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Audio: Inforadio | 27.11.2021 | Interview mit Albrecht Broemme | Quelle: dpa/Christophe Gateau

Projektleiter Albrecht Broemme

Impfzentrum Messe/ICC bietet bald 3.000 zusätzliche Impfungen pro Tag an

Nach der Schließung von vier Impfzentren im Herbst baut Berlin derzeit die Kapazitäten wieder auf. Nach der Absage der Grünen Woche kann vor allem der Standort Messe/ICC sein Angebot demnächst deutlich erweitern.

In Berlin können ab Mitte Dezember wieder weit mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden als ursprünglich geplant. Das hat der Projektleiter der Corona-Impfzentren, Albrecht Broemme, dem rbb am Samstag gesagt.

Der Ausbau des Impfzentrums im ICC sei dann abgeschlossen, so Broemme im Inforadio. Gleichzeitig bleibe das Berliner Messegelände als Impfzentrum erhalten. So könne es täglich etwa 3.000 Impfungen mehr geben als geplant, sagte er.

Absage der Grünen Woche als Chance für Impf-Kampagne

Auf dem Messegelände sollte im Januar eigentlich die Grüne Woche stattfinden. Die Veranstaltung wurde aber am Freitag abgesagt. Das hätte ihm einen "Stich ins Herz" versetzt, so Broemme. Er sei jahrelang immer wieder dort gewesen.

Die Absage sei aber auch eine Chance. Je mehr Impfungen man an diesem Standort anbieten könne, desto effektiver sei das. Denn man brauche für den Impfstoff Biontech sechs und für Moderna elf Impfwillige, die man zusammenhaben müsse, um keine übrig bleibenden Reste wegwerfen zu müssen. Das sei ein organisatorischer Aufwand, "der viele Praxen an den Rand des Wahnsinns bringt", so Broemme.

Zusätzlich zum ICC-Standort

Berliner Messe-Impfzentrum soll bis Februar offen bleiben

Eigentlich sollte das Impfzentrum in der Messe Berlin ins benachbarte ICC umziehen, um Platz für Veranstaltungen zu machen. Doch nach der steigenden Impf-Nachfrage soll der Standort bis Februar erhalten bleiben - zusätzlich zum ICC-Impfzentrum.

Im Sommer teilweise nur 30 Prozent Auslastung

Die Schließung der vier Impfzentren in Tempelhof, im Velodrom, in der Arena und im Erika-Heß-Eisstadion begründete Broemme mit einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz. Darauf habe die Entscheidung beruht. Berlin habe aber "Gott sei Dank" zwei Impfzentren offen gelassen.

Es sei im Sommer auch eine schwierige Zeit gewesen, so Broemme. "Mit einer Auslastung von nur 30 Prozent war es manchmal schwierig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Impfzentren zu motivieren, weiterzumachen, weil zu wenig Impflinge kamen." Heute sei es umgekehrt: Es kämen zu viele. "Das ist auch frustrierend, wenn man Leute wieder wegschicken muss, was eigentlich nicht passieren darf. Wir sind ja froh über jeden, der sich impfen lassen möchte", sagte Broemme. Die Booster-Impfungen könnten aber nach wie vor auch bei Haus- und Betriebsärzten gemacht werden.

Kommentar | Chaos beim Impfen und Testen

Gefährliche Ignoranz

Die vierte Corona-Welle und der Bedarf an Booster-Impfungen haben die Berliner Politik anscheinend überraschend getroffen. Das ist ein peinliches und gefährliches Versäumnis. Denn die Politiker hätten es besser wissen müssen, kommentiert Jonas Pospesch.

Weitere Impfstellen in der Stadt

Neben den großen Zentren auf der Messe und am Flughafen Tegel hat die Stadt am Freitag auch eine Impfstelle im Ring Center in Friedrichshain eröffnet. Am Montag soll eine Stelle im Freizeitforum Marzahn eröffnet werden.

Auf der Trabrennbahn Karlshorst wird derzeit eine Stelle gebaut, die soll ab Anfang Dezember rund 600 Impfungen pro Tag durchführen.

Sendung: Inforadio, 27.11.2021, 12:00 Uhr

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