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Ein Schüler kommt mit Mundschutz in die Klasse und stellt seine Schulranzen auf seinen Tisch | Quelle: Christian Charisius/dpa

"40 Prozent versäumt"

Berliner Gymnasialleiter fordert Verlängerung des Schuljahres bis 2021

Der Berliner Schulleiter Ralf Treptow hat sich dafür ausgesprochen, das laufende Schuljahr wegen der Corona-Krise auszudehnen. Die Schüler hätten im Prinzip 40 Prozent versäumt, sagte Treptow dem rbb. Daher sollte das Schuljahr verlängert werden - "gegebenenfalls bis zum 31. Januar des nächsten Jahres, dann könnte man das alles aufholen".

Treptow leitet das Rosa-Luxemburg-Gymnasium in Pankow und ist Vorstandvorsitzender der Vereinigung der Oberstudiendirektoren des Landes Berlin. Er will seinen Vorschlag in dieser Woche der Senatsbildungsverwaltung unterbreiten. Sollte diese ihn unterstützen, könnte er in die bundesweite Kultusministerkonferenz eingebracht werden.

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Forderung nach offenen Zielvorgaben

Treptow gab außerdem zu bedenken, dass es unklar sei, in welchem Umfang Unterricht nach den Sommerferien möglich ist. Er kritisierte, von der Bildungspolitik gäbe es keine offene Zielvorgabe.

Auch der Brandenburger Pädagogenverband forderte die Politik auf, konkrete Vorschläge zu machen, wie der Schulunterricht in den kommenden Wochen erfolgen soll. Der Präsident des Verbands, Hartmut Stäker, wies am Montag im Inforadio vom rbb auf die hohen Belastungen für Lehrer durch die Infektionsschutzmaßnahmen hin. Wegen der Abstandsregeln sei immer nur die Hälfte einer Klasse in der Schule, die andere müsse im Homeschooling unterrichtet werden.

Laut Stäker werden durch die Einschränkungen die Leistungen der Schüler stark auseinanderdriften. Man werde jahrelang damit zu tun haben, das zu glätten.

Sendung:  Inforadio, 04.05.2020, 11.15 Uhr

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