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Video: Abendschau | 01.06.2021 | Max Kell | Michael Müller im Studio | Quelle: dpa/Annette Riedl

Corona-Lockerungen

Ab Freitag entfällt in Berlin Testpflicht für Einzelhandel und Außengastronomie

Die Berliner Landesregierung hat umfangreiche Lockerungen auf den Weg gebracht: Ab Freitag dürfen Restaurants auch innen wieder öffnen, draußen, in Museen und auch im Einzelhandel entfällt dann die Testpflicht. Zudem sind Treffen mit mehr Menschen möglich.

Der Berliner Senat hat am Dienstag weitere Corona-Beschränkungen gelockert. Grundlage dafür ist die weiter positive Entwicklung der Pandemie-Zahlen. Auf dieser Grundlage wurden mehrere Öffnungsschritte nun vorgezogen - mit Erleichterungen für Gastronomie, Handel, private Treffen und Sport.

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Innengastronomie und mehr Kontakte möglich

Ab Freitag darf in Bars, Cafés oder Restaurants auch wieder innen gegessen und getrunken werden. Das kündigte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) auf der Pressekonferenz nach den Beratungen an. Voraussetzung dafür ist demnach der Nachweis eines negativen Schnelltests. Bei der Außengastronomie soll die Testpflicht dagegen wegfallen. Das nächtliche Ausschankverbot wird ab Freitag etwas gelockert: Es gilt dann von 0 bis 5 Uhr anstatt bisher von 23 bis 5 Uhr.

Auch bei den Kontaktbeschränkungen wird dann deutlich gelockert: So dürfen sich ab dem Wochenende zehn Personen aus fünf Haushalten draußen treffen. Für Innenräume sind dann sechs Personen aus drei Haushalten erlaubt. Diese Regeln gelten laut Senat auch für die Gastronomie.

Private Übernachtungen in Hotels sind wie in Brandenburg ab dem 11. Juni wieder möglich - mit Test- und Hygieneregeln, aber ohne Einschränkungen bei der Belegung. Ursprünglich waren mehrere dieser Schritte erst für den 18. Juni vorgesehen.

Auch im Einzelhandel entfällt die Testpflicht ab Freitag. Außerdem dürfen dann auch wieder Flohmärkte stattfinden. Für Museen, Galerien sowie Gedenkstätten ist ab Freitag ebenfalls kein negativer Corona-Test mehr notwendig.

Beschlüsse des Kabinetts

Brandenburg lockert beim Sport, in Hotels und der Kultur

Essen und trinken in Restaurants, Bars und Cafés ist ab Donnerstag wieder möglich - bei Vorzeigen eines negativen Coronatests. Lockerungen wird es auch in der Kultur, im Sport und im privaten Bereich geben.

Spürbare Lockerungen im Freizeitbereich

Der Senat hat ebenfalls beschlossen, Veranstaltungen im Freien mit bis zu 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zuzulassen. In Innenräumen liegt diese Obergrenze bei 100 Menschen - bei technischer Belüftung von Räumen sollen auch 500 möglich sein.

Private Veranstaltungen aus besonderem Anlass wie Trauerfeiern, Hochzeiten und Taufen sind ab Freitag mit maximal 50 Personen im Freien und in geschlossenen Räumen zulässig. Ab elf anwesenden Personen gilt eine Testpflicht.

Ab Freitag dürfen Fitnessstudios wieder öffnen. Kinder in festen Gruppen mit bis zu 20 Teilnehmern sollen außerdem wieder gemeinsam in der Halle Sport treiben dürfen.

Gute Nachrichten gibt es auch für die vielen Chöre in Berlin: Ab Freitag können sie auch in Innenräumen wieder gemeinsam singen und proben - dabei muss jedoch ein Hygienerahmenkonzept vorliegen.

Zudem werden ab Freitag die Innenbereiche von Zoo, Tierpark und Botanischer Garten wieder geöffnet - mit Reservierungs- und Testpflicht.

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Schulen ab Mittwoch wieder im Regelbetrieb

Anders als ursprünglich geplant, sollen Berliner Schülerinnen und Schüler ab Mittwoch nächster Woche, 9. Juni, in den Regelunterricht zurückdürfen. Voraussetzung ist dabei das Tragen von Masken in geschlossenen Räumen und dass sich die Schüler mindestens zweimal pro Woche testen lassen. Eine Präsenzpflicht gibt es weiterhin nicht, diese ist erst ab dem kommenden Schuljahr vorgesehen.

Ursprünglich war dieser Schritt für nach den Sommerferien vorgesehen. Der Senat sah sich zuletzt jedoch unter Druck, nachdem das Berliner Verwaltungsgericht am Montag Eilanträgen von Grundschülern gegen Wechselunterricht stattgegeben hatte.

"Wir hätten ohne die Gerichtsentscheidungen daran festgehalten, den Präsenzbetrieb vor den Sommerferien noch nicht wieder möglich zu machen. Das ist nun durch Gerichte anders entschieden worden und das werden wir akzeptieren", sagte Berliner Regierende Michael Müller (SPD).

Auch in Berliner Hochschulen soll bereits ab Freitag vermehrt wieder Präsenzveranstaltungen stattfinden, beispielsweise in Laboren und praktischen Seminaren. Kitas waren laut Senat am Dienstag kein Thema.

Berliner Inzidenz bei 33,6

Der Wert der Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag in Berlin laut Robert Koch-Institut am Dienstag mit 33,6 knapp über dem Bundesdurchschnitt. Vor rund einer Woche lag der Berliner Wert noch bei mehr als 50.

"Wir konnten die Inzidenzen so weit senken, wie sicher nur wenige das erwartet haben", sagte Michael Müller. Dennoch sei die Pandemie noch nicht überstanden. Dennoch wolle man vieles früh wieder ermöglichen. "Das sind große Schritte, die wir hier gehen. Wir hoffen, dass die Vorsicht weiter bleibt", sagte Pop.

Sendung: Inforadio, 01.06.2021, 12:20 Uhr

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