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Audio: Antenne Brandenburg | 08.05.2020 | Quelle: dpa/Roland Hottas

Exporteinbruch wegen Corona

Bauern fordern Kurzarbeitergeld für Kühe

Mit Anträgen an die Arbeitsagenturen zu alternativen Kurzarbeitergeldern für Kühe versuchen Landwirte seit Montag Bundesweit auf die derzeitig schlechte Lage der Milchbauern aufmerksam zu machen. Auch im Landkreis Oder-Spree beteiligen sich Erzeuger an der Aktion.

Thema: Landwirtschaft

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Wohin mit der Milch?

Dem Geschäftsführer der Fürstenwalder Agrarprodukte GmbH Benjamin Meise zufolge, ist der Milchmarkt in den vergangenen Wochen stark zurückgegangen. Etwa die Hälfte der in Deutschland erzeugten Milch werde in Form von Käse und Joghurt ins Ausland exportiert. Aufgrund der Grenzschließungen im Zuge der Corona-Maßnahmen sei der internationale Absatz stark beeinträchtigt. Besonders China als größter Abnehmer fehle.

So produzierten die Bauern derzeit wesentlich mehr Milch als benötigt werde. Dies führe zu einem Überschuss. „Jetzt handeln sich die Molkereien untereinander den Liter Milch für unter 20 Cent zu, was für uns Milchbauern ein katastrophales Preisniveau bedeutet“, so Meise. Um nachhaltig zu produzieren, bräuchten die Bauern allerdings 40 bis 50 Cent pro Liter Milch.

Milchmenge drosseln

Deshalb fordern Benjamin Meise und seine Berufsgenossen mit ihren symbolischen Anträgen auf Kurzarbeitergeld eine europaweite Mengenreduzierung bei der Produktion, um der Milchinflation auf dem Markt entgegen zu wirken. Dazu hat auch die Organisation "Land schafft Verbindung" (LsV) aufgerufen.

Laut Meise können die Milcherzeugnisse temporär nicht zurück zu halten, da dies den Preis auch nach einer Maßnahmen-Lockerung später wieder nach oben treiben würde.

Für die bei einer Drosselung nicht erzeugte Milch wünschen sich die Viehwirte von der Politik einen finanziellen Ausgleich. "Kühe werden weiter fressen und gepflegt werden wollen. Ob sie Milch geben oder nicht."

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.05.2020, 12:30 Uhr

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