Brandenburg
Fast die Hälfte aller Waldbrände in Brandenburg beruhen auf Brandstiftung und Fahrlässigkeit. Wie die Bundesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft mitteilte, lag im vergangenen Jahr diese Quote bei knapp 46 Prozent. Wie viele Tatverdächtige in diesen Fällen ermittelt werden konnten, ist allerdings unklar, da im Land keine Zahlen zur Aufklärung von Waldbränden erhoben würden, hieß es.
Die Generalstaatsanwaltschaft Brandenburg erklärte gegenüber dem rbb, dass die Aufklärungsquote bei Waldbränden nicht statistisch ausgewertet wird. Lediglich alle Brandstiftung-Delikte würden erfasst. Um Waldbrände gesondert aufzuschlüsseln, müssten die Staatsanwaltschaften alle Fälle erst noch händisch auswerten.
Laut Landesbetrieb Forst sei Brandenburg mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern, geringem Niederschlag und leichten Sandböden bundesweit das Land mit der höchsten Waldbrandgefährdung. Ein Drittel aller Waldbrände Deutschlands ereigneten sich hier, so der Landesbetrieb.
Durchschnittlich brenne es im Wald jährlich mehrere hundert Mal. Waldbrände entstünden häufig durch fahrlässige Brandstiftung. Die weggeworfene Zigarettenkippe sei immer noch die Ursache Nummer eins, hieß es. Auch vorsätzlich gelegte Brände spielen regelmäßig eine große Rolle.
In diesem Jahr registrierte die Landesverwaltung Forst in Brandenburg bis August mehr als 430 Waldbrände, deutlich mehr als 2021. Bis November 2021 waren es gerade 158.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.08.2022, 10:30 Uhr
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