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Quelle: rbb Fernsehen

Neuer RE1 in Ostbrandenburg

Deutsche Bahn weist Kritik an zu kurzen Bahnsteigen zurück

Für die ab 2022 geplanten RE1-Züge in Ostbrandenburg sind aktuell die meisten Bahnsteige zu kurz. Die zukünftigen Betreiber machen dafür die Deutsche Bahn verantwortlich. Die bezeichnet die Vorwürfe als "absurd".

Die Deutsche Bahn hat Vorwürfe "als völlig absurd" zurückgewiesen, sie habe in den vergangenen Jahren die Infrastruktur des RE1 nicht ausgebaut. Die Strecke sei "seit 1997 intensiv modernisiert und für Geschwindigkeiten bis 160 km/h ausgebaut worden", heißt es in einer Stellungnahme vom Donnerstag. 

Der Geschäftsführer der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft (ODEG), Arnulf Schuchmann, hatte am Mittwoch im rbb erklärt, die Deutsche Bahn sei von der Verkehrswende überrascht, "weil man 20, 30 Jahre nichts an der Infrastruktur getan" habe. Konkret hatte er kritisiert, dass für die neuen RE1-Züge, die ab 2022 auf der Strecke zwischen Magdeburg und Cottbus eingesetzt werden sollen, etliche Bahnsteige 20 Meter zu kurz seien.

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VBB: "Keine Probleme wegen zu kurzer Bahnsteige"

Die Deutsche Bahn versicherte in der Stellungnahme, alle notwendigen Bahnsteigverlängerungen verwirklichen zu können. Sie sei vom Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) mit der Grundlagenermittlung beauftragt. Erste Planungen liefen, ein Zeitplan wurde nicht genannt.

Betroffen sind nach Angaben des VBB die Bahnhöfe Frankfurt-Rosengarten, Pillgram, Jacobsdorf, Briesen, Berkenbrück, Hangelsberg und Fangschleuse. Ihre Verlängerung sei schon seit 2017 vorgesehen. "Für den Infrastrukturausbau ist die Deutsche Bahn in der Verantwortung", teilte der Verkehrsverbund mit. "Wenn im Dezember 2022 die Ostdeutsche Eisenbahn auf der RE1 fährt, wird es wegen zu kurzer Bahnsteige keine Probleme geben", sagte VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel dem rbb.

Opposition zweifelt am Zeitplan

Die Oppositionsparteien im Potsdamer Landtag äußerten dagegen starke Bedenken an der Umsetzung des Zeitplans. "In der jetzigen Verfassung der Deutschen Bahn habe ich große Zweifel, ob die Bahn dazu in der Lage ist", erklärt der verkehrspolitische Sprecher der Linksfraktion, Christian Görke. Er forderte die Landesregierung auf, die Projekte der Initiative i2030 auszufinanzieren. Die Linke werde das Thema im Parlament kurzfristig aufrufen.

Der Sprecher der AfD-Fraktion im Landtag, Lion Edler, bezweifelte ebenfalls, ob es die Deutsche Bahn schaffe, die Bahnsteige rechtzeitig zu verlängern. "Schließlich wissen wir um die oftmals langwierigen Genehmigungsverfahren und um die Tatsache, dass die Bauarbeiten noch gar nicht beauftragt sind."

Das Verkehrsministerium teilte dem rbb auf Anfrage mit, es könne kurzfristig nicht zu der Debatte Stellung nehmen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.11.2019, 16:10 Uhr

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