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Pandemiebekämpfung

Elternausschuss kritisiert späte Einführung von Lolli-Tests in Berliner Kitas

Für den Berliner Landeselternausschuss kommt die Einführung der sogenannten Lolli-Tests in Berliner Kitas zu spät. In anderen Kommunen würden schon deutlich länger Pilotprojekte laufen, sagte die Vizevorsitzende Anja Kettgen-Hahn dem rbb am Montag.

"Das wirft Frage auf, warum nicht auf Ergebnisse in anderen Städten und Ländern zurückgegriffen wird." Zudem habe auch das Robert-Koch-Institut (RKI) die Lolli-Tests schon als sinnvoll empfohlen. Es sei unklar, so Kettgen-Hahn im Inforadio vom rbb, "warum erst jetzt, zwei Wochen vor Beginn des neuen Kitajahres, ein Pilotprojekt aufgesetzt wird".

Bei den Lolli-Tests müssen die Kinder nur an einem Wattestäbchen lutschen. Die Proben werden zusammengefasst und einem PCR-Test unterzogen. Nur bei einem Positivergebnis wird einzeln nachgetestet. Es sei nun wichtig, allen Kindern ein Testangebot zu machen, so Kettgen-Hahn.

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Kritik an Luftfilter-Beschaffung

Bei den Erzieherinnen und Erziehern sei die Impfquote mit 70 Prozent auf einem guten Weg, sagte Kettgen-Hahn. Sie appellierte dennoch an alle Kitabeschäftigte, sich impfen zu lassen, sofern das noch nicht geschehen sei. Den Eltern bereite es große Sorgen, dass Kitas wieder geschlossen werden könnten, falls die Inzidenzen weiter steigen. Das wäre "fatal für die frühkindliche Bildung".

Kritik übte der Landeselternausschuss auch an der nur schleppenden Beschaffung von Luftfiltern. Diese seien ein wichtiges Instrument der Pandemiebekämpfung, die Filterleistung betrage bis zu 95 Prozent. "Deswegen ist mir unklar, warum noch nicht begonnen wurde, viele dieser Geräte zu beschaffen", sagte Kettgen-Hahn. Zuletzt hatte auch das Umweltbundesamt seine Einschätzung zu Luftfiltern aktualisiert und deren Einsatz ausdrücklich als ergänzende Maßnahme empfohlen.

Sendung: Inforadio, 19.07.2021, 8:05 Uhr

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