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Audio: rbb24 Abendschau | 23.09.22 | Quelle: dpa/Monika Skolimowska

Ehrung für Berlinerin

Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann erhält Bundesverdienstkreuz

Die Holocaust-Überlebende Ruth Winkelmann hat am Freitag das Bundesverdienstkreuz erhalten.

Die Berlinerin wurde am Vormittag im Roten Rathaus durch die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) geehrt. Giffey sagte im Vorfeld, Winkelmann habe die seltene Gabe, junge Menschen mit ihren Zeitzeugen-Berichten mitzunehmen. Mit Mitte 90 spreche sie noch immer in Schulen über ihr Schicksal im nationalsozialistischen Berlin.

Versteck in Wittenauer Laubenkolonie

Winkelmann kam 1928 zur Welt. Ihr Vater wurde in Auschwitz ermordet. Sie überlebte gemeinsam mit ihrer Mutter und ihrer Schwester - versteckt in einer Laubenkolonie in Wittenau.

Von ihren Kriegserlebnissen hat sie 2011 im Buch "Plötzlich hieß ich Sara" berichtet. Erst durch ihr Buch und ihre Vorträge habe sie "diesen ganzen innerlichen Ballast abgearbeitet, diese Depressionen, die in mir waren", sagte Winkelmann im Interview mit rbb|24 im Mai. "Ich kann heute eine Lesung von drei Stunden abhalten, ohne in Tränen auszubrechen. Wenn ich an meine erste Lesung denke, da habe ich mehr geweint, als gesprochen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.09.22, 08:20 Uhr

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