rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Jan Woitas

Brandenburg reaktiviert Verfügung

Krankenhausbetten müssen wieder für Covid-Patienten freigehalten werden

Die Intensivbetten und auch normalen Krankenhausbetten werden in Brandenburg immer knapper. Jetzt reaktiviert die Landesregierung eine Verfügung, die eine Notreserve für Covid-Patienten gewährleisten soll.

Das brandenburgische Gesundheitsministerium hat die Krankenhäuser im Land aufgefordert, wieder Betten für Covid-Patienten freizuhalten. Das teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit.

Demnach reaktiviert das Ministerium eine Verfügung, nach der jetzt mindestens zehn Prozent der Betten auf Normalstationen und mindestens 15 Prozent der Intensivbetten mit Beatmungsmöglichkeit freigehalten werden müssen. Eine entsprechende Regelung gab es bereits in der Corona-Pandemie; sie wurde im Juni dieses Jahres ausgesetzt.

Notfallkonzept

Berlins Intensivstationen bereiten sich auf mehr Corona-Kranke vor

In den Krankenhäusern spitzt sich die Corona-Lage zu. Daher wurde nun ein Notfallkonzept aktiviert, dass die bundesweite Verteilung der Patientinnen und Patienten regeln soll. Auch Berlin und Brandenburg sind Teil des Konzepts.

Nonnemacher erwartet "spürbare Zunahme" von Corona-Patienten

"Wir sind in der vierten Welle und erleben eine bislang nicht gekannte Dynamik bei den Neuinfektionen", erklärte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). Man müsse sich auf eine "spürbare Zunahme von Corona-Patientinnen und -Patienten einstellen, die stationär versorgt werden müssen", konkretisierte die Grüne-Politikerin.

Den Angaben zufolge sind derzeit 80 Prozent der zur Verfügung stehenden Intensivbetten in Brandenburg durch Nicht-Covid-19-Patientinnen und -Patienten belegt.

Hohe Auslastung in Berlin und Brandenburg

Klinikleitungen sehen "sehr ernste" Lage bei den Intensivbetten

Besonders im Süden Brandenburgs schnellen die Corona-Neuinfektionen in die Höhe, erste Patienten mussten in andere Landkreise verlegt werden. Verschärft hat sich die Lage auch in Berlin, zunehmend müssen Operationen verschoben werden.

Versorgungslage spitzt sich zu

In den Brandenburger Krankenhäusern spitzte sich die Versorgungslage zuletzt weiter zu. Die Situation im Land sei "sehr ernst", sagte Detlef Troppens, Vorstandsvorsitzender der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg e. V. (LKB), am Montag im Inforadio des rbb. Im Süden mussten erste Patienten auch schon verlegt werden. In Oberspreewald-Lausitz sind aktuell keine Intensivbetten mehr frei.

Brandenburg hat derweil, wie auch Berlin, offiziell das sogenannte "Kleeblatt-Konzept" zur strategischen Verlegung von Intensivpatienten aktiviert. In den nächsten Tagen solle eine "größere Anzahl" an Patienten in andere "Kleeblatt-Regionen" verlegt werden, hieß es.

 

Sendung: Brandenburg aktuell, 24.11.2021, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen