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Audio: rbb 88.8 | 14.12.2022 | Quelle: dpa/Annette Riedl

Not wird laut Stadtmission größer

Kältebusse in Berlin sind stark ausgelastet

Die Kältebusse in Berlin haben Schwierigkeiten, Menschen in Not in Unterkünften unterzubringen. Gründe dafür seien eine Überfüllung der Notunterkünfte oder Personalmangel in den Hilfsstellen, wodurch diese früher schließen müssten. Das erklärte die Sprecherin der Stadtmission Berlin, Barbara Breuer, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Mittwoch.

Interview | Berliner Stadtmission

Warum ein Hilfsangebot für Obdachlose oft wertvoller ist als die Hilfe selbst

Das Schicksal obdachloser Menschen bewegt und überfordert Beobachter oftmals. Die Sprecherin der Berliner Stadtmission rät dazu, Hilfe anzubieten. Man sollte jedoch auch damit leben können, dass diese nicht angenommen wird.

Menschen Fragen, ob sie Hilfe wollen

Die Kältebusse helfen derzeit pro Abend zwischen 50 und 70 Menschen, mit Temperaturen bis zu -8 Grad erlebt Berlin in diesen Tagen die erste richtig kalte Woche dieses Winters. Dadurch würde der Bedarf derzeit steigen, hieß es von der Stadtmission, die die Kältebusse mitbetreibt.

Die Busse kümmern sich nach Angaben von Breuer um Menschen auf der Straße, die durch die Kälte in Gefahr sind. Zum einen nehmen sie Obdachlose auf der Straße auf und bringen sie zu Notunterkünften, in denen die sie nachts schlafen können. Andererseits versorgen sie die Menschen aber auch mit Schlafsäcken oder warmen Getränken und Speisen, wenn diese nicht in Unterkünfte gebracht werden möchten oder können.

"Ganz wichtig, bevor man einen Kältebus ruft, ist immer, die Menschen anzusprechen und zu fragen, ob sie das auch wollen", sagte Breuer. Durch die begrenzten Kapazitäten des Busses solle man sich vergewissern, dass die Person wirklich Hilfe benötige, da sonst andere hilfsbedürftige Menschen zu kurz kommen könnten. Trotzdem solle man sich nicht davor scheuen, aktiv zu werden.

Quelle: Grafik rbb24

"Die Not wächst"

Generell sei der Bedarf der Hilfsangebote in diesem Jahr größer, auch bei den Kältebussen. "Wir sehen einfach, dass die Not wächst. Das sind zum Beispiel auch Rentner und Rentnerinnen mit einer kleinen Rente. Bei unserem Seniorenfrühstück müssen wir mittlerweile Menschen wegschicken, weil immer mehr kommen, als wir aufnehmen können." Auch der Bedarf an Ehrenamtlichen sei momentan groß. Alleine für die Kältehilfe werden momentan sechs neue Kräfte gesucht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.12.22, 8 Uhr

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