Not wird laut Stadtmission größer - Kältebusse in Berlin sind stark ausgelastet

Mi 14.12.22 | 08:00 Uhr
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Archivbild: Kathy (r), Antonia (verdeckt) und Matthias (verdeckt) geben zwei Obdachlosen eine Frühstückspaket. (Quelle: dpa/Annette Riedl)
Audio: rbb 88.8 | 14.12.2022 | Bild: dpa/Annette Riedl

Die Kältebusse in Berlin haben Schwierigkeiten, Menschen in Not in Unterkünften unterzubringen. Gründe dafür seien eine Überfüllung der Notunterkünfte oder Personalmangel in den Hilfsstellen, wodurch diese früher schließen müssten. Das erklärte die Sprecherin der Stadtmission Berlin, Barbara Breuer, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Mittwoch.

Menschen Fragen, ob sie Hilfe wollen

Die Kältebusse helfen derzeit pro Abend zwischen 50 und 70 Menschen, mit Temperaturen bis zu -8 Grad erlebt Berlin in diesen Tagen die erste richtig kalte Woche dieses Winters. Dadurch würde der Bedarf derzeit steigen, hieß es von der Stadtmission, die die Kältebusse mitbetreibt.

Die Busse kümmern sich nach Angaben von Breuer um Menschen auf der Straße, die durch die Kälte in Gefahr sind. Zum einen nehmen sie Obdachlose auf der Straße auf und bringen sie zu Notunterkünften, in denen die sie nachts schlafen können. Andererseits versorgen sie die Menschen aber auch mit Schlafsäcken oder warmen Getränken und Speisen, wenn diese nicht in Unterkünfte gebracht werden möchten oder können.

"Ganz wichtig, bevor man einen Kältebus ruft, ist immer, die Menschen anzusprechen und zu fragen, ob sie das auch wollen", sagte Breuer. Durch die begrenzten Kapazitäten des Busses solle man sich vergewissern, dass die Person wirklich Hilfe benötige, da sonst andere hilfsbedürftige Menschen zu kurz kommen könnten. Trotzdem solle man sich nicht davor scheuen, aktiv zu werden.

Grafik rbb24

"Die Not wächst"

Generell sei der Bedarf der Hilfsangebote in diesem Jahr größer, auch bei den Kältebussen. "Wir sehen einfach, dass die Not wächst. Das sind zum Beispiel auch Rentner und Rentnerinnen mit einer kleinen Rente. Bei unserem Seniorenfrühstück müssen wir mittlerweile Menschen wegschicken, weil immer mehr kommen, als wir aufnehmen können." Auch der Bedarf an Ehrenamtlichen sei momentan groß. Alleine für die Kältehilfe werden momentan sechs neue Kräfte gesucht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 14.12.22, 8 Uhr

7 Kommentare

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  1. 7.

    Es gibt genug Hilfsmöglichkeiten. Man muss sie nur nutzen.

  2. 6.

    "Das ein wohnungsloser, hilfsloser Mensch mit ungeputzten Schuhen in Ihnen Argwohn und Ekel auslöste!!??" Ja, mich stört das sehr. Ein liegender Mann braucht 4-5 Sitzplätze zzgl. mind. 2 je Seite zum Abstand halten. Zahlende Fahrgäste müssen stehen oder können einen ganzen Wagen wegen des Geruchs gar nicht nutzen! Ich sehe keinen Grund, weshalb die U-Bahn im Berufsverkehr so zweckentfremdet wird und, nein, ich steige nicht aufs Auto um. Dem Fahrer Bescheid sagen, der löst das.

  3. 5.

    Wo ist der Staat mit 'nem Haufen Geld für Personal, Ausstattung, Unterkünften usw.?

  4. 3.

    Ach ja, diese Gutmenschen wieder. :-)
    Ich habe ihn angesprochen und gebeten, seine Schuhe vom Sitz zu nehmen. Darauf hin wurde ich beleidigt und angepöbelt.
    Außerdem hat mieses Benehmen in der U-Bahn nichts mit Hilfe anbieten zu tun. Da hat wohl schon das Elternhaus versagt.
    Ich habe ein Resümee aus derartigen Vorfällen gezogen und gebe mein Geld statt für die Reinigung meiner Kleidung zukünftig für Taxen oder mein Auto aus.

  5. 2.

    Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen? Das ein wohnungsloser, hilfsloser Mensch mit ungeputzten Schuhen in Ihnen Argwohn und Ekel auslöste!!??
    Demnächst sollten Sie dem armen Kerl vielleicht mal ansprechen, ob er Hilfe benötigt oder putzen Sie ihn die Schuhe und decken Sie ihn gefälligst auch zu.
    Machen Sie sich nützlich und tun Sie eine gute Tat.

  6. 1.

    Dann wird halt tagsüber in der U-Bahn geschlafen. Vor einigen Tagen erneut erlebt, dass ein angetrunkener offensichtlich obdachloser Mensch ohne Maske mit seinen Drecksschuhen auf der Sitzbank gegenüber schlief. Kontrollen gibt es nicht mehr.

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