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Projektleiter Albrecht Broemme
Nach der Schließung von vier Impfzentren im Herbst baut Berlin derzeit die Kapazitäten wieder auf. Nach der Absage der Grünen Woche kann vor allem der Standort Messe/ICC sein Angebot demnächst deutlich erweitern.
In Berlin können ab Mitte Dezember wieder weit mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden als ursprünglich geplant. Das hat der Projektleiter der Corona-Impfzentren, Albrecht Broemme, dem rbb am Samstag gesagt.
Der Ausbau des Impfzentrums im ICC sei dann abgeschlossen, so Broemme im Inforadio. Gleichzeitig bleibe das Berliner Messegelände als Impfzentrum erhalten. So könne es täglich etwa 3.000 Impfungen mehr geben als geplant, sagte er.
Auf dem Messegelände sollte im Januar eigentlich die Grüne Woche stattfinden. Die Veranstaltung wurde aber am Freitag abgesagt. Das hätte ihm einen "Stich ins Herz" versetzt, so Broemme. Er sei jahrelang immer wieder dort gewesen.
Die Absage sei aber auch eine Chance. Je mehr Impfungen man an diesem Standort anbieten könne, desto effektiver sei das. Denn man brauche für den Impfstoff Biontech sechs und für Moderna elf Impfwillige, die man zusammenhaben müsse, um keine übrig bleibenden Reste wegwerfen zu müssen. Das sei ein organisatorischer Aufwand, "der viele Praxen an den Rand des Wahnsinns bringt", so Broemme.
Die Schließung der vier Impfzentren in Tempelhof, im Velodrom, in der Arena und im Erika-Heß-Eisstadion begründete Broemme mit einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz. Darauf habe die Entscheidung beruht. Berlin habe aber "Gott sei Dank" zwei Impfzentren offen gelassen.
Es sei im Sommer auch eine schwierige Zeit gewesen, so Broemme. "Mit einer Auslastung von nur 30 Prozent war es manchmal schwierig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Impfzentren zu motivieren, weiterzumachen, weil zu wenig Impflinge kamen." Heute sei es umgekehrt: Es kämen zu viele. "Das ist auch frustrierend, wenn man Leute wieder wegschicken muss, was eigentlich nicht passieren darf. Wir sind ja froh über jeden, der sich impfen lassen möchte", sagte Broemme. Die Booster-Impfungen könnten aber nach wie vor auch bei Haus- und Betriebsärzten gemacht werden.
Neben den großen Zentren auf der Messe und am Flughafen Tegel hat die Stadt am Freitag auch eine Impfstelle im Ring Center in Friedrichshain eröffnet. Am Montag soll eine Stelle im Freizeitforum Marzahn eröffnet werden.
Auf der Trabrennbahn Karlshorst wird derzeit eine Stelle gebaut, die soll ab Anfang Dezember rund 600 Impfungen pro Tag durchführen.
Sendung: Inforadio, 27.11.2021, 12:00 Uhr
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