rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Paul Zinken

Auch "Z"-Symbole am Mauerwerk

Polizei ermittelt wegen russischer Fahne am Potsdamer "Kreml"

Am Turm des alten Landtagsgebäudes in Potsdam weht seit einigen Tagen erneut die russische Flagge, auch das Kriegspropagandasymbol "Z" ist aufs Mauerwerk gemalt worden. Die Polizei ermittelt, der Eigentümer soll die Symbole beseitigen.

Nach der erneuten Sichtung einer russischen Flagge auf dem Turm des alten Landtagsgebäudes in Potsdam ermittelt die Polizei wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung. Das teilte die zuständige Polizeidirektion West der Deutschen Presse-Agentur (DPA) am Samstag mit.

Bisher Unbekannte hatten neben der Fahne auch die Buchstaben "Z" und "V" an die Fassade gemalt, welche Russland in seiner Propaganda für den Angriffskrieg gegen die Ukraine nutzt. Das "Z" steht für "za pobedu" ("Für den Sieg"). Werde das "Z" im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg verwendet, erfülle das den Anfangsverdacht einer Straftat, hatte Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) im vergangenen Jahr mitgeteilt.

Die "Potsdamer Neuesten Nachrichten" hatten am Freitag von den Symbolen berichtet. Bereits im vergangenen Sommer war auf dem umgangssprachlich "Kreml" genannten Gebäude in Potsdam eine russische Fahne befestigt worden.

EU-Sanktionen

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen "Russischen Hauses" in Berlin

Häufig Vandalismus auf leerstehendem Gelände

Nach Informationen der DPA waren die russischen Fahnen und die Symbole auch am Samstag noch am Gebäude zu sehen. Die Polizei teilte mit, der Eigentümer des Gebäudes sei aufgefordert worden, sie zu beseitigen.

Das Areal, auf dem bis 2013 der Potsdamer Landtag seinen Sitz hatte, ist leerstehend und baufällig. Laut der Polizei soll es dort häufiger zu Vandalismusvorfällen kommen. In der DDR beherbergte das Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam den Spitznamen "Kreml". Seit Januar 2014 hat der Landtag im Stadtschloss in Potsdam seinen Sitz.

Von 2015 bis 2018 waren in dem Gebäude auf dem Brauhausberg dann Geflüchtete untergebracht.

Das Gebäude gehört dem Berliner Immobilienunternehmen Sanus AG. Es soll dort ein Wohn- und Gewerbequartier entstehen. Die Fertigstellung des Gebäudes - inklusive einer Rekonstruktion des neogotischen Turmes - ist für 2026 angedacht.

Sendung: rbb24 Brandenburg Aktuell, 17.02.2023, 19:30

Artikel im mobilen Angebot lesen