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Video: Abendschau | 14.01.2021 | Ulli Zelle | Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Erika-Heß-Stadion

Zweites Berliner Impfzentrum eröffnet

Nach der Arena in Treptow hat am Donnerstag mit dem Erika-Heß-Stadion im Wedding das zweite Berliner Corona-Impfzentrum seinen Betrieb aufgenommen. Auch hier kamen zunächst eher wenige Menschen, denn der Impfstoff ist immer noch knapp.

Im Erika-Heß-Stadion im Stadtteil Wedding ist am Donnerstag ein weiteres Impfzentrum in Berlin eröffnet worden. Nach dem Zentrum in der Arena in Treptow ist es das zweite in der Hauptstadt.

Ein drittes Impfzentrum werde Anfang kommender Woche auf dem Messegelände an den Start gehen, kündigte Mario Czaja, der Präsident des Berliner Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), im Rahmen der Eröffnung an. Wann die übrigen Impzentren folgen, stehe noch nicht fest. Dabei handelt es sich um die Standorte in den ehemaligen Flughäfen Tegel (Terminal C) und Tempelhof (Hangar 4) sowie im Velodrom in Pankow.

Moderna-Impfstoff ab Freitag im Einsatz

In dem Weddinger Zentrum erhielten am Donnerstag zunächst nur 120 Über-80-Jährige die erste Impfdosis, wie der Sprecher der Gesundheitsverwaltung, Moritz Quiske, sagte. Konzipiert ist das Zentrum für 1.300 Impfungen täglich. Mehr als 200 Angestellte sollen bei einer Vollauslastung in zwei Schichten fünf Impfärzte unterstützen. Die Bundeswehr hilft mit 20 Kräften am Tag.

In dem Weddinger Zentrum wurde am Donnerstag noch der seit Ende Dezember verwendete Biontech/Pfizer-Impfstoff verabreicht. Ab Freitag soll dann das neue Moderna-Vakzin verimpft werden. Am Mittwoch hatte es darüber zunächst noch Unstimmigkeiten gegeben, weil es Zweifel an der korrekten Kühlung während des Transports gab. Schließlich gab das Bundesgesundheitsministerium Entwarnung, so dass die für Berlin vorgesehenen 2.400 Impfdosen nun doch verabreicht werden können. Auch die 2.400 für Brandenburg eingetroffenen Impfdosen können nach der Emtwarnung benutzt werden.

Der Impfstoff des Pharmakonzerns Moderna ist nach Biontech/Pfizer der zweite in Deutschland zugelassene Impfstoff. Mit 95 Prozent ist die Wirksamkeit des Stoffes genauso hoch wie die der Konkurrenz.

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Impfstoff-Knappheit und Probleme bei Terminverteilung

Der Präsident des Berliner Landesverbands des Deutschen Roten Kreuzes, Mario Czaja, sagte zu den teils gebremsten Impfprojekten: "Es liegt nicht daran, dass wir nicht schnell genug sind, sondern wir haben nicht genug Impfstoff, um alle sechs Impfzentren in Berlin gleichzeitig an den Start zu nehmen."

Der ärztliche Leiter der Impfzentren, Peter Velling von der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), räumte ein, dass es neben der Impfstoff-Knappheit auch Probleme bei der Terminverteilung gebe. Zugleich zeigte sich Velling optimistisch, dass es bis zum Sommer ein Impfangebot an alle geben werde. "Wir haben genügend Ärzte, wir haben genügend Personal, wir haben nur nicht genügend Impfstoff. Je mehr dazukommt, umso schneller geht's."

Erste Berliner sollen Montag zweite Impfung erhalten

Czaja bewertet die bisherige Organisation der Corona-Impfungen in Berlin derweil positiv. Im Inforadio vom rbb sagte Czaja, im Großen und Ganzen laufe es für Berlin "sehr gut". Ab Montag könnten auch mehr Menschen in der Stadt geimpft werden, weil es den Impfstoff von Moderna gebe. Gleichzeitig würden die ersten Menschen dann auch ihre zweite Impfung bekommen. Dann komme man mit den Impfzentren auch langsam in die Größenordnung, für die sie ausgelegt seien - "nämlich 3.000 Impfungen pro Tag".

Die Senioren kamen am Donnerstag mit dem Taxi - das Land Berlin übernimmt die Kosten für die An- und Abfahrt.

Betrieb und Betreuung im Impfzentrum im Erika-Heß-Stadion an der Müllerstraße übernehmen die beiden Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG). Für die impfenden Ärzte ist die Kassenärztliche Vereinigung zuständig. Die Anmeldung der zu Impfenden liegt in den Händen der Gesundheitsverwaltung. Das Impfzentrum im Wedding hat eine maximale Kapazität von 1.100 Impfungen am Tag.

Sendung: Inforadio, 14.01.2021, 7:00 Uhr

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