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Audio: Antenne Brandenburg | 24.10.2019 | Elke Baader | Quelle: rbb/Alexander Wolk

Schlösserverkauf in Brandenburg

Schloss Dahlwitz hat einen neuen Besitzer

Schloss Dahlwitz bei Hoppegarten wurde als Adelsresidenz erbaut, beherbergte in der DDR eine Kita und war schließlich ein Sanierungsfall: Jetzt hat der Bau einen neuen Besitzer. Doch der muss einiges beachten. 

Schloss Dahlwitz in Hoppegarten (Märkisch-Oderland) hat einen neuen Schlossherren. Ein Steuerberater aus Landshut hat das spätklassizistische Gebäude von der Brandenburgischen Schlösser GmbH (BSG) gekauft.

Die Schlösser GmbH hatte 950.000 Euro als Mindestpreis für das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert aufgerufen - der jetzt gezahlte Kaufpreis ist nicht bekannt. Die Deutsche Presse-Agentur schrieb, das Schloss sei für "deutlich mehr" verkauft worden.

"Es ist ein schönes Objekt, wo es sich lohnt, das zu entwickeln", sagte der neue Eigentümer dem rbb. "Ich will es schon vermieten."

Dabei muss er jedoch einiges beachten: Das Schloss steht unter Denkmalschutz, was Renovierung und Ausbau einschränkt. Bedingung für den Kauf war außerdem, dass der vier Hektar große Schlosspark öffentlich zugänglich bleibt. "Gäste sind immer willkommen. 1821 von Lenné angelegt, ist das schon ein herausragender Park", so der neue Schlossherr.  

Käufer mit Geld und Erfahrung gesucht

"Wir hatten viele Interessenten für das Objekt, haben an erster Stelle jedoch einen Käufer gesucht, der sich sorgsam um die Villa kümmert", sagte der Sprecher der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz (DSD), Steffen Skudelny, der DPA. Gegenüber dem rbb ergänzte er: "Wir suchen Eigentümer, die nicht nur die wirtschaftliche Kraft haben, das Objekt weiter in Stand zu setzen, sondern die auch denkmalpflegerische Vorerfahrung haben." Und auch die Nutzung müsse zum Denkmal passen. Gute Denkmalschützer müssten nicht zwingend Privatpersonen sein, sagte  Skudelny der DPA. In diesem Fall habe jedoch das vorgelegte, nachhaltige Pflege- und Nutzungskonzept überzeugt.

Außen saniert - innen noch nicht

1855/56 von der Familie von Treskow erbaut, beherbergte das Schloss zu DDR-Zeiten eine Schule und eine Kita. Damals wurde auch die Außenfassade und die Innenausstattung entfernt. Nach der Wende übernahm die Brandenburgische Schlösser GmbH das Gebäude und sanierte es für 2,7 Millionen Euro. Auch der Förderverein "Dahlwitzer Herrenhaus" hat sich mit Einnahmen aus Konzerten und Lesungen am Erhalt des Schlosses beteiligt.

Heute sind Außenstuck und die geschwungenen Treppenhäuser wieder hergestellt. Nur der Innenraum wartet noch auf seine Sanierung durch den neuen Eigentümer.

Schloss Dahlwitz ist laut BSG eines von zehn Schlössern im derzeitigen Besitz. Bis 2022 sollen alle Immobilien an geeignete Interessenten verkauft werden. Der Erlös aus den Verkäufen soll laut Angaben der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz (DSD) für die Rettung und Sanierung weiterer Denkmäler eingesetzt werden.

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