Waldbrand im Grunewald - Hubschrauber löschen Sprengplatz aus der Luft

Di 09.08.22 | 22:10 Uhr
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Ein Hubschrauber der Bundespolizei wirft am 09.08.22 Wasser über der Brandstelle im Grunewald ab (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Audio: rbb24 Inforadio | 09.08.2022 | Angela Ulrich & Jens-Peter Wilke | Bild: dpa/Britta Pedersen

Auch am Dienstag blieb die Lage im Grunewald angespannt. Hubschrauber der Bundespolizei waren erstmals im Einsatz, um Wasser aus der Havel zu holen und das brennende Gebiet aus der Luft abzukühlen. Derweil bleibt die Avus vorerst gesperrt.

Hubschrauber der Bundespolizei sind am Dienstagabend eingesetzt worden, um den noch heißen Sprengplatz im Berliner Grunewald mit Wasser aus der Luft zu kühlen und glühende Stellen zu löschen. Die zwei von der Feuerwehr angeforderten Hubschrauber waren am Abend ab etwa 17.00 Uhr "im Prinzip im Fünf-Minutentakt" unterwegs, um Wasser aus der nahe gelegenen Havel zu holen und über dem Sprenggelände abzuwerfen, wie ein Sprecher der Feuerwehr der dpa sagte. Ein dritter Hubschrauber habe den Einsatz begleitet, der bis etwa 20.00 Uhr andauerte.

Feuerwehr verspricht sich viel von dem Einsatz

Die Einsatzkräfte versprachen sich viel von der Aktion: "Wir erhoffen uns eine große Wirkung", sagte der Feuerwehrsprecher. Man habe entgegen einer ersten Einschätzung festgestellt, dass auch das Waldgebiet südlich des Sprengplatzes recht stark durch Munition belastet sei, die durch die Explosionen umhergeflogen sei. "Aber die Brandbekämpfung aus der Luft ist jetzt möglich."

Zwei Hubschrauber der Bundespolizei nehmen am 09.08.2022 aus der Havel Wasser auf, um es über der Brandstelle im Grunewald abzulassen (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Die zwei Löschhubschrauber waren am Dienstagabend im "Fünf-Minutentakt" im Einsatz, um Wasser aus der Havel über dem Sprengplatz abzuwerfen | Bild: dpa/Britta Pedersen

Die Hubschrauber der Bundespolizei können mit einem großen, unter ihnen hängenden Behälter Hunderte Liter Wasser auf einmal transportieren. Sie wurden zuletzt auch bei den Waldbränden in Sachsen eingesetzt. Am Dienstag kamen sie dem Feuerwehrsprecher zufolge aus Sachsen nach Berlin.

Am Mittwoch sollten sie nach derzeitigem Planungsstand aber nicht im Grunewald eingesetzt werden, weil man sie in Sachsen brauche, sagte der Sprecher.

Freigabe der Avus hängt von Temperatur ab

Am sechsten Tag des Brandes auf dem Sprengplatz war die Lage weiter gefährlich. Die Autobahn Avus, die etwa 500 Meter vom Sprengplatz entfernt ist, blieb am Dienstag zunächst weiter gesperrt und bleibt laut Feuerwehr auch in der Nacht zum Mittwoch gesperrt. Am Mittwochvormittag solle die Lage dann neu bewertet werden.

Flammen lodern am 09.08.2022 in einem Brandnest im Grunewald in der Nähe des Sprengplatzes (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Die Temperaturen im Boden kühlen langsam ab - doch einzelne Stellen sind laut Feuerwehr immer noch sehr warm | Bild: dpa/Britta Pedersen

Die Feuerwehrleute löschten die Brände tagsüber vom Rand des 550-Meter-Sperrkreises aus. Das Gelände war am Dienstag schon deutlich kühler als am Montagmorgen, als noch Temperaturen von 140 Grad gemessen worden waren. Aber einzelne Stellen seien immer noch sehr warm, hieß es. Wenn die Temperaturen dauerhaft unter 60 Grad bleiben würden, sei es möglich, den Sperrkreis zu verringern, sagte der Sprecher. Dann sei auch eine Freigabe der Autobahn möglich. In der Nacht zum Dienstag wurden am Rande des Sperrgebietes wieder kleinere Brände gesichtet und kleinere Explosionen gehört.

