokratie gestärkt werden.

Am Heinitz-Gymnasium in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) wurde am Donnerstag die Ausstellung mit dem Titel "Demokratie stärken - Rassismus bekämpfen" eröffnet. Die Schule gehört zum Netzwerk "Schule ohne Rassismus".

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Schüler führen durch die Ausstellung

Für die Ausstellung wurden 15 sogenannten MultplikatorInnen aus SchülerInnen der 11. Klasse ausgebildet. Mit ihnen können Lehrkräfte Termine vereinbaren, an denen ihre Klassen die Ausstellung besuchen kann.

Im Treppenhaus des Gymnasiums stehen drei beleuchtete Stelen. Damit könnten sich die SchülerInnen jederzeit mit Fragen beschäftigen, erklärt der Elfklässler Lennox. "Was ist Demokratie? Warum ist Demokratie und wo ist sie im Alltag? Aber auch was ist Rechtspopulismus und -extremismus und warum sind besonders Jugendliche davon gefährdet?"

Gegen Rassismus und Diskriminierung im Alltag

Aufklärung sei wichtig, denn einige der GymnasiastInnen hätten bereits selbst schon Diskriminierung erlebt. Einer von ihnen ist Paul, der wegen seiner Haare negative Erfahrungen machen musste. "Die sind früher deutlich röter gewesen und ich wurde deshalb schon in der Grundschule gemobbt."

Ausstellung im Rüdersdorfer Gymasium | Quelle: Elke Bader/rbb

Doch nicht nur in der Schule, sondern auch im alltäglichen Leben in Märkisch-Oderland komme Mobbing und Rassismus immer wieder vor. "In der Freizeit und im Verein gab es schon öfter nicht nur durch Teamkollegen, sondern auch durch Eltern einige Vorfälle von rassistischen oder diskriminierenden Äußerungen", erklärte Lennox.

Ihm zufolge habe es selbst am Heinitz-Gymnasium Anfeindungen von Menschen gegeben, die sich der queeren Community zuordnen. "Letztes Jahr wurde jemandem angedroht, seine Regenbogen-Flagge anzuzünden. Da müssen wir uns eingestehen, dass immer noch regelmäßig Fälle von Diskriminierung an unserer Schule geschehen."

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Wie die SchülerInnen mit solchen Anfeindungen umgehen, haben sie in einem Workshop gelernt. Mit diesem Wissen sollen die MultiplikatorInnen nun ihre MitschülerInnen und LehrerInnen durch die Ausstellung führen.

15 Schülerinnen und Schüler werden in dieser Zeit im Rüdersdorfer Heinitz-Gymnasium regelmäßig Veranstaltungen zum Thema Diskriminierung und Ausgrenzung anbieten. Insgesamt ist die Ausstellung einen Monat lang zu sehen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.01.2023, 15:40 Uhr

Mit Material von Elke Bader

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