rbb24
  1. rbb|24
Audio: Antenne Brandenburg | 19.04.2022 | Philip Barnstorf | Quelle: rbb

Vorfall mit wassergefährdenden Stoffen

Landkreis widerspricht Angaben des Landesumweltamts zu ausgelaufener Farbe bei Tesla

Das Brandenburger Landesumweltamt hat in der vergangenen Woche offenbar falsch über ein Leck in der Fabrik des US-Autobauers Tesla in Grünheide (Oder-Spree) berichtet. Das ergibt sich aus Aussagen des Landkreises Oder-Spree gegenüber dem rbb.

Stoffe sollen beim Zusammenrollen der Schläuche ausgelaufen sein

Am Donnerstag hatte das Landesumweltamt darüber informiert, dass innerhalb der Tesla-Produktionshalle ein wassergefährdender Stoff ausgelaufen war. Grund dafür sei ein defektes Ventil gewesen. Jedoch sei aufgrund des betonierten Bodens dabei keiner der Stoffe ins Freie gelangt, wie es hieß. Laut Aussage des Landesumweltamtes habe es sich dabei um insgesamt rund 15 Kubikmeter Flüssigkeit gehandelt.

Dem widersprechen allerdings Aussagen der Kreisverwaltung Oder-Spree vom Dienstag. Wie der rbb vom Baudezernenten Sascha Gehm (CDU) erfuhr, handelt es sich bei dem Stoff um Farbe aus der Lackiererei. Diese sei einen Tag nach dem Leck in der Fabrik doch ins Freie gelangt. Laut Sascha Gehm waren es "nur weniger Liter". Tesla habe ein Spezialunternehmen hinzugezogen, welches die ausgelaufene Farbe in der Fabrik mit Schläuchen abgepumpte habe. Als das Unternehmen die Schläuche am Freitag wieder einräumen wollte, liefen zwei bis drei Liter Farbreste aus den Schläuchen vor der Fabrik aus, wie am Dienstag auch das Landesumweltamt auf Anfrage dem rbb bestätigte.

Die Behörde will nun prüfen, wie es zu der ursprünglichen Aussage kommen konnte.

Kreis will Bericht von Tesla anfordern

Die Tesla-Fabrik steht in einem Wasserschutzgebiet. Umweltschützer äußerten daher die Sorgen, dass bei dem Leck giftige Farbe ins Erdreich gelangt sein könnte. Laut Landkreis ist das aber dank der Sicherheitsvorkehrungen weder in noch vor der Fabrik passiert.

Der Landkreis will nun nach eigenen Angaben einen Bericht zu dem Vorfall von Tesla anfordern. Experten schätzen, dass die Behörden - je nach Ergebnis - Tesla dazu verpflichten könnten, seine Sicherheitsvorkehrungen anzupassen.

Tesla hat sich bisher nicht zu dem Vorfall geäußert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.04.2022, 14:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen