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Video: rbb|24 | 09.04.2023 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | Quelle: dpa/P. Pleul

200 Teilnehmer in Strausberg

Ostermärsche in mehreren Brandenburger Städten

In Brandenburg hat es am Ostersonntag mehrere Ostermärsche gegeben. Dazu aufgerufen hatte das Netzwerk Friedenskooperative. Demnach gab es am Nachmittag Veranstaltungen in Strausberg (Märkisch-Oderland), Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder). Bereits am Samstag hatten bei ersten Ostermärschen zahlreiche Aktivisten vor allem ein Ende des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine gefordert.

Linken-Politiker veranstalten konkurrierende Ostermärsche

Zerstrittene Friedensfreunde in Brandenburg

Alle sind sie für den Frieden - aber auf eine gemeinsame Kundgebung einigen können sich Linke im Land Brandenburg nicht. Die Ostermärsche veranschaulichen, wie uneins die Partei beim Thema Russland und Ukraine ist. Von Lisa Steger

Weitere Märsche am Ostermontag geplant

In Strausberg kamen am Sonntag unter dem Motto "Das Töten beenden" rund 200 Menschen zu einem Ostermarsch zusammen. Ein Bündnis aus zivilgesellschaftlichen Organsiationen und Parteien hatte dazu aufgerufen. Dabei ging es den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Aussagen zufolge nicht nur um den Krieg in der Ukraine, sondern beispielsweise auch um die Kriege in Mali oder im Jemen. In Frankfurt (Oder) bewegte sich der Protestzug vom Sowjetischen Ehrenmal auf dem Anger zur Stadtbrücke.

Am Ostermontag sind in Eisenhüttenstadt und Schwarzheide-Ruhland im Süden Brandenburgs weitere Ostermärsche geplant. Laut Friedenskooperative steht vor allem die Forderung nach einem Waffenstillstand in der Ukraine und der Aufnahme von Friedensverhandlungen zwischen dem Aggressor Russland und der angegriffenen Ukraine im Mittelpunkt.

Samstag: Kundgebung in Potsdam mit 100 Teilnehmern

Brandenburgs Landeslinke organisierte am Platz der Einheit in Potsdam einen Protest, an dem nach Parteiangaben rund 100 Menschen teilnahmen. Unter den Demonstrierenden waren Linken-Co-Chef Martin Schirdewan und die Linke-Landesvorsitzenden Katharina Slanina und Sebastian Walter. Mit Blick auf die bundesweiten Ostermärsche erklärte Schirdewan, seine Partei setze "auf eine klare Position zum Krieg in der Ukraine". Trotz der kontroversen Diskussion zum Konflikt müsse es eine eindeutige Positionierung der Friedensbewegung insgesamt geben, sagte er am Samstag. Das bedeute "internationale Solidarität" mit der völkerrechtswidrig angegriffenen Ukraine und eine "klare Verurteilung des russischen Angriffskrieges".

Auf dem Neustädtischen Markt in Brandenburg an der Havel versammelten sich am Samstag nach Schätzungen der Polizei etwa 140 Teilnehmer, die damit einem Aufruf eines Bündnisses für Frieden und des Netzwerks Friedenskooperative folgten. Sie setzten sich für Frieden und weltweite Abrüstung ein, wie sie mitteilten. Den Angaben zufolge waren dort keine russischen, ukrainischen oder deutschen Fahnen zu sehen, ebensowenig wie Zeichen rechtsradikaler oder -extremer Parteien.

In Berlin beteiligten sich bereits am Samstag laut Polizei rund 1.500 Menschen an einer Kundgebung im Wedding. Am Brandenburger Tor gab es eine Mahnwache gegen Atomwaffen.

Tradition seit den 1960ern

Die traditionelle Friedensbewegung wird von linken, teils auch christlichen Gruppen getragen und organisiert seit den 1960er Jahren Ostermärsche. In diesem Jahr gibt es allerdings Unterschiede bei den Demonstrations-Zielen: So wird in einigen Aufrufen gefordert, dass sich Russland aus der Ukraine zurückzieht und die Sanktionen gegen Moskau bleiben, in anderen werden weitere Waffenlieferungen in das Konfliktgebiet abgelehnt und die Ukraine wird zu Kompromissen aufgerufen.

Eine weitere Herausforderung für die Organisatoren ist in diesem Jahr die Abgrenzung zu rechtsgerichteten oder pro-russischen Gruppen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 09.04.23, 19:30 Uhr

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