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Quelle: imago-images/Ben Kriemann

Pilotprojekt zu sicheren Öffnungen

Berliner Philharmonie und acht andere Häuser planen erste Kulturveranstaltungen

Der Hunger nach Kultur ist nach fünf Monaten coronabedingten Winterschlafs an den Berliner Bühnen groß. Doch schon bald könnte es den ersten Schritt zurück Richtung Normalität geben: Der Senat lässt die Philharmonie und acht andere Häuser für ein Pilotprojekt öffnen.

Die Berliner Philharmonie könnte als erste Berliner Bühne nach monatelanger coronabedingter Pause ein Comeback feiern: Am 20. März soll dort im Rahmen eines Pilotprojekts des Senatsverwaltung für Kultur ein Konzert mit 1.000 Besucherinnen und Besuchern stattfinden. Zuerst hatte die "B.Z." darüber berichtet, nach rbb-Informationen ist der Bericht zutreffend.

Voraussetzung für Besucher ist demnach zuallererst ein tagesaktueller negativer Corona-Test aus einem der teilnehmenden Testzentren. Der Test soll kostenlos sein. Den Nachweis braucht man, um reingelassen zu werden - und dazu ein vorab online gekauftes, personalisiertes Ticket, um die Kontaktnachverfolgung zu sichern.

In der Philharmonie selber gelten die Hygienevorgaben, wie sie schon vor Beginn des sogenannten Lockdowns vor fünf Monaten gegolten haben: ausreichend Abstand zwischen den Stühlen und Belüftung. Ob Besucher auch während der Vorstellung Masken tragen müssen, ist noch nicht bekannt. Genügend Platz, um 1.000 Gäste mit genug Abstand unterzubringen, bietet das Konzerthaus zweifellos.

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Mehr Details am Donnerstag

Der Testlauf in der Philharmonie soll zeigen, ob und wie eine sichere Rückkehr zu Kulturveranstaltungen möglichst bald erreicht werden kann. Außerdem beteiligen sich laut der Senatskulturverwaltung noch acht andere Einrichtungen an dem Projekt, es geht um insgesamt neun Veranstaltungen - Namen nennt die Verwaltung noch nicht. "Darunter sind kleine und große Bühnen sowie ein Club, der aber übrigens keine clubtypische Veranstaltung plant", sagte der Sprecher Daniel Bartsch am Dienstag rbb|24. Der Dancefloor bleibt somit geschlossen.

Die neun Häuser planten die Veranstaltungen als Blaupause, um zu gucken, wie sich das Hygienekonzept der Einrichtung in Verbindung mit dem Testen und der personalisierten Eintrittskarte bewähre, sagte Bartsch. Konkreter wurde er nicht, das liege daran, dass man sich mit den Teilnehmern bis Donnerstag gewissermaßen auf behördliches Schweigen verabredet habe. Dann sollen die Details bekanntgegeben werden.

Interessierte Kulturbetreiber können sich bewerben

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hatte das Pilotprojekt bereits vergangene Woche angekündigt. Das Testsystem könne die Abstands- und Hygienemaßnahmen bei Kulturveranstaltungen ergänzen, sagte er. Das Projekt soll mit der Gesundheitsverwaltung abgestimmt werden. Um daran teilzunehmen, können sich Einrichtungen bewerben.

Der aktuelle Beschluss zwischen Bund und Ländern sieht ebenfalls Öffnungsmöglichkeiten für Theater, Konzert- und Opernhäuser vor, allerdings frühestens ab dem 22. März. Sollte dann die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 35 liegen, könnten Kulturbetriebe unter Einhaltung der Abstandsregeln und mit einem Hygienekonzept wieder öffnen. Sollte zu diesem Zeitpunkt die 7-Tage-Inzidenz stabil unter 100 liegen, könnten Kulturbetriebe ebenfalls öffnen - dann wäre allerdings ein tagesaktueller Schnell- oder Selbsttest der Besucher erforderlich.

Sendung: rbbKultur, 09.03.2021, 19 Uhr

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