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Quelle: dpa/Frank Hoermann

Gesamtschaden von 24 Millionen Euro

Betrug mit Corona-Testzentren offenbar größer als befürchtet

Der Betrug mit falschen Abrechnungen in Berliner Corona-Testzentren ist wohl noch viel größer als gedacht. Die Berliner Polizei führt derzeit 335 Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts des Abrechnungsbetrugs mit den Teststellen, wie Innen-Staatssekretär Torsten Akmann (SPD) am Montag im Innenausschuss sagte. Der Gesamtschaden dieser bekanntgewordenen Verdachtsfälle betrage etwa 24 Millionen Euro.

30.000 Euro pro Tag zu viel abgerechnet

Erst am Donnerstag hatte die Polizei eine Bande von Betrügern gefasst. Die Verdächtigen sollen seit Mai 2021 mit falschen Testzahlen in 18 Teststationen im ganzen Stadtgebiet neun Millionen Euro erschwindelt haben. Pro Tag wurden über die Testcenter etwa 30.000 Euro zu viel abgerechnet. Mehr als sechs Millionen Euro, die abgerechnet wurden, soll die Bande auf das Konto eines Komplizen in der Türkei überwiesen haben.

Der Tatvorwurf sei durch die Durchsuchungen erhärtet worden, erklärte Akmann. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts von banden- und gewerbsmäßigem Abrechnungsbetrugs. Es seien Immobilien im Wert von mindestens 2,4 Millionen Euro gepfändet worden.

Dass es bei der Abrechnung der Corona-Tests, die den Menschen kostenlos angeboten wurden, zu vielen Betrügereien kam, ist schon länger bekannt. Besonders anfangs wurde kaum kontrolliert und die Testcenter konnten fast beliebige Zahlen zu erfolgten Tests angeben.

Berichtigung: In einer früheren Version war der Beitrag mit dem Bild eines Testzentrums versehen, das in keinem Zusammenhang zu den geschilderten Vorwürfen steht. Wir haben das Bild ausgetauscht und bitten das Versehen zu entschuldigen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.04.2022, 19:30 Uhr

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