LKA-Ermittler konnten noch nicht auf das Gelände

Am Dienstag waren wieder rund 250 Einsatzkräfte vor Ort: Feuerwehrleute, Polizisten mit Wasserwerfern, Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW), der Bundeswehr, des Roten Kreuzes und der Forstverwaltung.

Auf dem Sprenggelände hatte die Polizei 30 Tonnen alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper gelagert. Das Feuer war in der Nacht zum Donnerstag ausgebrochen und hatte heftige Explosionen und einen Waldbrand ausgelöst. Die Ursache ist noch nicht bekannt.

Unklar ist, wann die Brandermittler vom Landeskriminalamt (LKA) auf das Gelände können, um zu untersuchen, ob es sich um Brandstiftung handeln könnte. Die Feuerwehr rechnet damit, dass das Löschen und Kühlen noch einige Tage dauert. Danach muss das Gelände gesichert und die Sprengstoff- und Munitionsreste entfernt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 09.08.2022, 13:20 Uhr

48 Kommentare

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  1. 48.

    Das schreiben Sie anderen und mir schon seit Jahren in ähnlicher Form, wenn Sie entlarvt werden. Irgendwann wird es Ihnen dann aber doch selber immer wieder zu peinlich, so dass Sie häufig Ihr Pseudonym wechseln.

  2. 46.

    Okay, wenn wir schon beim Kümmelspalten sind ... Die AVUS wurde 1921 gebaut, die Bankierzüge wurden ab 1934 gebaut.

    Aber darum ging es ja auch nicht, sondern darum möglichst schnell vom Südwesten in die Innenstadt zu kommen ohne das eigene Auto zu benutzen.

  3. 45.

    Seit 70 Jahren ist der Sprengplatz dort.
    Nun ist ein Mal etwas größeres passiert und man stellt alles in Frage. Herzlich Willkommen schöne neue Welt.

    Wenn ein Blindgänger dann über die Autobahn gefahren wird, und der dann hochgeht, ist das Geschrei dann auch wieder groß. Das darf dann auch nicht sein, dass so ein gefährlicher Gegenstand bis zu 70 Kilometer über zwei Bundesländergrenzen gefahren wird.

    So lange es noch genug Munition gibt, sollte auf Berliner Boden - im Grunewald - ein bzw. der Sprengplatz existieren, um kurze Wege zu gewährleisten.

    Eine ordentlicher Brandschutz sollte lieber installiert werden, sodass der Wald auch drum herum in einem zweiten Fall nicht zu Schaden kommt.

    „Immer“ dieses Denken, alles muss weg, alles muss irgendwo neu kotzt mich an, speziell in Berlin.

  4. 44.

    "Fakt ist das man schnell einen Neuen Sprengplatz findet" Fakten kann man belegen. Bitte liefern Sie zu Ihrem Fakt deshalb eine Quelle. Dass schon sei Jahren immer wieder gesucht wird, haben vielleicht auch Sie mitbekommen.

  5. 43.

    Es ist gut wenn Feuerwehrleute, Polizisten, Angehörige des Technischen Hilfswerks, der Bundeswehr, des Roten Kreuzes und der Forstverwaltung Hand in Hand zusammen arbeiten. Es bleibt zu wünschen dass weiterhin keine Personen zu Schaden kommen. Sicherheit geht natürlich vor. Dafür nehme ich gerne noch einige Tage längeren Fahrweg, längere Fahrzeit und Mehrverbrauch in Kauf. Da ich nicht im Stau stehen und die Anwohner von Zehlendorf belästigen möchte fahre ich mit dem Auto von Steglitz über Teltow nach Potsdam und zurück.
    Es gibt technisches Gerät mit denen Löschung und Schadensminimierungsarbeiten möglich sind. Das ist gut. Meine Steuergelder sehe ich viel lieber in solche Gerätschaften und noch mehr Feuerwehrpersonal investiert als in Kriegsgerät und Rüstung. Durch trockenes und heißes Wetter werden Waldbrände immer häufiger vorkommen. Regelmäßigen Regen gibt es nur noch in Südbayern und Süd-Baden-Württemberg. Die Feuerwehren müssen sofort dafür ausgestattet werden.

  6. 42.

    Entschuldigung. Ehrlich. Ich vergaß den Schlußsatz.
    Könnte Spuren von Ironie enthalten. Bei Nebenwirkungen beachten sie bitte, daß Beißhölzer auch nur Brennholz sind.

