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Audio: rbb24 Abendschau | 23.09.2022 | Quelle: rbb/Jonas Bürgener

Polizei spricht von mindestens 30.000 Teilnehmenden

Zehntausende Menschen schließen sich Fridays-for-Future-Demo in Berlin an

Als Teil eines "Globalen Klimastreiks" wurde am Freitag auch im Berliner Regierungsviertel protestiert. Der Zulauf war weitaus größer als von den Veranstaltern zunächst erwartet. Auch in Brandenburg gab es Demonstrationen.

Die Klimabewegung Fridays For Future (FFF) ist am Freitag mit einem Demonstrationszug durch das Berliner Regierungsviertel gezogen. Wie eine Polizeisprecherin dem rbb sagte, beteiligten sich mehr als 30.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Damit war der Zulauf deutlich größer als erwartet - die Veranstalter hatten 8.000 angemeldet.

Die Demonstration startete im Invalidenpark in Mitte und führte auf einem Rundkurs durch das Regierungsviertel, wo es eine Abschlusskundgebung gab. Am Rande der Demo wurden laut Polizei Farbbeutel auf die FDP-Bundeszentrale in der Reinhardtstraße und auf Einsatzkräfte geworfen.

Quelle: rbb/Jonas Bürgener

FFF fordert 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz

Fridays For Future fordert unter anderem, die erneuerbaren Energien "radikal auszubauen". Nötig sei dafür ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro. Damit solle dann auch allen Menschen der dauerhafte Zugang zu bezahlbarer Energie gewährleistet werden.

"Wir wollen die Krisenspiralen aufbrechen", sagte die Sprecherin der Bewegung, Clara Duvigneau, am Freitag dem rbb. Fridays for Future sei klar, dass viele Menschen derzeit wegen steigender Energiepreise große Sorgen hätten. Klima- und Energiekrise hätten jedoch mit fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas den gleichen Ursprung, sagte sie im rbb24 Inforadio.

Interview mit Fridays For Future Berlin

"Die Luft ist bei uns noch lange nicht raus"

Luis von Randow ist erst 16 Jahre alt und bereits Sprecher von Fridays For Future in Berlin. An diesem Freitag ist er beim "Globalen Klimastreik" dabei. Wie sehr Corona, Krieg und Energiekrise der Bewegung zugesetzt haben, erzählt er im Gespräch.

"Wenn wir jetzt nicht radikal in erneuerbare Energien investieren, dann stehen wir nächsten Winter und übernächsten Winter vor genau den gleichen Problemen", sagte sie. Zur Finanzierung des Sondervermögens schlug Duvigneau vor, Subventionen für fossile Energien zu streichen, eine Übergewinn- oder Erbschaftsteuer einzuführen und das Dienstwagenprivileg zu verändern.

Die Demonstration war Teil eines großen Protesttages: In ganz Deutschland und vielen weiteren Ländern waren unter dem Label "Globaler Klimastreik" ähnliche Veranstaltungen für mehr Klimaschutz geplant.

Demos auch in Brandenburg

Auch in brandenburgischen Städten waren Aktionen geplant. So wurden zum Beispiel in der Landeshauptstadt Potsdam rund 800 Menschen erwartet. In Eberswalde (Barnim) unterstützten knapp 220 junge Menschen den Klimastreik, indem sie sich am Bahnhof Eberswalde versammelten und eine Demonstration starteten. Viele Studenten aber auch Kinder, Mütter und Rentner waren unter den Teilnehmerinnen und Teilnehmern. "Das Problem ist, wir können die Klimakrise nicht hintenanstellen, sie ist mit ein Grund für alles andere", begründete die 21-jährige Studentin Juli Voß ihre Teilnahme an dem Protest gegenüber dem rbb. Ein großes Ziel der Kampagne sei es aus den fossilen Energien auszusteigen und damit wäre Deutschland "unabhängig von Gas und Öl aus Russland", betonte Voß.

Für die Demonstration hatte sich FFF Eberswalde mit mehreren politischen Gruppen aus der Region zusammengetan. Unter anderem liefen Unterstützer von ADFC (Verkehrswende mit dem Fahrrad), Bündnis Unteilbar, Jugendforum Nachhaltigkeit und Greenpeace mit.

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.09.22, 19:30 Uhr

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