rbb24
  1. rbb|24
  2. Politik
Audio: rbb 88,8 | 15.10.2020 | Michael Ernst | Quelle: Britta Pedersen/dpa

Starke Zunahme von Neuinfektionen

Berlin will Personal in Gesundheitsämtern aufstocken

Die Berliner Verwaltung will ihr Personal im Kampf gegen die Corona-Pandemie aufstocken. Die Bezirke und das Land würden noch in diesem Jahr eine mittlere dreistellige Zahl an Personen einstellen, sagte Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD), wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag berichtete.

Insbesondere die Gesundheitsämter bräuchten Unterstützung. Nach Angaben des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller (SPD) fehlen in Berlin derzeit etwa 200 Beschäftigte. Es fehle vor allem Personal, um Kontakte von Corona-Infizierten nachzuverfolgen.

Mehr zum Thema

Debatte über Personalmangel zur Kontaktnachverfolgung

Berliner Gesundheitsämter wehren sich gegen Kritik

Bezirke verteidigen sich gegen Kritik

Ein Bericht des Bundesgesundheitsministeriums war zuletzt zu dem Ergebnis gekommen, dass das Land Berlin bei der Nachverfolgung von Corona-Kontakten überfordert gewesen ist. Laut einer parlamentarischen Anfrage der Linken im Abgeordnetenhaus, hatte zuletzt außerdem kein Bezirk in Berlin ausreichend Personal für die Kontaktnachverfolgung bei Corona-Infizierten bereitgestellt - zumindest nach Darstellung des Senats.

Einige Berliner Bezirke reagierten auf diese Einschätzungen mit Unverständnis. Engpässe, die es unter anderem beim Personal für die Kontaktnachverfolgung gebe, würden ausgeglichen beziehungsweise bestünden gar nicht mehr, hieß es auf rbb-Nachfrage aus Reinickendorf, Spandau und Neukölln.

Linke fordern bessere Ausstattung der Verwaltung

Müller hatte bereits in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass es oft schwierig sei, Personal für die Berliner Gesundheitsämter zu finden, auch wenn Stellen ausgeschrieben und die Finanzierung gesichert sei.

Die Berliner Linke hatte am Dienstag eine bessere Ausstattung der Gesundheitsämter gefordert - insbesondere für die Kontaktverfolgung von Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Diese müsse 24 Stunden am Tag und sieben Tage in der Woche sichergestellt sein, sagte Linken-Fraktionschef Carsten Schatz. Dafür bräuchten die Gesundheitsämter mehr Personal, etwa aus anderen Verwaltungen, so Linken-Landeschefin Katina Schubert. Zudem werde mehr Personal mit Fremdsprachenkenntnissen benötigt. Auch einen Einsatz von Bundeswehrsoldaten sei als allerletztes Mittel möglich, sagte Schubert.

Sendung: Inforadio, 15.10.2020, 7 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen