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nach dem Wolfsriss , Schafherde im Oderbruch | Quelle: rbb|Phil Beng

Gemeinsamer Brief aus sechs Bundesländern

Schaf- und Ziegenzüchter fordern Wolfsabschuss zu ermöglichen

Schaf- und Ziegenzüchter aus Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben in einem Brief an die Ministerpräsidenten ihrer Länder darum gebeten, Jägern die Möglichkeit zum Abschuss von Wölfen zu geben. Einer der Unterzeichner ist auch Knut Kucznik, Vorsitzender des Schafzuchtverband Berlin-Brandenburg. Insgesamt neun Verbände haben sich dem Schreiben angeschlossen.

Die Politiker sollten sich bei der Bundesregierung dafür einsetzen, den Ländern dafür regional differenzierte Möglichkeiten zu geben, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Schreiben, das der Deutschen Presseagentur vorliegt. Eine solche Regelung solle in das Bundesnaturschutzgesetz aufgenommen werden.

Mehr als 900 Wolfsangriffe 2020

In den sechs Bundesländern leben laut Statusbericht der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf vom November vergangenen Jahres 151 von 157 Wolfsrudeln und 25 von 27 Wolfspaaren bundesweit. Von 942 Wolfsübergriffen im Jahr 2020 hätten 847 in diesen Bundesländern stattgefunden, Schafe und Ziegen seien zu fast 90 Prozent die Opfer gewesen.

Tierzüchter: Können Probleme nicht allein bewältigen

Der Erhalt von beweidetem Grünland sei für die Förderung der Artenvielfalt von Wildpflanzen und Wildtieren unabdingbar, hieß es weiter. Nur wenn es weiterhin Weidetiere gebe, werde die gewachsene Kulturlandschaft ihre vielfältige Zusammensetzung behalten. Weidetierhaltung müsse zumutbar bleiben.

Allerdings würden die Züchter dabei an ihre Grenzen stoßen. Sie könnten die Probleme, die durch die Rückkehr des Wolfs entstünden, nicht alleine bewältigen. Neben dem Schutz der Schafe und Ziegen durch Zäune und Herdenschutzhunde müsse auch der Abschuss von Wölfen möglich sein.

Sendung: Antenne Brandenburg, 22.02.2022, 15:30 Uhr

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