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Video: Abendschau | 12.02.2021 | Andrea Everwien | Studiogast Sandra Scheeres | Quelle: dpa/Annette Riedl

Keine Präsenzpflicht in Berlin

Die Klassen 1 bis 3 dürfen an die Schulen zurück

Ab 22. Februar darf die Hälfte der Berliner Grundschüler - nämlich die Klassen 1 bis 3 - zum Präsenzunterricht in ihre Schulen zurückkehren. Unter strengen Hygienevorkehrungen, im Wechselunterricht - und ohne Anwesenheitspflicht.

Es geht wieder los: Ab übernächstem Montag, dem 22. Februar, soll in Berlin für die 1. bis 3. Klassen der Grundschulen Wechselunterricht in halber Klassengröße stattfinden, heißt es aus der Senatsbildungsverwaltung.

Dies geschehe entweder im Umfang von mindestens drei Unterrichtsstunden täglich oder - nach schulischer Entscheidung und in Abstimmung mit der Schulkonferenz - im tage- oder wochenweisen Wechsel. Die Öffnung für die rund 100.000 betroffenen Schüler und Schülerinnen werde "unter strikter Einhaltung der Hygienevorschriften und im Wechselunterricht organisiert", sagte Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD).

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Die bis zum 12. Februar geltende Aussetzung der Präsenzpflicht würde zunächst verlängert, teilte die Bildungsverwaltung dann in der Nacht zu Freitag mit. Das heißt, dass auch für die Grundschüler der Klassen eins bis drei die Rückkehr an die Schulen freiwillig ist. Eltern mit Sorge vor Ansteckungen oder aus Risikogruppen können ihre Kinder demnach weiter zu Hause lernen lassen.

Offen, wie es an den Schulen weitergeht

Abschlussklassen würden, wie gehabt, zunächst weiter wahlweise schulisch angeleitet zu Hause oder im Wechselmodell mit halber Klassengröße unterrichtet, hieß es. Alle Jahrgänge, die in zum Unterricht in die Schulen kommen, seien jedoch verpflichtet, auf dem Schulgelände und im Gebäude eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Im Freien könne darauf verzichtet werden, wenn ein Mindestabstand von anderthalb Metern eingehalten wird.

Die nächsten Schritte für eine weitere Öffnung der Berliner Schulen sind nach Worten des Regierenden Bürgermeisters Müller noch offen. Die Entwicklung in der Corona-Pandemie müsse beobachtet werden, "deshalb kann niemand eine Zusage machen", sagte Müller am Freitag im rbb-Inforadio zum Unterricht für ältere Schüler. Für ältere Jahrgänge würden aber Unterrichtsangebote vorbereitet.

Eine Notbetreuung wird weiter für Kinder bis zur sechsten Klasse angeboten. Etwaige Praktika entfallen. Berliner Schüler sind seit dem 16. Dezember im schulisch angeleiteten Lernen zuhause.

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Brandenburg will auch öffnen - eher mit Präsenzpflicht

Auch das Land Brandenburg will die Schulen ab 22. Februar schrittweise öffnen. Das sagte Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) am Donnerstag im Bildungsausschuss des Landtags. Zunächst wolle man Grundschülern Wechselunterricht anbieten.

Noch nicht entschieden sei, ob für die Schüler eine Präsenzpflicht bestehen soll oder ob die Eltern ihre Kinder auch zu Hause lassen können, sagte Ernst. Sie selbst tendiere aber zur Präsenzpflicht, betonte die Ministerin. "Denn sonst müssten die Schulen neben dem Wechselunterricht und der Notbetreuung auch noch zusätzlich Distanzunterricht für die Schüler organisieren, die zu Hause bleiben."

Die Brandenburger Landesregierung will die neue Corona-Eindämmungsverordnung am Freitagnachmittag beschließen - und die Öffentlichkeit im Anschluss darüber über die Details informieren.

Bestellte Selbsttests sind noch nicht zugelassen

In einer Pressemitteilung der Berliner Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) heißt es indes weiter, Berlin investiere jetzt begleitend 70 Millionen Euro in die Prävention und Lernhilfen, in weitere Luftfiltergeräte, 700.000 FFP2-Masken und medizinische Masken sowie Corona-Tests.

Berlin hat drei Millionen Schnelltests bestellt, die auch Selbsttest-tauglich sind. Bei diesen Tests muss der Abstrich nur im vorderen Teil der Nase gemacht werden - also kein Rumkratzen weit hinten im Rachen. Damit diese Selbsttests möglich werden, gibt es zwei Wege: entweder eine Sonderzulassung beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte oder ein reguläres Zertifizierungsverfahren über Stellen wie den TÜV oder die Dekra.

Während der Berliner Senat derzeit also auf grünes Licht für Selbsttests wartet, wird die Teststrategie insgesamt diskutiert. Kita-Teams, Lehrerschaft, Schülerinnen und Schüler - sie alle sollen sich freiwillig zweimal die Woche selbst testen können.

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Die Berliner Kitas blieben weiterhin im Notbetrieb, hieß es. Ab dem 22. Februar werde der Zugang zur Notbetreuung moderat erweitert. Die Obergrenze für die maximale Auslastung einer Kita werde von derzeit 50 Prozent auf 60 Prozent erhöht.

Der bevorstehende Übergang in die Schule sowie Sprachförderbedarf würden als weitere besondere pädagogische Gründe für die Notbetreuung anerkannt.

Sendung: Inforadio, 12.02.2021, 10 Uhr

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