  7. 40.

    Denn ÖPNV kann man nur nutzen, wenn dieser fährt wenn er gebraucht wird.
    Ergo: Fährt kein ÖPNV zur richtigen Zeit, fährt halt das Auto. Ist doch ganz einfach.

  8. 39.

    In Munster wird Munition zerlegt und in ein Ofen vernichtet. Also keine thermische Verwertung sondern Vernichtung und die könnte wohl zu jeder Jahreszeit stattfinden. Konfiszierte Feuerwerkskörper könnten ohne Probleme vernichtet werden, Munition nachdem sie zerlegt wurde!

  9. 38.

    Seit ein paar Stunden gibt es ein kurzes Video der Feuerwehr, wie es in der Nähe des Sprenplatzes ausschaut:
    https://youtu.be/6pXTU4TcRKk
    Die Erkundung erfolgte mit einem Räumpanzer der Feuerwehr. Erstaunlich, wie grün die Laubbäume nach dem Brand sind, der wohl nur am Boden gewütet hat.

    Auch die Schafe wurden heute abgeholt.

  10. 37.

    Die AVUS wird für die Logistik benötigt und ist auch Startbahn für Flächendrohnen der DLR, die ihre Technik hier im Einsatz erprobt wie das auch schon Magirus/Alpha mit dem Wolf getan haben und bekanntlich auch Hubschrauberlandeplatz.

    Was aber wohl kaum ein Kommentator hier bisher vermisst hat, ist der Kronprinzessinenweg. Das sollte dem "Radfahrer" zu dencken geben.

  11. 36.

    Die AVUS gab es daamals noch nicht und auf der dortigen Bahnstrecke fuhren entgegen Ihren Angaben keine Bankierszüge. Nur darum geht es mir.

  12. 35.

    "…..wenn Sie meinen! Solange der Nahverkehr nicht weiter attraktiv gestaltet wird, werden viele das Angebot nicht nutzen." Wenn der ÖPNV im Stau steht wird er auch nicht attraktiver.

    "Warum die Bahn wieder fährt und die Avus gesperrt bleibt, konnten Sie auch nicht schlüssig beantworten. Siehe Ihr Kommentar der Gaffer." Wie man leicht am Fragezeichen erkennen kann ist das eine Vermutung, ja. Das müssen sie die Polizei fragen.

  13. 34.

    Ich möchte bei all der Diskussion noch mal auf eine wichtigen Aspekt dieser Katastrophe zurückkommen. Die Feuerwehrleute und alle Helfer leisten herausragende Arbeit bei der Bekämpfung dieses, aber auch der vielen anderen Brände, die uns zurzeit in Atem halten. Für diesen gefährlichen, kraft- und zeitraubenden Einsatz meinen Respekt und danke!

  14. 33.

    Also Fakt ist das man schnell einen Neuen Sprengplatz findet und Ihn auch gegen Brandgefahr sicher macht Sprengleranlage oder dergleichen.
    Den Autofahrern rate ich mal mit den öffentlichen Verkehrsmittel zu fahren vielleicht kommen Sie ja auf den Geschmack?

  15. 32.

    Jetzt sind es schon 30 Tonnen, die da gelagert waren. Bis vor ein paar Tagen war "nur" von 25 Tonnen die Rede.

  16. 31.

    …..wenn Sie meinen! Solange der Nahverkehr nicht weiter attraktiv gestaltet wird, werden viele das Angebot nicht nutzen.
    Warum die Bahn wieder fährt und die Avus gesperrt bleibt, konnten Sie auch nicht schlüssig beantworten. Siehe Ihr Kommentar der Gaffer.
    Mich interessiert viel lieber, warum es dort zu einer Katastrophe kam. Ist ja bekanntlich nicht der erste heiße Sommer mit Trockenheit. Mal sehen, ob man das noch feststellen kann. Danke an die mehreren hundert Feuerwehrleute, die im Einsatz sind ….

  17. 30.

    Ich finde, es ist langsam mal gut mit Ihrem ewigen Autofahrerhass. Sie zerschießen jede Diskussion mit Ihren verbohrten, ewig gleichlautenden Texten.

  18. 29.

    "auf der Avus gleichmäßig mit 100 und 80 stressfrei dahinzugleiten." Da wäre jetzt der Mega-Gafferstau....

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