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Audio: Inforadio | 17.03.2021 Peter Velling | Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Einschätzung des Impfzentren-Leiters

Astrazeneca könnte ab Montag in Berlin wieder verimpft werden

Am Donnerstag entscheidet die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA, ob das Vakzin von Astrazeneca weiter verwendet werden darf. Kommt sie zu einem positiven Ergebnis, könnte in Berlin alles ganz schnell gehen, meint der Leiter der Berliner Impfzentren.

Nach Einschätzung des ärztlichen Leiters der Berliner Impfzentren, Peter Velling, könnte schon ab Montag wieder Astrazeneca in Berlin verimpft werden. Entsprechend äußerte er sich am Mittwoch im Inforadio des rbb. Das Vakzin wurde zuletzt ausschließlich in den Impfzentren in Tegel und Tempelhof sowie in einzelnen Praxen verabreicht.

Beide Impfzentren seien schon jetzt funktionabel und ab Donnerstag in Dienstbereitschaft, sagte Velling im Inforadio. "Wir wollen die Lücke so schnell wie möglich wieder auffüllen", betonte er. Eine Entscheidung der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA falle voraussichtlich am Donnerstagnachmittag oder Donnerstagabend, so Velling. Falls die EMA grünes Licht für Astrazeneca gebe, müsse dies per Dienstweg über das Bundesgesundheitsministerium an die Berliner Gesundheitssenatorin weitergegeben werden, "dann gehe ich davon aus, dass ab Montag wieder geimpft werden kann", sagte der Leiter der Berliner Impfzentren.

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Velling hofft, dass Gerüchte zerstreut werden können

Den vorübergehenden Stopp des Vakzins könne er gut nachvollziehen: "Wir hatten einen Patienten mit Sinusvenenthrombose in Planung, sieben sind letztlich aufgetreten, dem muss man nachgehen. Das ist bei uns üblich und es ist gut so, dass das so funktioniert hat", so Velling. Nun müsse ermittelt werden, ob diese Nebenwirkungen der Blutgerinnsel tatsächlich durch den Impfstoff oder durch andere Faktoren wie Vorerkrankungen entstanden seien.

Sobald die EMA den Impfstoff wieder zulasse, könne er jedem dazu raten, Astrazeneca zu verwenden. "Ich hoffe, dass durch die erneute Prüfung viele Gerüchte ausgeräumt werden können, damit dann auch wirklich die Impfoffensive in den Praxen beginnen kann. Meine Hoffnung ist, dass eine Umkehr der Meinung auch durch diese Sicherheitspause nochmal gestärkt wird", erklärte der Internist und Lungenfacharzt Velling.

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EU-Kommission geht sogar von Donnerstag aus

Laut der EU-Kommission können die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca möglicherweise schon am Donnerstag wieder aufgenommen werden. Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides wies nach Beratungen mit den Mitgliedstaaten darauf hin, dass sich dann die Europäische Arzneimittel-Agentur noch einmal zur Sicherheit des Impfstoffs äußern wird. Dem wissenschaftlichen Rat der EMA werde man folgen.

Nach Berichten über einen Zusammenhang zwischen der Verabreichung von Astrazeneca und dem Auftreten von Blutgerinnseln hatten viele EU-Länder, darunter Deutschland, die Impfungen mit dem Mittel eingestellt. Die EMA bekräftigte am Dienstag allerdings erneut ihre ursprüngliche Risikoeinschätzung des Impfstoffs: Es gebe derzeit keine Belege, dass die bei einzelnen Geimpften aufgetretenen Blutgerinnsel von dem Astrazeneca-Impfstoff verursacht worden seien, sagte Behördenchefin Emer Cooke.

Sendung: Inforadio, 17.03.2021, 6:45 Uhr

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