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Audio: rbb 88.8 | 08.04.2021 | Silke Mehring | Quelle: dpa/S. Kahnert

Steigende Infektionszahlen

Berliner Kitas kehren zur Notbetreuung zurück

Wegen steigender Corona-Zahlen sollen Kitas ab Donnerstag nach vier Wochen Regelbetrieb zurück in den Notbetrieb wechseln. Nur noch Kinder von Eltern, bei denen mindestens ein Teil in einem systemrelevanten Beruf tätig ist, können noch betreut werden.

Viele Berliner Eltern und ihre kleinen Kinder dürften ab Donnerstag wieder mehr Stress haben. Wegen wachsender Corona-Infektionsrisiken werden die Kitas erneut formal geschlossen. Sie sollen aber eine Notbetreuung anbieten für Kinder aus Familien, die dringend darauf angewiesen sind und in denen mindestens ein Elternteil in einem besonders wichtigen, sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet. Die Bildungsverwaltung hat eine Liste der Anspruchsberechtigten für die Notbetreuung zusammengestellt. [berlin.de]

Auch Alleinerziehende, die keine andere Betreuungsmöglichkeit organisieren können, und Eltern, bei deren Kindern aus besonderen pädagogischen Gründen eine Betreuung erforderlich ist, sollen das Angebot in Anspruch nehmen können. Eine ähnliche Regelung gab es schon einmal, bis die Kinderbetreuung im März wieder hochgefahren wurde.

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Berliner Kitas bieten ab 8. April nur Notbetreuung an

Erst vor drei Wochen waren die Berliner Kitas zum eingeschränkten Regelbetrieb zurückgekehrt. Wegen der steigenden Corona-Zahlen aber sollen sie ab kommenden Donnerstag wieder nur einen Notbetrieb anbieten.

Elternausschuss: "Willkürliche Maßnahme zur Reduzierung der allgemeinen Inzidenz"

Der Landeselternausschuss Kindertagesstätten Berlin (Leak) bezeichnete die Rückkehr zur Notbetreuung in den Einrichtungen als nicht tragbar. Es würden Instrumente aus der Anfangszeit der Pandemie angewendet, ohne diese an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, zu denen auch Testmöglichkeiten zählten, hieß es am Sonntag erneut von Seiten des Leak.

Eine Schließung von Kitas sei nicht begründbar. "Vielmehr handelt es sich um eine willkürliche Maßnahme zur Reduzierung der allgemeinen Inzidenz, bei der der Einfachheit halber auf die Gruppe zurückgegriffen wird, die ihre Interessen selbst nicht nach außen vertreten kann", hieß es.

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"Grausam für Kinderseelen und herzzerreißend für Eltern"

In 124 von 2.700 Berliner Kitas Corona-Fälle gemeldet

Ein Sprecher der Bildungsverwaltung verteidigte den Schritt am Mittwoch: "Uns ist bewusst, wie belastend die Situation für viele Familien und vor allem die Kinder ist." Ziel des Senats sei es daher, den Notbetrieb in den Kitas so kurz wie möglich zu halten und dann zu einem eingeschränkten Regelbetrieb zurückzukehren, in dem wieder allen Kindern ein Betreuungsangebot gemacht wird.

"Wir beobachten allerdings auch die Entwicklung der Infektionslage mit Sorge und müssen deshalb den Betrieb einschränken", so der Sprecher. Nach Angaben der Bildungsverwaltung sind aktuell (Stand 6. April) in 124 der rund 2700 Berliner Kitas Corona-Fälle gemeldet - bei zuletzt rückläufiger Tendenz (Stand 1. April: 172).

Auch Alleinerziehende, die keine andere Betreuungsmöglichkeit organisieren können, und Eltern, bei deren Kindern aus besonderen pädagogischen Gründen eine Betreuung erforderlich ist, sollen das Angebot in Anspruch nehmen können. Eine ähnliche Regelung gab es schon einmal, bis die Kinderbetreuung im März wieder hochgefahren wurde.

 

Ein Sprecher der Bildungsverwaltung verteidigte den Schritt am Mittwoch: "Uns ist bewusst, wie belastend die Situation für viele Familien und vor allem die Kinder ist." Ziel des Senats sei es daher, den Notbetrieb in den Kitas so kurz wie möglich zu halten und dann zu einem eingeschränkten Regelbetrieb zurückzukehren, in dem wieder allen Kindern ein Betreuungsangebot gemacht wird.

 

"Wir beobachten allerdings auch die Entwicklung der Infektionslage mit Sorge und müssen deshalb den Betrieb einschränken", so der Sprecher. Nach Angaben der Bildungsverwaltung sind aktuell (Stand 6. April) in 124 der rund 2700 Berliner Kitas Corona-Fälle gemeldet - bei zuletzt rückläufiger Tendenz (Stand 1. April: 172).

 

97 davon seien deswegen teilweise und 20 komplett geschlossen. In 77 der betroffenen Kitas infizierten sich Beschäftigte, in 27 Kitas Kinder und in 19 Kitas sowohl Beschäftigte als auch Kinder oder Eltern. In eine Kita gelangte das Coronavirus durch eine externe Person.

 

Die Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche, lag in Berlin bei Kindern der Altersgruppen null bis vier wie auch fünf bis neun zuletzt über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

97 Kitas teilweise und 20 komplett geschlossen

97 davon seien deswegen teilweise und 20 komplett geschlossen. In 77 der betroffenen Kitas infizierten sich Beschäftigte, in 27 Kitas Kinder und in 19 Kitas sowohl Beschäftigte als auch Kinder oder Eltern. In eine Kita gelangte das Coronavirus durch eine externe Person.

Die Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, lag in Berlin bei Kindern der Altersgruppen null bis vier wie auch fünf bis neun zuletzt über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.

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