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Quelle: AP/Michael Sohn

Projekt i2030 in Berlin und Brandenburg

Diese Bahnverbindungen im Regionalverkehr sind derzeit geplant

Bis 2030 sollen zahlreiche Bahn-Anbindungen aus dem Umland nach Berlin ausgebaut werden – mit neuen Stationen oder sogar ganzen Strecken. Nun informierte der Senat über den Stand der Planungen auf den wichtigsten Abschnitten. Von Simon Wenzel

Das regionale Schienenverkehrsnetz in Berlin und Brandenburg soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden. Besonders das Umland und die Randbezirke sollen verstärkt und schneller mit Regionalbahnstrecken und -halten angebunden werden. Aus einer Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des Linken-Politikers Kristian Ronneburg, die dem rbb vorliegt, geht hervor, wie der Stand bei einigen wichtigen Strecken ist. Zuerst hatte die "Berliner Zeitung" berichtet.

Bereits im Mai war bekannt geworden, dass mit der Potsdamer Stammbahn im Südosten Berlins eine historische Strecke zurück ins Regionalbahnnetz kommen soll. Wie aus der Antwort der Senatsverwaltung für Mobilität auf die Anfrage hervor geht, läuft derzeit die Grundlagenermittlung für die möglichen neuen Haltestellen an der Potsdamer Stammbahn-Strecke.

Quelle: VBB | rbb24 | OpenStreetMap contributors

Regiohalt in Neukölln?

Geprüft werden die Stationen Düppel-Kleinmachnow, Zehlendorf, Steglitz, Schöneberg, Südkreuz und Neukölln oder Hermannstraße. Über einen genauen Zeitplan könne erst nach Abschluss dieser Grundlagenermittlung informiert werden.

Die Grundlagenermittlung ist die erste Planungsphase bei einem solchen Vorhaben, dabei geht es zunächst nur um die Machbarkeit. Auch beim geplanten zusätzlichen Regionalbahn-Halt an der Buckower Chaussee laufe eine solche Grundlagenermittlung, heißt es im Senats-Schreiben.

RE 3, 4 und 5

Bahn kündigt Ausbau mehrerer RE-Strecken an

Mehr Züge, dichtere Taktungen, mehr Sitzplätze, mehr Komfort: Die Deutsche Bahn will den regionalen Schienenverkehr auf drei Regionalexpress-Strecken spürbar aufwerten. Profitieren sollen davon vor allem Pendler - und Ostsee-Urlauber.

Heidekrautbahn im Norden soll bis 2024 kommen

Schon etwas weiter ist man bei der "Heidekrautbahn" genannten Strecke. Im September wurde angekündigt, dass diese als Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Wilhelmsruh und Schönwalde (Barnim) ab Ende 2024 reaktiviert werden soll, zunächst mit Zugverkehr im Stundentakt.

Der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg teilte auf rbb-Anfrage zum aktuellen Status des Vorhabens mit, dass man sich derzeit im Planfeststellungsverfahren befinde. "Neben dem Bahnhof Wilhelmsruh, wo ein Planfeststellungsbeschluss bereits vorliegt, steht die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) als Vorhabenträger in engem Austausch mit den Behörden, um das Planrecht für den Ausbau zwischen Berlin-Wilhelmsruh und dem Abzweig Schönwalde zu erhalten. Mit dem Ergebnis wird im Jahr 2023 gerechnet", so ein VBB-Sprecher.

Ausbau auch im Westen geplant

Auch im Westen, von Spandau bis Nauen, sollen weitere Haltestellen für die Regionalbahn und S-Bahn entstehen. Hier sieht es nach VBB-Angaben folgendermaßen aus: "Der i2030-Korridor West: Berlin-Spandau – Nauen befindet sich derzeit in der Vorplanung. Für die laufenden Untersuchungen haben sich die i2030-Partner darauf geeinigt, die Strecke mit zusätzlichen Gleisen für den Regionalverkehr bis Nauen und für die S-Bahn bis Falkensee/Finkenkrug und optional mit einem Abzweig zur Falkenseer Chaussee auszubauen."

Das zukünftige Angebotskonzept stehe noch nicht final fest, zusätzliche Regionalverkehrshalte seien nicht vorgesehen. Die bestehenden Stationen sollen laut VBB aber so ausgebaut werden, dass perspektivisch Züge öfter und mit mehr Wagen halten können. Stationen wie Albrechtshof (Spandau) und Seegefeld (Falkensee) sollen zukünftig direkt mit der S-Bahn angebunden werden.

Regionalbahnhof Köpenick ab 2027

Für den Osten von Berlin sind vor allem neue Haltestellen geplant: Aus der Antwort des Senats auf die Linken-Anfrage geht hervor, dass Regionalverkehrshalte am Karower Kreuz und in Köpenick in der Planungs- und Umsetzungsphase seien. Der VBB gab zum Bahnhof Köpenick auf rbb-Anfrage an, dass die Baugenehmigung der Deutschen Bahn bereits vorliege. Nach aktuellem Stand sollen die Umbauarbeiten demnach im Jahr 2023 beginnen und bis 2027 abgeschlossen sein.

Diskussionspotential gibt es noch bei der Frage nach möglichen zusätzlichen Halten und Verkehrsknoten am östlichen äußeren Ring. Im bisherigen Plan sind lediglich zusätzliche Halte im Nordosten zwischen Wartenberg und Karow vorgesehen. Aus dem Schreiben des Senats geht hervor, dass für die weiteren Abschnitte derzeit gemeinsam mit der Deutschen Bahn geprüft werde, ob dort verstärkt auf die S-Bahn oder die Regionalbahn gesetzt werden solle. Sollte man sich gemeinsam für den Regionalverkehr entscheiden, würden mögliche Haltestellen für die Regionalbahn geprüft.

Rund 50 neue Haltestellen für Regional- und S-Bahnen - kommt Marzahn noch dazu?

Das könnte möglicherweise auch den bisherigen S-Bahnhof Marzahn ins Gespräch bringen. Denn im Schreiben des Senats heißt es, er bereite gemeinsam mit der Bahn eine "Trassierungsstudie" zur Untersuchung eines potenziellen Regionalverkehrshalts am Bahnhof Marzahn vor. Im ersten Halbjahr des kommenden Jahres soll diese fertig gestellt werden.

Insgesamt sollen im Rahmen des Verkehrsprojektes "i2030" laut einer aktuellen Infokarte auf der Website mehr als 20 neue Regionalbahn-Haltestellen entstehen, die meisten davon auf den beschriebenen Strecken im Süden (Potsdam-Stammbahn) und Norden (Heidekrautbahn). Dazu kommen demnach fast 30 S-Bahn-Haltestellen, diese vor allem im Westen (zwischen Spandau und Finkenkrug und an der geplanten Siemensbahn) und Nordosten (zwischen Wartenberg und Bucher Straße). Bei fast 30 Bahnhöfen sind zudem Bahnsteigverlängerungen an Regionalbahnhalten geplant.

Sendung: rbb24 Inforadio, 07.10.2022, 14:00 Uhr

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Beitrag von Simon Wenzel

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