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rbbKultur | 14.05.2020 | Quelle: dpa/Deutsche Filmakademie

Präsident der Deutschen Filmakademie

Ulrich Matthes fordert Maßnahmen gegen das Kinosterben

Der Präsident der Deutschen Filmakademie, Ulrich Matthes, befürchtet durch die Corona-Krise ein großes Kinosterben in Deutschland.

Er sagte am Donnerstag im rbb, die Kinobetreiber befürchteten, dass die Hälfte der Kinos die Krise nicht überstehen könnten. Matthes sagte, gerade für kleinere Städte sei die Schließung eines Kinos fatal, weil Kinos dort auch Orte des Kontakts gerade für junge Leute seien. Aber auch Großstädte wie Berlin würden unter dem Kinosterben erheblich leiden. Es sei jetzt wichtig, aufzupassen, dass die Kultur nicht wie ein Luxusartikel behandelt werde, auf den man zugunsten anderer Bereiche und der großen Wirtschaft am Ende verzichten könne.

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Klares Bekenntnis zur Kultur

Matthes forderte von Spitzenpolitikern in der Bundesregierung wie Finanzminister Olaf Scholz oder Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein Bekenntnis zu Hilfsmaßnahmen für die Kultur. Das sollte nicht nur Kulturstaatsministerin Monika Grütters überlassen werden. Nötig sei ein gesamtgesellschaftliches Bewusstsein dafür, dass die Kultur mehr sei als ein "Zückerchen", das man sich abends noch gönne.

Zusätzlich zu den schon beschlossen Soforthilfen für den Kulturbetrieb, müsste die Politik Kinos, Theater und andere Stätten noch mehr als bisher unterstützen, zum Beispiel durch Hilfsfonds. Andernfalls würden vor allem Filmproduktionen, viele private und Tourneetheater sowie Kiezkinos Pleite gehen, sagte Matthes.

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