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Audio: rbb24 Inforadio | 30.11.2022 | Quelle: dpa/Udo Herrmann

Bund und Länder einigen sich

49-Euro-Ticket soll spätestens am 1. April 2023 starten

Wer wieviel zuschießt, ist noch offen, bis wann das bundesweite Nahverkehrsticket kommt, scheint jetzt sicher: Spätestens ab kommendem April sollen Fahrgäste das 49-Euro-Ticket nutzen können. Darauf haben sich Bund und Länder am Dienstagabend geeinigt.

Das bundesweit gültige 49-Euro-Ticket soll spätestens ab dem 1. April 2023 erhältlich sein. Darauf verständigten sich die Verkehrsministerinnen und -minister von Bund und Ländern am Dienstag auf einer Sonderkonferenz, wie Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) als Konferenzvorsitzende anschließend mitteilte. Sie verwies allerdings auf noch offene Finanzfragen.

Ursprünglich sollte das Angebot der Fahrkarte für den öffentlichen Nahverkehr, die offiziell Deutschlandticket heißen soll, am 1. Januar starten. Begründet wurde die erneute Verzögerung mit noch notwendigen Vorbereitungen. Außerdem ging es zwischen Bund und Ländern um die noch offene Frage, wer wieviel von möglichen Zusatzkosten übernimmt, die über die bislang vorgesehenen drei Milliarden Euro pro Jahr hinausgehen.

Ausfälle bei Verkehrsunternehmen

Finanzierung des 49-Euro-Tickets weiter nicht ganz geklärt

Für 49 Euro im Monat sollen Bürger:innen im kommenden Jahr den öffentlichen Nahverkehr bundesweit nutzen können. Für die Verkehrsunternehmen bedeutet das deutlich geringere Einnahmen. Strittig ist, wer diese ausgleicht. Von Andreas B. Hewel

Monatlich kündbar

Die digitale, bundesweit gültige Fahrkarte ist für einen Einführungspreis von 49 Euro im Monat in einem monatlich kündbaren Abonnement vorgesehen - das ist grundsätzlich beschlossen. Das Ticket ist der Nachfolger des millionenfach verkauften 9-Euro-Tickets aus dem Sommer.

Es soll dazu beitragen, dass mehr Menschen vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen. Gerade der Verkehrsbereich hinkt bei Klimazielen hinterher. Kritiker monieren, zunächst müsse vor allem auf dem Land das Angebot ausgebaut werden.

Landesregierungen wollen alle Kosten 50:50 mit dem Bund aufteilen

Den Rest der Zuschüsse für das 49-Euro-Ticket teilen sich die beiden Seiten 50:50. Die Landesregierungen fordern auch für die Mehrkosten diese Aufteilung. "Die Länder sind bereit, die Hälfte womöglich anfallender Mehrkosten zu übernehmen", sagte Schaefer. Diese Erwartung gebe es aber auch an den Bund.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) reagierte jedoch zurückhaltend auf einen Vorschlag der Länder zur Aufteilung möglicher Mehrkosten.

Hessens Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) sprach am Dienstag von einer Einführung des 49-Euro-Tickets "spätestens" zum 1. April. Damit beginne eine neue Ära für den öffentlichen Nahverkehr, erklärte er. Einige Ministerinnen und Minister erklärten dagegen, die Einführung zum 1. April werde lediglich angestrebt, machten dies aber von der Klärung der noch offenen Fragen abhängig. In Berlin gilt momentan bereits für den Tarifbereich AB ein 29-Euro-Monatsticket im ÖPNV, ein Sonderweg des Senats. Das Angebot soll bis Ende März 2023 verlängert werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 29.11.2022, 21:30 Uhr

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