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Quelle: imago stock&people

Nach Streit um Leichnam

Berlin-Attentäter Anis Amri in Tunesien beerdigt

19. Dezember 2016: Bei einem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt tötet der Tunesier Anis Amri zwölf Menschen. Vier Tage später erschießt die Polizei ihn in Mailand. Jetzt wurde Amri in seinem Heimatland beerdigt, berichtet die "Deutsche Welle".

Der Attentäter vom Berliner Breitscheidplatz, Anis Amri, ist in Tunesien beerdigt worden. Wie die Deutsche Welle am Sonntag berichtet, fand die Zeremonie am Samstag in Amris Heimatstadt Waslatiya statt. Nach Informationen des Korrespondenten Jaafar Abdul-Karim waren Familienmitglieder und die Nachbarschaft anwesend. Amris Bruder sagte der Deutschen Welle: "Wir sind alle, vor allem meine Mutter, erleichtert, dass wir ihn endlich beerdigen konnten. Dafür mussten wir umgerechnet etwa 5.000 Euro, die wir uns ausgeliehen haben, an die tunesischen Behörden zahlen."  

Streit um Geld für Aufbewahrung der Leiche

Italienische Behörden hatten sich zuvor einen bizarren Streit um die Leiche geliefert. Die Stadt Sesto San Giovanni, wo Amri kurz vor Weihnachten erschossen wurde, weigert sich, die Rechnung für die Aufbewahrung der Leiche über 2160,18 Euro zu zahlen. Diese habe sie von der nahe gelegenen Stadt Mailand erhalten, wo Amri nach seinem Tod aufbewahrt wurde, schrieb der Bürgermeister von Sesto San Giovanni, Roberto Di Stefano, auf Facebook. "Ich verweigere mich mit allen Mitteln gegen diese beschämende und beleidigende Aufforderung." Das Geld seiner Bürger werde "nie" für einen Terroristen benutzt.

Amri hatte am 19. Dezember 2016 auf dem Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz zwölf Menschen getötet. Nach einer Flucht durch Europa erschoss ein Polizist den Tunesier in Italien am 23. Dezember 2016 bei einer Routinekontrolle. Seine Leiche wurde nach langem Hin und Her erst Ende Juni nach Tunesien überstellt.

Familienmitglieder und Nachbarn auf dem Weg zur Beerdigung von Anis Amri. (Quelle: Deutsche Welle/Jaafar Abdul Karim) | Quelle: Deutsche Welle

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