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Audio: Inforadio | 08.04.2021 | Jan Menzel | Quelle: dpa/Rolf Schulten

Corona-Maßnahmen

Schulen in Berlin starten Montag mit Präsenzunterricht

Präsenzunterricht trotz der derzeit hohen Inzidenzen: Der Berliner Senat hält an seinem Plan fest, die Lehre für die Schüler wieder stärker an die Schulen zu binden. Ab dem 19. April sollen alle Schüler verpflichtend zweimal pro Woche getestet werden.

An den Berliner Schulen soll nach den Osterferien wieder der Präsenzunterricht starten. Wie der rbb am Donnerstag nach einer Videoschalte des Senats erfuhr, werden ab Montag die Grundschulen und die Abschlussklassen im Wechselunterricht beginnen.

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In der darauffolgenden Woche sollen auch die 7. bis 9. Klassen ebenfalls im Wechselmodell an die Schulen zurückkehren. Diese Klassenstufen hatten seit vier Monaten keinen Präsenzunterricht mehr. Die Präsenzpflicht bleibt aber weiterhin ausgesetzt.

Ab dem 19. April soll zudem eine Testpflicht an den Schulen eingeführt werden. Dann sollen alle Schülerinnen und Schüler verpflichtend zweimal pro Woche unter Aufsicht in der Schule getestet werden.

Keine Selbsttests mehr zuhause

So soll sich nach Angaben der Bildungsverwaltung sicherstellen lassen, dass tatsächlich alle Schülerinnen und Schüler getestet werden. Bisher sollten sie die Selbsttests zu Hause anwenden - kontrollieren ließ sich das kaum.

"Den Lehrern war es sehr wichtig, sicher zu sein, dass die Kinder sich auch wirklich testen", sagte Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) der rbb-Abendschau. "Das setzen wir jetzt genau um, indem wir sagen: Im Ort Schule wird getestet. Und das kann auch nur funktionieren, wenn man das gemeinsam in der Klasse umsetzt."

Eine Absage des Abiturs - wie von der Gewerkschaft GEW gefordert - hatte Scheeres zuvor schon ausgeschlossen. Weiterhin gibt es generell aber keine Präsenzpflicht - Schülerinnen und Schüler werden nicht gezwungen, am Unterricht in der Schule teilzunehmen.

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Mit dieser Regelung haben sich nun offenbar die Berliner SPD und Grüne gegen die Linke in der Regierungskoalition durchgesetzt. Die Linke hatte zuletzt klar für eine Aussetzung des Präsenzunterrichts plädiert und dies mit den aktuell sehr hohen Infektionszahlen begründet.

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Seit mehreren Wochen bereits absolviert die überwiegende Zahl an Schülern Wechselunterricht in kleinen Gruppen, das heißt sie lernen abwechselnd in der Schule oder zu Hause. Lediglich Schüler der Klassen 7 bis 9 waren vor den Osterferien noch komplett zu Hause.

Hintergrund für die anhaltenden Debatten um die Präsenz an den Schulen sind die neuen Infektionshöchststände und die Ausbreitung der Virus-Mutationen, die auch vor den Schulen nicht Halt machen.

GEW zuletzt gegen Präsenzunterricht

Am Mittwoch hatte die GEW und der Deutsche Philologenverband gefordert, dass an den Schulen nur noch gegen Corona geimpfte Lehrkräfte unterrichten sollten. Zudem halten beide Verbände eine Fortführung des Präsenzunterrichts in der jetzigen Form wegen der dritten Corona-Welle für nicht mehr vertretbar.

In Berlins Kitas wurde am Donnerstag bereits erneut die Notbetreuung eingeführt, also lediglich Kinder Alleinerziehender oder aus Familien, die dringend darauf angewiesen sind und in denen mindestens ein Elternteil in einem besonders wichtigen, sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet, dürfen in die Einrichtungen.

Sendung: Inforadio, 08.04.2021, 13 Uhr


Die Kommentarfunktion wurde am 08.04.2021 um 19:50 Uhr geschlossen

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