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Quelle: dpa/Peter Kneffel

Reduzierte Öffnungszeiten

Berliner Kitas starten mit eingeschränktem Regelbetrieb

Kita-Eltern in Berlin müssen sich auf neue Regeln einstellen: Die Kitas sind im eingeschränkten Regelbetrieb - und warten auf die Auslieferung von Lollitests. Sobald diese da sind, startet auch die Testpflicht. Eltern müssen ihre Kinder dann drei Mal die Woche testen.

Die Kindertagesstätten in Berlin sind am Montag in den eingeschränkten Regelbetrieb gestartet. So sollen sie grundsätzlich offenbleiben - aber mit reduzierten Kontakten und einem geringeren Ansteckungsrisiko. Die Kitas können die Öffnungszeiten einschränken, die Betreuung in festen Gruppen ist verpflichtend. Hintergrund sind die erheblich gestiegenen Corona-Infektionszahlen in der Hauptstadt.

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Keine Zusatzangebote, Elternabende nur im Notfall

Außerdem dürfen Eltern die Kitas nur noch in Ausnahmefälle betreten - zum Bringen und Abholen der Kinder sollen möglichst feste Zeiten vereinbart werden. Zusatzangebote neben der Kita-Betreuung fallen weg. Elternabende in der Kita sollen nach Angaben der Familienverwaltung nur bei unaufschiebbaren Bedarf stattfinden. Den Beschluss zum eingeschränkten Regelbetrieb für die Kitas hat der Berliner Senat bei seiner jüngsten Sitzung am Dienstag gefasst.

Familiensenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) begründete die Entscheidung mit den stark steigenden Inzidenzen durch die Omikron-Variante. Busse wies daraufhin, dass zahlreiche Kitas bereits ganz oder teilweise schließen mussten. Der eingeschränkte Regelbetrieb soll helfen, die Betreuung in den Kitas aufrechtzuerhalten.

Elternvertreter: Neue Regelung war "überfällig"

Die neuen Einschränkungen sind aus Sicht der Elternvertreter nachvollziehbar. Die Entscheidung des Senats sei überfällig gewesen, sagte die stellvertretende Vorsitzende des Landeselternausschusses Kindertagesstätten Berlin, Anja Kettgen-Hahn, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

In den Kitas habe sich laut Kettgen-Hahn ein hohes Infektionsgeschehen abgezeichnet. Gleichzeitig sei es gut, dass der Senat anders als im vergangenen Jahr nicht entschieden habe, die Kindertagesstätten zu schließen. "Der Landeselternausschuss begrüßt das ausdrücklich, dass den Kindern ermöglicht wird, weiter an der frühkindlichen Bildung teilzuhaben", sagte Kettgen-Hahn. "Der Preis dafür sind natürlich eingeschränkte Öffnungszeiten in vielen Kindertagesstätten."

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Quarantäneregeln weiter unklar

Unklar ist, welche Kinder nach einem Coronafall als Kontaktperson in Quarantäne müssen. Die Berliner Amtsärzte hatten vergangene Woche beschlossen, dass diese nicht mehr isoliert und stattdessen täglich getestet werden sollen.

Dies sei mit der Gesundheits- und Bildungsverwaltung so abgesprochen gewesen, sagte ein Amtsarzt dem rbb. Dennoch zeigten sich Vertreter des Senats gegenüber dieser Regelung kritisch.

Testpflicht startet, sobald Lollitests ausgeliefert wurden

Am Montagmorgen beginnt auch die Testpflicht an allen Berliner Kitas - zumindest an denen, die bereits mit den dafür vorgesehenen Lolli-Schnelltests versorgt wurden. Spätestens ab dem 31. Januar 2022 soll es dann in allen Einrichtungen soweit sein.

Dreimal wöchentlich müssen Eltern am Morgen vor Kitabeginn ihre Kinder von nun an testen. Der Montag ist für alle Kitas verpflichtend, zwei weitere Tage können die Kitas selbst bestimmen. Alternativ können die Tests auch draußen vor den Kitas stattfinden. Kinder, die keinen Test vorweisen können, dürfen die Kita nicht betreten. Per Formular müssen Eltern das negative Testergebnis jedes Mal vor dem Betreten der Kita bescheinigen. Positiv getestete Kinder müssen zuhause bleiben.

Lollitests gerade für Kleinkinder einfacher zu benutzen

Der Senat hatte die Lollitests schon im November bestellt und vergangene Woche die Testpflicht für alle Kitas ab dem 24. Januar beschlossen. Allerdings zieht sich die Verteilung der Lolli-Schnelltests an die Einrichtungen länger hin als geplant. Als Grund dafür nannte die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) "logistische Probleme". Sie versicherte allerdings, dass die Tests in ausreichender Anzahl vorhanden seien.

Bei den Lolli-Tests muss das Kind etwa eine halbe Minute lang an einem Tupfer lutschen - wie an einem Lolli. Sie gelten damit als kindgerechter und sind damit gerade für Kleinkinder einfacher zu handhaben als die bisher angewandten Corona-Tests. In Brandenburg gilt die Testpflicht in Kitas ab dem 7. Februar 2022.

Sendung: Abendschau, 24.01.2022, 19:30 Uhr

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