rbb24
  1. rbb|24
  2. Kultur
Audio: rbbKultur | 19.03.2024 | Frauke Gust | Quelle: dpa-Bildfunk/Monika Skolimowska

Kino-Auszeichnung

"Sterben" mit Harfouch und Eidinger neunfach für Deutschen Filmpreis nominiert

Das dreistündige Drama "Sterben" erhielt bei der Berlinale einen Silbernen Bären für das beste Drehbuch. Jetzt geht Matthias Glasners Film mit neun Nominierungen ins Rennen um den Deutschen Filmpreis, gefolgt von einem Thriller in Schwarz-Weiß.

Die Deutsche Filmakademie hat am Dienstag die Nominierungen für den Deutschen Filmpreis bekannt gegeben. Demnach gehen die Filme "Sterben" von Matthias Glasner und "Die Theorie von Allem" von Timm Kröger als Favoriten ins Rennen.

Berlinale-Wettbewerb | "Sterben" von Matthias Glasner

Operationen am offenen Herzen

Zwölf Jahre nach "Gnade" kommt mit "Sterben" der neue Film von Matthias Glasner in den Wettbewerb der Berlinale. In drei Stunden, drei Teilen und drei Perspektiven breitet er eine komplizierte Familiengeschichte aus - intensiv, persönlich und doch universell. Von Anke Sterneborg

Neun Nominierungen für "Sterben"

Das Drama "Sterben" ist neunmal nominiert - so oft wie keine andere Produktion. Der dreistündige Film über den Alltag einer zerrütteten Familie wurde unter anderem als bester Spielfilm vorgeschlagen. In Hauptrollen sind unter anderem Corinna Harfouch und Lars Eidinger zu sehen. Sie wurden jeweils als beste Hauptdarstellerin und bester Hauptdarsteller nominiert.

Die Nominierungen empfinde er als große Ehre, teilte Glasner der Nachrichtenagentur dpa mit. Seit der Premiere auf der Berlinale werde der Film von einer "Welle der Zuneigung" erfasst, mit der er so nicht gerechnet habe. "Es ist ja kein glatter, eher ein widerspenstiger Film. Aber wer weiß, vielleicht berührt er die Menschen gerade deshalb."

Glasner hatte bei der diesjährigen Berlinale den Silbernen Bären für das beste Drehbuch erhalten. In dem Film hat der Regisseur die komplexe Beziehung zu seiner Familie verarbeitet.

Der Thriller "Die Theorie von Allem" von Timm Kröger kommt auf sechs Nominierungen. Das in schwarz-weiß gehaltene Werk mit Jan Bülow in der Hauptrolle lief 2023 im Wettbewerb des Filmfests Venedig und ist eine Hommage an die Filmgeschichte. "Die Theorie von Allem" geht auch um die Goldene Lola für den besten Spielfilm ins Rennen.

Deutlich mehr Besucher in Berlin und Brandenburg

In den Kinos brennt noch Licht

2023 wurden in der Region mehr als zehn Millionen Kinotickets verkauft - deutlich mehr als im Jahr davor, aber viel weniger als vor der Pandemie. Weder Viren noch Streiks bremsen nun die Branche aus. Für das Kino könnte ein Jahr der Wahrheit angebrochen sein. Von Oliver Noffke  

Sechs Nominierte in der Kategorie "Bester Spielfilm"

Neben "Sterben" und "Die Theorie von Allem" wurden vier weitere Filme in der Hauptkategorie nominiert: der Historienfilm "Der Fuchs", die Verfilmung "Ein ganzes Leben" nach einem Roman von Robert Seethaler, "Im toten Winkel" von Regisseurin Ayse Polat und das Drama "Elaha" von Matthias Greving.

Weitere Preise werden in den Kategorien "Beste Regie", "Bestes Drehbuch", "Beste Weibliche Hauptrollen", "Beste Männliche Hauptrolle" oder "Beste Filmmusik" verliehen.

Eine Preisträgerin steht schon fest: Schauspielerin Hanna Schygulla (80, "Die Ehe der Maria Braun") wird in diesem Jahr mit dem Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie ausgezeichnet - für ihre herausragenden Verdienste um den deutschen Film.

Preisverleihung am 3. Mai in Berlin

Die Verleihung des Deutschen Filmpreises findet am 3. Mai in Berlin zum zweiten Mal in Folge im Theater am Potsdamer Platz statt. Das Erste überträgt die Verleihung um 19:30 Uhr live in der Mediathek und um 22:20 Uhr im linearen Fernsehen.

Im vergangenen Jahr wurde das Drama "Das Lehrerzimmer" von İlker Çatak als bester Spielfilm mit der Goldenen Lola ausgezeichnet. Der Filmpreis, auch Lola genannt, gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Filmbranche. Der Kulturpreis wird seit 1951 verliehen und ist mit drei Millionen Euro Preisgeld dotiert.

Filmakademie ändert Verfahren für Deutschen Filmpreis

Nach Kritik hatte die Filmakademie im vergangenen Jahr mitgeteilt, das Auswahlverfahren zu ändern. Mit dem Wegfall der umstrittenen Vorauswahl fällt eine der Stufen zu den begehrten Lolas weg. Das heißt: Die mehr als 2.200 Mitglieder der Akademie konnten die Nominierungen dieses Mal direkt aus allen eingereichten Filmen wählen - und nicht mehr wie zuvor aus einer Vorauswahl, die eine kleinere Kommission getroffen hatte. Ähnlich wie bei den Oscars in den USA stimmen auch in Deutschland nun die Mitglieder der Filmakademie über die Gewinnerinnen und Gewinner ab.

Sendung: rbbKultur, 19.03.2024, 13:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen