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Audio: rbb | 03.05.2021 | Amelie Ernst | Quelle: dpa/Bernd Settnik

Restaurants und Gaststätten sollen öffnen

Brandenburg plant Lockerungen ab Pfingsten

Seit dem 2. November sind in Brandenburg die Gästebereiche in Biergärten, Restaurants und Cafés bereits geschlossen. Pläne der Landesregierung machen jetzt Hoffnung auf mögliche Lockerungen ab Pfingsten - nicht nur in der Gastronomie.

Restaurantbesuche draußen oder auf ein Kaltgetränk im Biergarten: Zu Pfingsten könnte das in Brandenburg offiziell wieder möglich sein. Die Regierungskoalition aus SPD, CDU und Grüne einigte sich im Koalitionsausschuss auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen.

Außerdem werde über Öffnungen im Bereich Sport, Kultur und Tourismus nachgedacht, hieß es in einer Pressemitteilung der SPD Brandenburg. "Die Infektionslage stabilisiert sich weiter", heißt es in der Mitteilung. "Unter der Voraussetzung, dass sich dieser Trend in den nächsten zwei Wochen fortsetzt, besteht die gute Chance, zu Pfingsten die Außengastronomie zu öffnen." Eine Absage erteilte die Kenia-Koalition hingegen Lockerungen bereits zu Christi Himmelfahrt. Dafür seien die Infektionszahlen noch zu hoch.

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"Wir könnten relativ schnell Open-Air-Veranstaltungen starten"

Unterdessen forderte Kulturministerin Manja Schüle (SPD), auch die Kultureinrichtungen rasch wieder zu öffnen. "Mein Vorschlag: Sobald die Inzidenzen es zulassen, könnten relativ schnell Open-Air-Veranstaltungen starten", sagte die SPD-Politikerin auf Anfrage. "Parallel starten wir Modellprojekte in Theater- und Kinosälen, Konzerthallen und auf Soziokultur-Bühnen." Diese sollten wissenschaftlich begleitet Kultur wieder erlebbar machen. "Kultur braucht Perspektive und Zukunft. Und wir brauchen Kultur."

Die Brandenburger Hotel- und Gaststättenbranche hatte zuvor eine sofortige Öffnung der Betriebe für Geimpfte, Genesene und negativ auf Corona getestete Gäste gefordert. "Viele von uns sind am Ende ihrer Kräfte - finanziell, physisch und psychisch", sagte der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga) Brandenburg, Olaf Schöpe. "Hotellerie und Gastronomie drohen an dem seit nunmehr sechs Monate dauerndem zweiten Lockdown innerhalb eines Jahres zu zerbrechen!"

Der Verband forderte weiter eine umfassende Teststrategie mit personalisierten "Eintrittskarten" und einer Gültigkeit von 48 Stunden. Dabei müssten alle digitalen Kontakterfassungen genutzt werden. Zudem solle sich die Landesregierung für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer für alle Leistungen der Branche einsetzen.

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In Brandenburg sind Restaurants, Kneipen, Cafés und Bars schon seit dem Anfang November 2020 von der Landesregierung beschlossenen Teil-Lockdown nur noch für die Mitnahme von Speisen und Getränken geöffnet.

Mitte April dieses Jahres hatten sich die Länderchefs mit Gesundheitsminister Spahn (CDU) dann auf die sogenannte "Corona-Notbremse" verständigt, die vorläufig bis zum 16. Mai gelten: Strengere Kontaktbeschränkungen und Ausgangssperren treten in Kraft bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 100 Neuinfektionen.

Bei der Brandenburger Corona-Impfkampagne haben unterdessen Arztpraxen die Führungsrolle übernommen: Nach Angaben des Innenministeriums wurden 74.000 der 101.623 Impfungen in der vergangenen Woche in Praxen vorgenommen. Danach folgten die Impfzentren mit rund 16.000 Schutzimpfungen sowie mobile Impf-Teams (mehr als 6.300) und Krankenhäuser (rund 5.500). In der Vorwoche hatten die Impfzentren noch mit 40.000 Impfungen vor den Arztpraxen mit rund 36.700 Impfungen gelegen.

Insgesamt haben inzwischen gut 644.000 Menschen in Brandenburg eine Erstimpfung erhalten, das ist etwa jeder vierte Brandenburger. Rund 187.000 Menschen sind bereits vollständig geimpft, was 7,4 Prozent der Bevölkerung entspricht.

Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit bei 105. Am Sonntag lag der Wert bei 107,7, vor einer Woche waren es fast 128.

Sendung: Inforadio, 03.05.2021, 16 Uhr

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